Ronny Schaus lebt seit April 2008 in Almaty. Er wandert seit seinem 6. Lebensjahr – bislang in den deutschen Mittel- und Hochgebirgen sowie im tschechischen Riesengebirge. Jetzt besteigt er in seiner Freizeit die Gipfel des Trans-Ili-Alatau. In der DAZ stellt er die besten Wanderrouten rund um Almaty vor.

/Foto: Ronny Schaus. ‚„Indian Summer“ im Trans-Ili-Alatau: Ein Nebenbach der Gorelnik im Herbstlicht.’/

Die Wanderung beginnt am Eisstadion Medeo und führt zunächst in Richtung Süden über den Damm oberhalb der Sportstätte, der zum Schutz der Stadt Almaty vor Geröll- und Schlammlawinen in den Jahren 1966/67 gebaut wurde. Man kann seine 830 Stufen erklimmen oder auch entlang der Straße laufen. Auf dem Damm angekommen, hat man sowohl auf Medeo als auch auf das Skigebiet Schymbulak eine sehr gute Aussicht. Ein kurzes Stück folgt die Route noch der Gebirgsstraße, die zum Skigebiet führt, bevor man diese in einer Linkskurve auf einen Feldweg verlässt, der geradeaus in Richtung Süden geht. Entlang einer Hütte über eine kleine Wiese gelangt man an den Waldrand, wo sich der Wanderpfad in Serpentinen in südwestlicher Richtung zwischen Nadelbäumen den Berg hinauf schlängelt. Nach circa einer Stunde erreicht man eine große Gebirgswiese. An deren Anfang befindet sich eine Berghütte. Am Ende der Wiese führt ein Pfad zur Gorelnik und nachdem man diese durchquert hat, kommt man an einen Nebenbach, welcher in die Gorelnik mündet. Auch diesen gilt es zu überwinden. Ganz in der Nähe der Mündung befindet sich in südöstlicher Richtung ein romantischer Wasserfall. Nachdem die Baumgrenze überschritten ist, der Pik Kumbel befindet sich zur rechten Seite im Westen, sind es noch circa anderthalb Stunden bis zum Ziel der Tour, das man am äußersten Ende des Tales, umgeben von Felsmassiven, auf einem Hochplateau erreicht. Es sind die zwei großen Seen aus denen die Gorelnik entspringt und die malerisch auf 3.313 Meter liegen. Jedoch kann es sein, dass die Seen im Hochsommer sowie Anfang Herbst durch einen langen, niederschlagsarmen Sommer ausgetrocknet sind. Der Rückweg ist der gleiche wie der Hinweg.

Verkehrsmittel

Mit dem Bus Nummer 6 von der Haltestelle Hotel Kasachstan bis zur Endhaltestelle Medeo für 75 Tenge. Wer etwas schneller und bequemer fahren möchte, kann sich auch ein Taxi nehmen, hier liegen die Preise zwischen 800 und 1.500 Tenge pro Taxi, je nach Verhandlungsgeschick. Mit dem privaten PKW kann man neben dem Eisstadion parken.

Besonderheiten

Im Tal der Gorelnik findet man eine sehr abwechslungsreiche Flora vor. Die Wanderung führt durch Nadel- und Mischwälder, die im Herbst für einen farbenreichen „Indian Summer“ sorgen, vorbei an verschiedenartigen Büschen und Sträuchern, von denen man im Sommer unter anderem Unmengen an Himbeeren naschen kann, und über weite Gebirgswiesen, welche im Frühjahr zu einem Blumenmeer werden. Krönender Abschluss der Tour sind die zwei Seen am Ende des Gorelnik-Tals, aus denen der gleichnamige Fluss entspringt.

Bergwanderer-ABC: Höhenkrankheit

Die Höhenkrankheit kann bereits in Höhen ab 2.500 Meter auftreten. Die Höhenkrankheit ist die Folge der Unterversorgung des Körpers, hauptsächlich des Gehirns, und die dadurch ausgelöste Kompensation zur höheren Sauerstoffversorgung.

Anzeichen der Höhenkrankheit:

– Kopfschmerzen
– Übelkeit
– Appetitlosigkeit
– Leistungsabfall
– Ödeme (Wasseransammlungen) unter der Haut
– Ruhepuls um mehr als 20 Prozent beschleunigt

Auf einen Blick: Gorelnik-Seen (3.313 Meter)
Dauer: cirka 8,5 Std. ì 5,5 Std. î 3 Std.
Schwierigkeit: mittel
Ausgangspunkt / Zielpunkt: Bushaltestelle Eisstadion Medeo (1.609 Meter)
Höhenunterschied: 3.408 Meter ì 1.704 Meter î 1.704 Meter
Länge: cirka 16 km
Wanderzeitraum: Ende Mai bis Ende September

/Foto: Ronny Schaus. ‚Mondlandschaft: Das Plateau am Ende des Gorelnik-Tals mit den ausgetrockneten Seen.’/

26/09/08

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