Am Issyk Kul See trafen sich 20 Studierende aus Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan zur Sommerschule vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Dort beschäftigten sie sich unter anderem mit politischen Ereignissen der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Unter anderem gab es eine Einführung zum Thema internationale Politik Deutschlands. | Bild: Leona Söhnholz

„Deutsch verstehen – Deutschland verstehen.“, war das Motto der ersten internationalen Sur-Place-Sommerschule am Issyk-Kul, organisiert vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und der Nationalen-Al-Farabi-Universität Almaty. Unter der Leitung des DAAD-Sprachassistenten Jakob Hedderich setzten sich 20 Studierende aus Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan gemeinsam zehn Tage lang mit dem politischen System Deutschlands auseinander und lernten Deutsch. Darüber hinaus erfuhren die Teilnehmer und Teilnehmerinnen auch viel über die Rolle der Bundesrepublik auf der internationalen politischen Bühne.

Gelungener Mix aus Freizeit und Programm

Den historischen Hintergrund der deutschen Außenpolitik diskutierte die Leiterin des Instituts für Deutschlandstudien am Lehrstuhl für Internationale Beziehungen, Prof. Dr. Mara Gubaidullina mit den Studierenden: „Um das heutige Deutschland zu verstehen, muss man die Geschichte des Landes kennen“, so Gubaidullina, die an der Planung der Sommerschule beteiligt war und auch die Durchführung vor Ort begleitete. Wichtige diskursive Ereignisse für Deutschland, wie der Mauerfall und die Geschichte der DDR wurden nicht nur im Unterricht besprochen, sondern auch durch Filmvorführungen anschaulich gemacht. Filme wie „Sonnenallee“ und „Almanya– Willkommen in Deutschland“ stießen bei den Teilnehmern und Teilnehmerinnen auf großes Interesse und brachten ihnen gleichzeitig die DDR– und Gastarbeiter-Thematik näher. Beim deutschen Spieleabend konnten die Studierenden ihre Kenntnisse über die deutsche Geschichte und Kultur unter Beweis stellen.

Die DAAD-Sommerschule fand in der Umgebung des Issyk Kul statt. | Bild: Leona Söhnholz

Selbst Anfänger konnten schon nach den ersten Tagen ihre Deutschkenntnisse an den deutschen Muttersprachlern ausprobieren. Schon bald wurde sich ganz selbstverständlich mit „Guten Tag“ und „Hallo“ begrüßt.

Damit die Kommunikation reibungslos funktionierte, stand auch interkulturelle Kompetenz auf dem Lehrplan. In verschiedenen Fallbeispielen setzten sich die Studierenden mit den kulturellen Unterschieden zwischen Deutschen, Kasachen, Kirgisen und Tadschiken auseinander, um kulturelle Missverständnisse zu verstehen und gar nicht erst entstehen zu lassen.

Ein besonderes Highlight und echtes Stück deutsche Kultur erlebten die Teilnehmer mit der Fußball-WM. Die beiden letzten Deutschlandspiele wurden von der Gruppe gemeinsam verfolgt und die deutsche Mannschaft standesgemäß angefeuert.

Die Möglichkeit zur Teilnahme an der Sommerschule verdanken die Studierenden den Stipendien des DAAD. Der DAAD setzt sich für den internationalen akademischen Austausch ein und vergibt Stipendien für Auslandsaufenthalte. Über weitere Programme und Möglichkeiten an deutschen Universitäten zu studieren informierte Dina Schunussowa. Sie ist schon seit drei Jahren als Ortskraft im DAAD Informationszentrum Almaty tätig und konnte den Studierenden dank ihrer umfangreichen Kenntnisse viele nützliche Tipps über Stipendienprogramme und Bewerbungsverfahren geben.

In den Seminarpausen bot der Issyk Kul See die Möglichkeit, sich abzukühlen. | Bild: Leona Söhnholz

Hoffnung auf ein Studium in Deutschland

Besonders die praktischen Hinweise zum Bewerbungsschreiben, das neben einem Anschreiben auch ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf beinhaltet, werden für die Studierenden sehr hilfreich sein. Viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen wollen sich nun für einen vierwöchigen Hochschulsommerkurs in Deutschland bewerben. „Ich werde auf jeden Fall weiter Deutsch lernen und dann hoffentlich nächstes Jahr die Gelegenheit haben, nach Deutschland zu fliegen, um die Kultur dann auch hautnah zu erleben.“, erzählt die Studentin Kasina Baidanowa, die Internationale Beziehungen an der Al-Farabi-Universität studiert.

Mit ihrer Begeisterung ist sie nicht alleine: das einstimmige Fazit seitens der Organisation und der Studierenden lautet, dass die Sommerschule ein voller Erfolg war. 20 Studierende konnten von der deutschen Sprache und Kultur begeistert werden und sind motiviert sich weiterhin mit der deutsch-kasachischen Beziehung auseinanderzusetzen. Die Sommerschule bildet damit einen gelungen Auftakt und erfolgsversprechende Basis für die neu etablierte Kooperation zwischen dem DAAD und der  Al-Farabi-Universität.

Von Leona Söhnholz

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