Das Internationale Hochschulinstitut Zittau (IHI) hält seit Jahren Kontakte in die Staaten Osteuropas und neuerdings auch Asien. In Almaty wird mit der Deutsch-Kasachischen Universität zusammen gearbeitet. Über die Möglichkeiten kasachischer Studenten, im Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien zu studieren, sprach DAZ-Autorin Natascha Heinrich mit Jana Brauweiler. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre und kümmert sich um den Studentenaustausch.

Frau Brauweiler, was ist das Besondere am Internationalen Hochschulinstitut Zittau?

Ganz klar, die Internationalität. Das IHI wurde durch zwei deutsche, zwei polnische und eine tschechische Hochschule 1993 gegründet. Diese Hochschulen schicken ausgewählte Studenten nach dem Grundstudium für das Hauptstudium ans IHI. Zusätzlich zu diesen Partnerhochschulen aus der Gründungsphase gibt es weitere Hochschulen, mit denen das IHI zusammenarbeitet. Bei unserem Studiengang sind das zum Beispiel die Akademia Polonija Czestochowa (Polen), die Universität Pardubice (Tschechien), die Deutsch-Kasachische Universität (Kasachstan), die Staatliche Pädagogische Iwan-Franko-Universität Drohobytsch (Ukraine) und die Nationale Technische Universität Donezk (Ukraine). Neben dem Studentenaustausch gibt es auch einen Dozentenaustausch. Ich fahre zum Beispiel mit Kollegen an die Partneruniversitäten und halte Vorlesungen, oder Kollegen aus Polen und Tschechien kommen zu uns. Wir haben auch schon eine dreibändige Lehrbuchreihe zum Internationalen Umweltmanagement entwickelt, die in den drei Sprachen erschienen ist.

Sie waren im Mai selbst in Almaty, warum?

Dort gibt es mit der Deutsch-Kasachischen Universität einen Partnerschaftsvertrag, und ich war dort, um die Kooperation, die auf dem Papier beschrieben wurde, in die Praxis umzusetzen, den Dozentenaustausch. Ziel war, das neue Themengebiet Umweltmanagement in einem Wochenseminar den Studenten der DKU vorzustellen. Das ganze soll der Beginn einer intensiven Zusammenarbeit sein, also regelmäßiger Dozentenaustausch. Eventuell haben auch Studenten der DKU Interesse, nach Abschluss ihres Studiums noch am IHI zu studieren. Im nächsten Jahr beginnt beispielsweise ein Masterprogramm. Außerdem habe ich zur Kasachischen Nationalen Agraruniversität Kontakt aufgenommen. Auch da ist eine Zusammenarbeit in Planung.

Welche Studienmöglichkeiten gibt es bei Ihnen am IHI Zittau?

Es gibt vier Studiengänge am IHI. Das sind Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsingenieurwesen, Sozialwissenschaften und Umwelttechnik. Da das IHI jedoch nur im Hauptstudium ausbildet, sollte das Grundstudium abgeschlossen sein. Man kann aber auch mit einem Bachelor oder Diplomabschluss zu uns kommen.

Welche Voraussetzungen muss ein Bewerber aus Kasachstan haben, um einen Studienplatz am IHI zu bekommen?

Kasachische Studenten können am IHI studieren, wenn sie mindestens vier Semester an einer kasachischen Hochschule das entsprechende Fach studiert haben und gute Deutschkenntnisse besitzen. In Zittau ist in Vorbereitung des Studiums ein Deutschkurs im Winter und Sommer zu belegen. Außerdem müssen die Bewerber die Deutsche Sprachprüfung für den Hochschulzugang (DSH) bestehen.

Gibt es Fördermöglichkeiten für Studenten aus dem Ausland?

Ja, die gibt es. Ausländische Studenten erhalten bei uns ein DAAD-Stipendium in Höhe von 250 Euro pro Monat.

Frau Brauweiler, vielen Dank für das Gespräch!

30/06/06

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