Unsere Autorin ist zur Zeit in Europa unterwegs. In Polen hat sie den Unabhängigkeitstag erlebt und die deutsche Minderheit kennengelernt. Für die DAZ schreibt sie ihre Erlebnisse auf.

Obwohl das Wetter die ganze Woche bewölkt war, kam am Montag die Sonne heraus. Genau an diesem Tag feierte die ganze Stadt Oppeln den Unabhängigkeitstag. Der 101. Jahrestag der polnischen Unabhängigkeit in Oppeln begann früh am Morgen mit einer Heiligen Messe in der Kathedrale, an der Vertreter der Regierung teilnahmen. Danach gab es auf dem Platz der Freiheit eine große und bunte Einheitsparade mit den Teilnehmern der Messe.

Oppeln ist nicht so bekannt bei Touristen, aber es ist eine der ältesten polnischen Städte. Man kann seine Bedeutung daran erkennen, dass es jahrhundertelang als Hauptstadt der Region Oberschlesien angesehen wurde. Nicht immer gehörte es allerdings zu Polen. Oppeln war Teil von Österreich und Preußen. Früher bewegten sich die Grenzen sehr leicht und nicht immer friedlich. Tatsächlich kehrte die Stadt erst im Jahr 1945 nach Polen zurück und ist heute die Hauptstadt der Woiwodschaft Oppeln.

Verschiedene Kulturen sind hier organisch miteinander verflochten: die polnische, die tschechische und natürlich die deutsche. Ihre Einflüsse kann man in der lokalen Küche, in Bräuchen, Liedern und Tänzen sowie im Dialekt finden.

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„Die deutsche Minderheit ist in Oppeln, aber vor allem in der Umgebung sehr sichtbar. In der Stadt Oppeln sind es vor allem die politische Aktivität und die kulturellen Angebote, die der Bevölkerung ins Auge fallen. Deutsche Kulturtage, Deutsche Filmwoche, Oktoberfest – es gibt viele Termine im Kalender, die von der Deutschen Minderheit gesetzt werden. Aber auch der Kontakt mit der deutschen Sprache läuft sehr oft über die deutsche Minderheit“, sagt Dominik Duda, der ifa-Kulturmanager vor Ort.

„Die Landesregierung des Bundeslandes Oppeln unterstützt die deutsche Minderheit. Dort können Anträge für kulturelle Projekte der Minderheit gestellt werden. Auch die Stadt Oppeln ist Partner oder finanziert ein paar Projekte mit. Besonders aber ist es das Konsulat der Bundesrepublik in Oppeln und der Dachverband der Deutschen Minderheit VdG, welche kleine und große Projekte der Minderheit unterstützen.“

Dominik arbeitet jetzt beim BJDM (Bund der Jugend der Deutschen Minderheit). Der BJDM ist die Jugendorganisation der Deutschen Minderheit in Polen, wie bei uns der VdJK.

Fortsetzung folgt…

Kristina Librikht

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