Der Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump, die Bundestagswahl in Deutschland und die #metoo-Kampagne: Wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2017 zurück. Auch in Kasachstan und Zentralasien ist viel passiert, wie die EXPO in Astana oder die Präsidentschaftswahl in Kirgisistan. Die wichtigsten Ereignisse in der Region noch einmal im Überblick.

Januar

Seit 1. Januar 2017 hat Kasachstan einen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Als nichtständiges Mitglied wird es diesen noch bis Ende 2018 behalten. Kasachstan ist das erste zentralasiatische Land, das für einen Sitz im Sicherheitsrat gewählt wurde.

Bald ohne Visum nach Usbekistan? Die für April 2017 geplante visumsfreie Einreise für 13 europäische Länder, auch Deutschland, wurde auf 2021 verschoben.

Flugzeugabsturz in Kirgisistan: Am frühen Morgen des 16. Januars stürzt eine türkische Frachtmaschine der Fluggesellschaft ACT Airlines nahe der kirgisischen Hauptstadt Bischkek in die Wohnsiedlung Datscha-Suu. Mehr als zwei Dutzend Einwohner sterben, unter den Opfern sollen sich auch Kinder befinden.

Frieden in kleinen Schritten? Vom 23. bis 24. Januar 2017 findet die erste Runde der Syrien-Friedensgespräche in Astana statt. Seitdem treffen sich in der kasachischen Hauptstadt regelmäßig Vertreter der syrischen Regierung mit Oppositionsgruppen.

Vom 29. Januar bis 8. Februar 2017 findet die 28. Winter-Universiade in Almaty statt. Das Sportereignis gilt als „Olympia der Studierenden“. Insgesamt waren 56 Länder vertreten. Im Medaillenspiegel ist Kasachstan nach Russland das erfolgreichste Teilnehmerland. Deutschland landet nur auf Platz 18.

Februar

Der kirgisische Präsident Almasbek Atambajew trifft Vertreter der Europäischen Union und nimmt an der Münchner Sicherheitskonferenz teil. Während seines Aufenthaltes in Europa verärgerte er Kasachstan: Man sei der Eurasischen Wirtschaftsunion 2015 nur beigetreten, um eine Grenzblockade zu vermeiden.

Gurbanguly Berdimuchammedow bleibt weiterhin Staatspräsident Turkmenistans. Am 12. Februar stimmten 97,69 Prozent der wahlberechtigten Turkmenen für den Amtsinhaber. Zwar traten acht weitere Kandidaten gegen ihn an, doch war das Ergebnis wenig überraschend.

März

Der 13. Gipfel der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (ECO) findet im pakistanischen Islamabad statt. Zum ECO gehören zehn muslimische Staaten aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie Zentralasien.

Verfassungsänderung in Kasachstan: Mehr Kompetenzen werden vom Präsidenten auf die Regierung und das Parlament übergehen.

Präsidentensohn Rustam Emomali wird offiziell zum Bürgermeister der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe ernannt.

April

In der Metro von Sankt Petersburg explodiert am 4. April eine Bombe. Infolge des Terroranschlags sterben 15 Menschen, mindestens 45 weitere werden verletzt. Als mutmaßlicher Täter wird ein ethnischer Usbeke festgenommen, der in Kirgisistan geboren wurde, aber die russische Staatsbürgerschaft besitzt. Das lässt die Diskussion um eine Radikalisierung in Zentralasien wieder aufflammen.

Mai

Pläne für die Neue Seidenstraße: Präsident Nursultan Nasarbajew präsentierte beim Forum für Internationale Zusammenarbeit in Peking eine Reihe von Vorschlägen, um die Neue-Seidenstraße-Initiative umzusetzen.

Juni

 

Eröffnung der EXPO in Astana | Foto: Autor

Eröffnung der EXPO in Astana: Es war wohl das bisher größte Ereignis, seitdem die Staaten Zentralasiens 1991 ihre Unabhängigkeit erlangt haben. Unter dem Motto „Energie der Zukunft“ standen vor allem erneuerbare Energien im Mittelpunkt. Nach offiziellen Angaben besuchten vier Millionen Menschen die Weltausstellung. Deutschland erhielt die goldene Auszeichnung für die beste Themenumsetzung auf der EXPO.

