Zu Beginn des zweiten Lockdowns in Kasachstan waren einige touristische Naturziele noch für Besucher zugänglich. Weil Touristen sich an keine Regeln hielten und vor Ort ökologische Schäden verursachten, ist in der Region Aqmola jetzt Schluss damit.

Die strengen Quarantänemaßnahmen in Kasachstan werden ab Freitag auf eine Reihe beliebter touristischer Ziele ausgeweitet. Betroffen sind die Kurorte in der Region Aqmola um die Hauptstadt Nur-Sultan, darunter die beliebten Seen Borowoje und Zerenda. Die Orte sollen bis zum 3. August, dem vorläufig geplanten Ende der Quarantäne, mit Kontrollposten abgeriegelt werden. Urlauber, die früher angereist sind, sollen in Hotels und örtlichen Hygieneeinrichtungen bleiben. Hoteliers dürfen keine Buchungen für den genannten Zeitraum entgegennehmen.

Der Borowoje-See in der Region Akmola

Die regionale Tourismusbehörde begründete den Schritt unter anderem mit dem „geringen Maß an bürgerlichem Verantwortungsgefühl unter den Reisenden“. Im Zuge der Quarantäne waren viele touristische Ziele bereits von Anfang an abgesperrt worden, andere blieben für Besucher geöffnet. Das nutzten viele für Ausflüge an die noch verbliebenen Orte – zu viele für den Geschmack der örtlichen Regierung.

Salz gegen Corona

Bereits seit einigen Tagen ist das Verhalten von Touristen am berühmten Kobejtus-See, ebenfalls in der Region Aqmola gelegen, Gegenstand einer Empörungswelle. Der Salzwassersee beheimatet eine Algenart, die bei hoher Salzkonzentration und viel Sonne große Mengen eines Naturfarbstoffs anreichert. Sie sorgt so dafür, dass sich das Wasser des Sees unter den entsprechenden Bedingungen rosa färbt. Weltweit gibt es nur wenige solcher Seen. Weil jedoch auch der Kobejtus anfänglich noch zu den zugänglichen Ausflugszielen der Region zählte, wurde er in den vergangenen Wochen von Touristen regelrecht überlaufen.

Ерейментау аудан әкімі мен мобильді бақылау тобы адамдардың демалыс күндері көп шоғырланған "Көбейтұз","Теңіз" көліне рейд өткізді. Аудан әкімі Абай Еламанұлы көлде демалушылармен ауданда коронавирус ауруының кең таралуына байланысты қауіпсіз шаралар туралы түсініктеме жүргізді. 13.07.2020 ж. Ерейментау ауданы әкімі А.Е. Алжановпен өткізілген жедел штаб отырысының хаттамасынан. Ерейментау ауданының тұрғындары арасында COVID-19 ауруының өсуіне байланысты және Ақмола облысы бойынша Бас мемлекеттік санитарлық дәрігердің 04.07.2020 жылғы № 86 бұйрығына сәйкес «Аумақта коронавирустық инфекцияның алдын алу бойынша карантиндік шараларды күшейту туралы», Ерейментау ауданының аумағында эпидемиологиялық жағдай тұрақталғанға дейін:- Ерейментау ауданы шекарасы аумағында орналасқан "Көбейтұз"," Кұрбет", "Теңіз"' Қоржынкөл" және басқа да көлдерге баруға тыйым салынады. Аким Ерейментауского района и мобильная мониторинговая группа провели рейд на озера "Кобейтуз" и "Тениз, где идет массово скопление людей в выходные дни. Аким района Абай Еламанович провел разъянительную беседу по соблюдению ограничительных мер в связи с распространением коронавируса в районе. Из протокола заседания оперативного штаба, проводимого акимом Ерейментауского района Альжановым А.Е. от 13.07.2020г.В связи с приростом случаев заболевания COVID-19 среди населения Ерейментауского района, и во исполнения Постановления Главного государственного санитарного врача Акмолинской области от 4 июля 2020 года № 86 «О введении строгих ограничительных мер по предупреждению распространения заболеваний коронавирусной инфекцией (COVID-19) на территории Акмолинской области» и до стабилизации эпидемиологической ситуации на территории Ерейментауского района:- запретить посещение озера «Кобейтуз»,"Тениз", "Курбет", "Коржинколь" и все озера расположенного на территории Ерейментауского района.

Опубликовано Ereimentau Audanynyn Akimdigi Воскресенье, 19 июля 2020 г.

Quelle: Facebook/Ereimentau Audanynyn Akimdigi

In den sozialen Medien häuften sich Berichte und Bilder darüber, dass die Leute größere Mengen an Müll am Strand hinterließen. Für dessen Ökologiesystem viel weitreichendere Folgen dürfte jedoch haben, dass viele der Besucher in großen Mengen das für die Färbung notwendige Salz entnahmen, um dieses als angebliches Heilmittel gegen Corona zu verkaufen. Das Akimat der zugehörigen Provinz Ereimentau veröffentlichte am Sonntag ein Video auf seiner Facebook-Seite, das einen unangekündigten Inspektionsbesuchs des Akims zeigt. Während dieser mit Lautsprecher auf die Einhaltung von Quarantänemaßnahmen pocht, zeigt die Kamera im Hintergrund Menschenmassen, die das Salz aus dem See ausgraben.

Präsident Tokajew kritisiert „Kulturlosigkeit“

Präsident Tokajew zeigte sich empört über das Ausmaß des Schadens, das Bilder von Bloggern in den sozialen Netzwerken zeigen. „Die massive Kulturlosigkeit von Bürgern an den Erholungsorten in der Natur setzt sich fort“, schrieb der Präsident in der Nacht zu Mittwoch auf Twitter. Der faktisch unumkehrbare Schaden, den unsere Landsleute dem ‚rosanen‘ See Kobejtus zugefügt haben, ruft zurecht Empörung hervor.“ Die negativen Ereignisse zeigten ein ums andere Mal, dass es ein Problem bei der ökologischen Bildung unter den Heranwachsenden gebe. Die zuständigen Ministerien des Landes hätten die Aufgabe, sich damit zu befassen.

Am Montag äußerte sich das Ökologieministerium ebenfalls besorgt und schickte den Vorsitzenden des Komitees zur ökologischen Regulierung und Kontrolle Sulfuchar Scholdasow zu einer Spezialinspektion an den „rosanen“ See. Scholdasow versprach dabei, dass diejenigen bestraft würden, die unerlaubt Salz aus dem See entnommen haben. Gleiches gelte für Menschen, die unerlaubt den See besuchten. Das Akimat der Provinz hatte angesichts der Situation auf einer Sitzung vom 13. Juli alle Seen in seinem Zuständigkeitsbesuch für Besucher gesperrt.

Auch die Berge um Almaty sind seit vergangenem Samstag an den Wochenenden nicht mehr für Wanderfreunde zugänglich. Nachdem etwa Medeu und Shymbulak an den ersten beiden Wochenenden der neuen Quarantäne zugänglich waren, stehen nun auch dort Kontrollposten.

cstr.

Foto: Aslan Boranbajew | instagram.com/ereymen_tour

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