Einfach mal interkulturellen Austausch erleben: Im Sinne der Völkerfreundschaft wurde in Almaty ein Schützenfest veranstaltet. Nicht nur Deutsche und Kasachen, sondern auch Polen lieferten sich dabei einen sportlichen Wettkampf.

Am Megacenter im gleichnamigen Park versammelten sich am letzten Wochenende Liebhaber des sportlichen Wettkampfs zum alljährlichen Schützenfest. In der Tiefgarage war bereits alles vorbereitet: Die Gewehrläufe geladen, die Bögen gespannt und die Messer gewetzt. Zum neunten Mal trafen sich Angehörige der deutschen und polnischen Gemeinschaft, um gemeinsam mit kasachischen Freunden heimische Traditionen in Kasachstan zu zelebrieren.

Insgesamt kamen acht Teams aus verschiedensten Organisationen, Vereinen und Partnerschaftsprojekten der Länder zusammen. Vertreten waren neben dem Deutschen Haus auch Studierende der DKU, das Team des Restaurants Frau Irma, der Verein polnischer Minderheiten, der Club der Deutschen Jugend „Vorwärts“, und das Eva-Becher-Zentrum. In insgesamt sechs unterschiedlichen Disziplinen, vom Messerwerfen über Bogenschießen bis hin zum klassischen (Luft-) Gewehrschießen, konnten die Teilnehmer ihr Können unter Beweis stellen. Einer der unerwarteten Höhepunkte war eine Echt-Version des Computerspiels „Angrybirds“, bei dem man mit Plüschvögeln auf einer Holzbühne Schweineköpfe abschießen musste. Am Ende des Turniers sollte das beste Schützenauge und das zielgenaueste Team gekürt werden.

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Besonders viel Mühe gaben sich die Mannschaften bei der Zusammenstellung ihrer Kostüme. Teilweise gab es auch streng-sportliche Uniformen, aber die ulkigen Verkleidungen waren eindeutig in der Mehrheit. Bei der Kreation der Kostüme ließen sich die Studierenden der Deutschen Jugend „Vorwärts“ von Amor, dem Gott der Liebe, inspirieren: ihre Losung versprach Treffer genau ins Herz. Der Verein „Falkenauge“ wollte seinem Namen alle Ehre machen und kramte skurrile Sonnenbrillen und Augenschmuck heraus.

„Frau Irma“ zeigt es beim Schützenfest in Almaty allen

Schnell war klar, dass bei allem sportlichen Ehrgeiz der Spaß nicht zu kurz kommen sollte. Am Anfang gab es erst einmal ausgiebig traditionell deutsch-europäische Volkstänze, sozusagen als kleine Aufwärmübung. Danach ging es in die Tiefgarage, wo fleißige Helferinnen und Helfer bereits alle Wettkämpfe vorbereitet hatten. Natürlich war auch genügend Essen und Trinken für die Sportler aufgetischt. Unter allen Teilnehmern und Gästen herrschte ausgelassene Stimmung. Es wurde gejubelt, freudig geschrien und auch das Buffet in höchsten Tönen gelobt: leckere deutsche Brezeln, Krautkuchen und süßes Gebäck. Es war ein Fest für die ganze Familie. Kinder konnten nämlich in den Zwischenzeiten, als die Stationen von den Sportlern nicht benutzt wurden, ihre eigenen kleinen Wettbewerbe veranstalten – selbstverständlich ohne Gewehr oder Messer.

Die Zeit, die es für die Auswertung der Ergebnisse brauchte, nutzte besonders die Jugend, um zum neuesten Deutsch-Pop zu tanzen. Der löste zum Schluss die traditionellen Schlager des deutschen Volksmusik-Giganten Heino ab. Dann war es endlich soweit, das Ende des Schützenfestes wurde mit der Verkündung der Sieger eingeleitet.

Es zeigte sich, dass das Team im Restaurant „Frau Irma“ nicht nur hinter dem Tresen zu Höchstleistungen fähig ist, sondern auch beim Schießen. Der Teilnehmer mit dem schärfsten Schützenauge, ein ausgesprochen junger Genosse – ebenfalls aus dem Team von Frau Irma – bekam als Würdigung eine Flasche Zielwasser. Aber auch die anderen Teilnehmer gingen nicht leer aus. Jeder konnte zuhause stolz ein Foto sich im Kreise seines jeweiligen Teams präsentieren.

Nächstes Jahr wird es das erste Jubiläum geben, und man darf gespannt bleiben, was die Organisatoren sich dafür wieder Spezielles einfallen lassen.

Lukas Kunzmann

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