Zeitgenössische und klassische Musik in Almaty: Auf Einladung des Generalkonsulats wird Kerstin Behnke drei Konzerte dirigieren. Die Winter-Musikabende finden am 5., 6. und 7. Dezember 2013 statt.

Gestaltet wird das vorweihnachtliche Kurz-Festival von einem Gast aus Deutschland: Kerstin Behnke, die gebürtige Hamburgerin, ist eine der noch seltenen Dirigentinnen klassischer und zeitgenössischer Musik. Sie hat einen Lehrstuhl für Chordirigat an der Musikhochschule in Lübeck inne und dirigiert verschiedene professionelle und Laienchöre, in Berlin und bei Gastspielen im In- und Ausland. Ihr Mann, Oliver Korte, ist Komponist und ebenfalls Lehrstuhlinhaber. Bisher folgen auch die beiden Kinder der musikalischen Leidenschaft der Eltern. Zusammen mit Kerstin Behnke kommen auch Milena Juhl (Mezzosopran) und Sönke Tams-Freier (Bariton-Bass) nach Almaty.

Zusammenarbeit mit dem Konservatorium und Philarmonie

Eingeleitet werden die Winter-Musikabende mit einem Konzert im Staatlichen Konservatorium am Donnerstag, dem 5. Dezember. Zusammen mit den hiesigen Studenten lässt Kerstin Behnke Musik von Francis Poulenc, Franz Tunder, Johann Sebastian Bach und Dietrich Buxtehude erklingen.

Zentrales Ereignis der weihnachtlichen Musikwoche wird ein Konzert mit dem Philharmonischen Chor und dem Philharmonischen Orchester Almaty in der Schambyl-Philharmonie am Freitag, dem 6. Dezember sein. Auf dem Programm stehen sinfonische Chorwerke von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Robert Schumann sowie Kompositionen der deutschen Romantikerin Emilie Mayer und der schwedischen Organistin und Komponistin Elfrida Andrée. Es handelt sich um eine Auswahl von Werken, die Kerstin Behnke mit dem Chor „Berliner Cappella e.V.“ im Rahmen der Aufführungsserie „Berühmte Männer, starke Frauen“ auf die Berliner Konzertbühnen gebracht hat – das Werk von Emilie Mayer hat sie selbst herausgegeben. Diese seltenen Kompositionen haben bereits ihre Wirkung auf das Berliner Publikum nicht verfehlt. Sicher werden auch die Konzertbesucher in Almaty ihre Freude daran haben.

Weihnachtskonzert in Almaty

Zum Abschluss gestaltet Kerstin Behnke das traditionelle Weihnachtskonzert des deutschen Generalkonsulats. Die Mitarbeiter des Generalkonsulats laden am Samstag, dem 7. Dezember, in die Katholische Trinitatis Kirche in Almaty ein. Im Anschluss an die weihnachtliche Musikdarbietung wird Glühwein mit weihnachtlichen Süßigkeiten gereicht.
Auf Vermittlung von Marie Guillot, Frau des deutschen Generalkonsuls in Almaty, Michael Grau, hat Kerstin Behnke mit der „Berliner Cappella“ im Herbst 2006 eine Konzertreise nach Nowosibirsk und Tomsk unternommen. Gastgeber war dort das Ensemble „Markells Stimmen“ (Igor Tjuwajew) der Nowosibirsker Philharmonie. „Markells Stimmen“ haben inzwischen drei Gegenbesuche in Berlin verwirklichen können. Dabei kam es zu einem dank einer Zufallsbegegnung mit Sir Simon Rattle von diesem spontan vermittelten Auftritt der Nowosibirsker Gesangsprofis in einem seiner eigenen Konzerte in der Berliner Philharmonie.

Möglicher Beginn einer Partnerschaft

Eine weitere fruchtbare Begegnung war die musikalische Osterwoche „Semana Santa“ in Panamá im April 2012. Dort studierte Kerstin Behnke zusammen mit ihrer „Berliner Cappella“ und zwei panamaischen Laienchören das „Deutsche Requiem“ von Johannes Brahms ein. Die Erstaufführung fand dort im schönen San Carlos-Theater der kolonialen Altstadt mit Unterstützung der dortigen staatlichen Kulturbehörde statt. Daraufhin besuchten die Sänger der panamaischen Laienchöre die Musiker der „Berliner Capella“ in der deutschen Hauptstadt.
Vielleicht eröffnen auch die Winter-Musikabende neue Wege für partnerschaftliche Projekte deutscher und kasachischer Musiker. Nicht nur ist Deutschland ein musikalisches Kernland im Herzen Europas mit vielen international bekannten Ausbildungsstätten und Künstlern, sondern es besteht bereits eine solide Tradition musikalischer Zusammenarbeit mit kasachischen Partnern. Ein Beispiel dafür sind das „Radio Klassika“ Almaty und der der Bayerische Rundfunk.

