Immer mehr Chefs sind bereit, für ihre berufliche Weiterentwicklung Kompromisse im Privaten zu machen. Doch nicht das Geld ist oft der Grund für die Motivation, sondern zunehmender Einfluss.

Die Leistungsbereitschaft unter Führungskräften ist einer Umfrage zufolge deutlich gestiegen. Vor allem viele jüngere Führungskräfte stellten berufliche Belange über private Interessen oder Freizeit, ergab die Befragung des Freiburger Beratungsunternehmens Saaman Consultants AG, die veröffentlicht wurde. Demnach gaben 91 Prozent der Befragten unter 40 Jahren an, dass sie jederzeit bereit seien, Freizeit zu Gunsten des Berufs zu opfern und dies auch tun. „Gerade bei den jüngeren Führungskräften ist die Botschaft vom unternehmerischen Handeln angekommen”, erklärte der Chef des Beratungsunternehmens, Wolfgang Saaman. Für die Studie wurden insgesamt 451 Führungskräfte aus allen Branchen befragt. Im Vergleich zu den Vorjahren sei die Leistungsbereitschaft demnach auf einem ungewohnt hohen Niveau, hieß es. Auch bei den 40 bis 50-Jährigen erklärten noch 76 Prozent, dass bei ihnen Beruf vor Freizeit gehe. Anders sieht es bei den über 50-jährigen Managern aus: 52 Prozent von ihnen ist die Erfüllung beruflicher Aufgaben wichtiger als Selbstverwirklichung in der Freizeit. Für die übrigen 48 Prozent diene der Beruf als existenzielles Polster, um das Leben in der Freizeit genießen zu können, sagte Saaman. „Viele dieser Führungskräfte sind auf der Karriereleiter dort angekommen, wo sie hin wollten.” Das Thema Geld ist der Umfrage zufolge beim Streben nach beruflichem Aufstieg für viele der befragten Führungskräfte nicht ausschlaggebend. „Die Motivation, Karriere zu machen, wird weniger von materiellen Gründen als vielmehr vom Streben nach Einfluss bestimmt”, sagte Saaman. Bei den 30 bis 40-Jährigen gaben 66 Prozent an, höheren Einfluss einem höheren Einkommen vorzuziehen, wenn sie sich zwischen beidem entscheiden müssen. Bei der Altersgruppe zwischen 40 und 50 Jahren legen 77 Prozent größeren Wert auf eine einflussreichere Position als auf mehr Geld, und bei den über 50-Jährigen teilten 74 Prozent diese Ansicht. „Gerade in einer Einkommensgruppe oberhalb 150.000 Euro kommt es vielen Managern auf einen Euro rauf oder runter letztlich nicht an”, sagte Saaman. An der Befragung beteiligten sich den Angaben zufolge vornehmlich Führungskräfte mit einem Jahreseinkommen zwischen 120.000 und 300.000 Euro. (dpa)

22/06/07

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