Vor 69 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau aufgelöst und überlebende Häftlinge befreit. Dieses Ereignisses wird jedes Jahr am 27. Januar gedacht. Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist in Deutschland seit 1996 ein gesetzlich bestimmter Feiertag. Vor diesem Hintergrund fand vom 22. Januar bis zum 28. Januar die Internationale Begegnung, organisiert vom Maximilian-Kolbe-Werk, statt. Junge Journalisten hatten die einmalige Gelegenheit, sich vor Ort mit Überlebenden zu treffen. Eine Teilnehmerin ist Julia Hahn aus Berlin. Sie teilte der DAZ ihre Eindrücke mit.

Warum nimmst Du an dem Internationalen Treffen teil?

Ins Museum kann jeder gehen, aber ich denke, dass das eine einmalige Gelegenheit ist, diesen Ort in einem organisierten Rahmen zu besuchen und dabei noch Zeitzeugen zu treffen.

Wie empfindest Du die Kommunikation mit den Zeitzeugen und was bedeutet es dir, mit ihnen persönlich zu reden? 

Natürlich gibt es nicht die eine Wahrheit über Auschwitz. Als Journalistin habe ich aber die Verantwortung, über die Geschehnisse zu berichten – und zwar so nah dran wie möglich. Man muss die verschiedenen Meinungen darüber kennenlernen und sensibel mit den Begriffen und Bezeichnungen umgehen. Zum Beispiel kommt beim Begriff „Holocaust“ die Tatsache oft zu kurz, dass viele verschiedene Gruppen Opfer der NS-Vernichtung geworden sind. Durch den persönlichen Kontakt mit den Zeitzeugen habe ich eine Ahnung davon bekommen, welch ein schmerzhafter Prozess das Erinnern ist. Wenn man als junger Mensch selbst keine direkten Anknüpfungspunkte zu dieser Zeit hat, bedeutet die persönliche Erfahrung viel mehr als Gedenktafeln und andere Ausstellungsstücke vermitteln können.

Was denkst Du, wie sollte die Erinnerung in der Zukunft betrieben werden, wenn es keine Zeitzeugen mehr gibt?

Die Zeitzeugen der Zeitzeugen stehen schon in den Startlöchern und bereiten sich darauf vor. Ich selbst bin aber noch zweigeteilt, welche Rollen die Neuen Medien in Zukunft übernehmen werden. In erster Linie sollten sie die jungen Leute aber hier an diesen Ort bringen. Er spricht stark für sich und ist durch nichts zu ersetzen. Auschwitz lebt von seiner Authentizität. (DV)

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