Dies ist die Weisheit einer jungen usbekischen Ehefrau. Dilfusa Jasupova hat gerade geheiratet und damit hat für sie ein neues Leben begonnen. Doch wie ist es eigentlich, in Usbekistan eine junge Ehefrau zu sein? Führen junge verheiratete Frauen ein gutes Leben?

„Liebling, heute bist du an der Reihe, das Geschirr zu spülen! In einer europäischen Ehe sind solche Bitten der Frauen an ihre Ehemänner eine übliche Sache. Aber in Usbekistan versteht der Mann dies als einen Scherz. Bei uns ist es nämlich gang und gäbe, dass die Ehefrauen nicht nur für das Geschirrspülen, sondern auch für den ganzen Haushalt verantwortlich sind.
Dies ist besonders schwer für junge usbekische Ehefrauen, denn für sie beginnt mit der Heirat ein neues Leben. Wenn ein Mädchen in eine Familie einheiratet, wachen Ehemann und ihre Schwiegermutter über sie. Traditionell muss sich die Ehefrau ihnen unterordnen.

Für viele bedeutet dies ein Stuck weit, die eigene Freiheit aufzugeben. Darüber sind sich die meisten Mädchen allerdings bewusst. So wie Dilfusa Jasuopva heiraten die meisten, weil sie ihren Ehemann lieben. Trotzdem musste auch sie sich erst einmal an ihre neue Familie gewöhnen.

„Ich finde die Beziehungen in neuer Familie kompliziert, besonders mit der Schwiegermutter“, gibt sie zu. Jeden Morgen muss Dilfusa nun um sechs Uhr aufstehen, den Hof ausfegen, Wäsche waschen, bügeln und pro Tag drei Mahlzeiten zubereiten. „Das ist alles zu schaffen und nicht so schwer. Wir Mädels in Usbekistan sind daran schon seit der Kindheit gewöhnt“ versichert sie und fügt lachend mit einem Augenzwinkern hinzu: „Von Arbeit ist noch niemand gestorben“.

Doch oft sei es so, dass junge Ehefrauen eingeschränkt werden. Sie dürfen nirgendwohin ausgehen ohne die Genehmigung des Ehemannes oder der Schwiegermutter. Ihre persönliche Entwicklung, Studium oder Karriere ständen im Hintergrund. Solch ein Leben führt Dilfusa Jasupova nicht. „Wir haben uns gemeinsam zu einer Heirat entschieden“, gibt sie zu. Aber sie versteht, dass es für manche Ehefrauen nicht leicht sein kann in der neuen Familie: „Viele Ehefrauen leiden an den Konflikten mit der Schwiegermutter. Ich glaube, der Hauptgrund bei diesen Missverständnissen ist Starrsinn. Ich denke, dass auch die Schwiegermutter manchmal eifersüchtig auf den Sohn sein kann. Das kann dann oft zu Streit führen.“

Doch nicht jede Schwiegermutter ist gleich. Ich habe mich gefragt, was das Geheimnis einer harmonischen Beziehung ausmacht und meine Großmutter gefragt. Sie heißt Rosa Juldascheva und ist 83 Jahre alt. Sie hat sieben Schwiegertöchter und kommt mit ihnen sehr gut aus. „Glück baut man sich zusammen auf. Jeder ist daran gleich beteiligt und gute Worte, wohlwollen und Respekt wirken Wunder. Ein freundliches Wort, lässt jedes kalte Herz schmelzen. Besonders wir Schwiegermütter müssen die Braut wie eine eigene Tochter annehmen. Wenn ebenso die Ehefrauen uns annehmen wie die eigene Mutter, dann entwickeln sich die Verhältnisse zum Guten“.

Von Rachmonbek Musaev

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