Kerstin Behnke, geboren 1969 in Hamburg, absolvierte ihr Dirigierstudium an der Universität der Künste (UdK) Berlin bei Prof. Mathias Husmann. Sie arbeitet als Chor- und Orchesterdirigentin in Berlin und wird international als Gastdirigentin engagiert. Ihr Repertoire umfasst die bekannten chorsymphonischen Werke, ein umfangreiches A-Cappella-Repertoire ebenso wie ungewöhnliche Entdeckungen aller Epochen, insbesondere von Komponistinnen. Neben der Leitung ihrer eigenen Chöre, dem Oratorienchor Berliner Cappella und dem Kammerchor TONIKUM, arbeitet sie mit Ensembles wie dem RIAS-Kammerchor, dem Kammerchor- und Orchester der Philharmonie Nowosibirsk, der Nordwestdeutschen Philharmonie und dem neuen Barockorchester Berlin und war Gastdirigentin unter anderem beim „New Tokyo Philharmonic Orchestra“ und dem Konzerthausorchester Berlin. Sie lehrt Chorleitung an der Musikhochschule Lübeck. Kerstin Behnke verknüpft in ihren Konzerten Musikalisches und Außermusikalisches konzeptionell, so dass neue Zusammenhänge hergestellt und sinnlich erfahrbar gemacht werden. Hierbei wird der Aufführungsort integraler Bestandteil der Veranstaltung: Musik außerhalb des Konzertsaals tritt in Dialog mit der neuen Umgebung, außermusikalische Beiträge im Konzertsaal sprengen den traditionellen Aufführungsrahmen. Diese Konzepte entstanden gemeinsam mit bedeutenden Kulturträgern in Berlin wie der Gemäldegalerie, dem Museum für Naturkunde, dem medizinhistorischen Museum, dem Technologiepark Berlin Adlershof. Auch die „Lange Nacht der Museen“, die jedes Jahr im Januar bis in frühem Morgenstunden eine Rundreise durch die ganze Vielfalt der Berliner Museen und historischen Gedenkstätten ermöglicht, wird durch Musikdarbietungen von Kerstin Behnke und ihren Ensembles in den Sammlungen ergänzt. Im Projekt «UNFROZEN» entwickelte sie gemeinsam mit der Schweizer Regisseurin Julie Beauvais das Konzept des «kinetischen Chorkonzerts», in dem die Bewegung des singenden Körpers im Mittelpunkt steht. Zur Zeit arbeitet sie an einer Umsetzung der Oper Acis und Galatea von Georg Friedrich Händel, in der der Chor und damit kollektive Verarbeitungsstrategien von Vielfalt und Unkonventionalität menschlicher Gruppen in den Mittelpunkt gestellt werden.

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Winterliche Musikabende, Generalkonsulat Almaty, Dezember 2013
Drei Konzerte mit der Dirigentin Kerstin Behnke, Berlin:

Donnerstag, 5. Dezember
Festliche Musik aus Barock und Gegenwart für Solo, Chor und kleines Orchester
Franz Tunder, Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach, Francis Poulenc) mit Milena Juhl und Sönke Tams-Freier (Deutschland), Studenten des Kurmangasy-Konservatoriums.
19.00 Uhr, Kurmangasy-Konservatorium Almaty (Abilai-Khana-Pr., Ecke Kabanbai-Batyr-Str.)

Freitag, 6. Dezember
Berühmte Männer – Starke Frauen (Berliner Programm), Chor-Symphonische Musik des 19. Jahrhunderts
(Felix Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann, Elfrida Andrée, Emilie Mayer) mit Milena Juhl und Sönke Tams-Freier (Deutschland), Solisten, Chor und Orchester der Staatlichen Schambyl-Philharmonie Almaty.
18.30, Großer Saal der Schambyl-Philharmonie (Tole-Bi Str., Ecke Kaldajakow-Str.)

Samstag, 7. Dezember
Weihnachtliche Musik für Solisten und Kammerensemble.
18.30, Trinitatis Kirche (Tlendiew-Str., 9)

Weitere Auskünfte: Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland, Irka Abdulmanowa, Tel. +7 727 262-83-41.

Michael Grau, Generalkonsul in Almaty

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