Nachricht, Bericht, Reportage: Welche journalistischen Darstellungsformen gibt es und was ist eigentlich Mobile Reporting? Dies konnten die Teilnehmer des „Ostkurses“ an der katholischen Journalistenschule ifp lernen.

Für mich war es das erste Mal, dass ich so eine Möglichkeit zur Weiterbildung in Deutschland bekam. Die Sommerakademie fand bereits das 27. Mal statt und versammelte 15 Journalisten, zwischen 19 und 32 Jahre alt, aus acht Ländern Mittel- und Osteuropas in München. Während der dreiwöchigen Weiterbildung haben die „Ostkurs“-Teilnehmer gemeinsam mit professionellen Journalisten aus Deutschland neue theoretische und praktische Kenntnisse im Journalismus erworben. Neben klassischen journalistischen Darstellungsformen standen auch Themen wie Online-Recherche und Online-Verifikation, Mobile Reporting sowie Interview im Fernsehen und Hörfunk auf dem Programm.

Es war für mich sehr wichtig, diese Themen aus der europäischen Sicht kennenzulernen und zugleich mit den anderen Teilnehmern darüber zu diskutieren. Als Journalistin vermute ich, dass die während des „Ostkurses“ vermittelten Kenntnisse die meisten meiner kasachischen Kollegen vielleicht erst nach fünf bis sieben Jahren bekommen. Aus meiner Sicht entwickelt sich der Journalismus sich hier ein bisschen langsamer als in Europa.

Neben dem Unterricht hatten wir aber auch Treffen mit interessanten Persönlichkeiten, darunter der Geistliche Direktor des ifp, Kapuzinerpater Helmut Rakowski, der Pressesprecher des Bayerischen Landtags, