Straßenreinigung in Kasachstan ist unkompliziert und geht zügig vonstatten. Während Kehrmaschinen in Deutschland nach streng festgelegtem Putzplan ihre Runden ziehen und Nachbarschaftsbeziehungen arg strapaziert werden, weil Zeitgenossen ihre Autos nicht pünktlich von der Straße räumen, hält sich das Spannungspotenzial in Kasachstan vergleichsweise in Grenzen.

 

Denn dort fahren Kehrmobile eher spontan flott hupend durch die Straßen und stoßen einen meereswellenartigen Wasserschwall aus. Fußgänger nehmen sprichwörtlich die Beine unter den Arm und machen sich buchstäblich aus dem Staub. Da bleibt kaum Zeit, um Unmutsfalten ins Gesicht zu ziehen. Überhaupt gilt allgemein in Sachen Verkehr in Almaty: „Wer Berlin kennt, muss Almaty nicht fürchten.“ So sorgen etwa in Kasachstan Wartezeiten anzeigende Ampeln, elektronische Bezahlsysteme in Bussen und Bahnen sowie nahezu klinisch gereinigte Metrozüge für einen zügigen und angenehmen Verkehrsfluss. In Berlin hingegen gibt es aufgrund nicht sofort bei Grün durchstartender Autofahrer, der von Ungeübten schier nicht bedienbaren Fahrkartenautomaten und ständig nicht betriebsbereiter Bahnen viel Frust und Ärger. Aber auch in Almaty ist nicht alles perfekt: Wenn allerdings einige Verkehrsteilnehmer bald ihr Verhalten ändern würden, dann könnte alles beinahe wunderschön sein. Weder müssen Motoren bei sonnigen 27 Grad stundenlang warmlaufen, noch ist es notwendig, sich mit benzinfressenden Geländewagen in den Stau einzureihen und die Luft zu verpesten. Almaty ist schließlich nicht Sibirien.

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