Juli

Staatsbesuch auf hohem Niveau: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte die EXPO und nahm an der Einweihung der ersten lutherischen Kirche in Astana teil.

Ausbürgerung von Terroristen: Kasachstans Präsident Nursultan Nasarbajew unterschrieb ein Gesetz, das den Entzug der kasachstanischen Staatsbürgerschaft als alternative Bestrafung für schwerwiegende terroristische Straftaten ermöglicht.

August

Kasachstan gewinnt die erste Kokpar-Weltmeisterschaft. | ©today.kz

Kasachstan gewinnt die erste Kokpar-Weltmeisterschaft. Im Finale setzte sich Gastgeber Kasachstan gegen Kirgisistan mit einem 4:0 durch. Dritter wurde Tadschikistan, das gegen China mit 2:0 gewann.

September

Ende des Schwarzmarktwechsels in Usbekistan: Am 5. September 2017 verkündete Präsident Schawkat Mirsijojew, dass die Landeswährung Sum künftig gegen Devisen getauscht werden kann.

Großsportereignis in Turkmenistan: Vom 17. Bis 27. September 2017 fanden die 5. Asiatischen Hallen – und Kampfsportspiele in Aschgabat statt. Trotz Wirtschaftskrise ließ sich der Staat das Ereignis mehr als 7 Milliarden Euro kosten. Außerdem wurde von Korruption, Enteignungen sowie dem Verschwinden unliebsamer Aktivisten und Journalisten im Vorfeld der Spiele berichtet.

In Tadschikistan ist es von nun an verboten, auf Beerdigungen laut zu klagen oder sich die Haare auszureißen.

Oktober

Kasachstan bekommt ein neues Alphabet. Bis 2025 soll alles auf lateinische Buchstaben umgestellt werden.

Präsidentschaftswahl in Kirgisistan: Sooronbai Scheenbekow wird zum fünften Präsidenten des Landes gewählt. Bis zum Ende des Wahlkampfes war nicht klar, wer gewinnt. Obwohl die Wahl von internationalen Beobachtern als frei eingestuft wird, gilt sie nicht als fair.

Der Wahlkampf führte zudem zu Spannungen mit Kasachstan; zwischenzeitlich kam es zu einer de-facto Schließung der Grenzen.

November

Die 13. EU-Zentralasien-Ministerkonferenz fand am 10. November statt. Zu diesem Anlass kamen die Außenminister der fünf zentralasiatischen Staaten in Samarkand zusammen. Am Rande des Treffens unterzeichneten Kasachstan, Turkmenistan und Usbekistan ein Grenzabkommen. Außerdem wurden neue Impulse der regionalen Zusammenarbeit
gesetzt.

Weltklimakonferenz in Bonn: Nachdem auch Usbekistan im April 2017 – mit fast zwei Jahren Verspätung – das Pariser Klimaabkommen unterzeichnete, kamen die 197 Vertragspartner für zwei Wochen zusammen, um zu diskutieren, wie man dieses umsetzen kann.

Dezember

Anfang Dezember treffen sich die fünf Anrainerstaaten des Kaspischen Meeres Aserbaidschan, Iran, Kasachstan, Russland und Turkmenistan in Moskau, um nach fast 30 Jahren endlich Lösung im Streit um den rechtlichen Status des Gewässers zu finden. Während der russische Außenminister Sergej Lawrow bereits von einem unterzeichnungsfertigen Dokument sprach, das ausgearbeitet worden sei, berichten verschiedene Medien, dass man das im Iran noch nicht so sehe.

Am 11. und 12. Dezember legen rund 800 Kumpel in Temirtau die Arbeit nieder. Von dem Streik betroffen sind vor allem die Kohlebergwerke des Konzerns Arcelor Mittal. Die Minenarbeiter fordern ein höheres Gehalt. Zwar kam Arcelor Mittal ihnen mit einer Gehaltserhöhung entgegen und der Streik wurde friedlich beendet, doch bleiben viele Probleme wie die Sicherheit in den Minen weiter ungelöst.

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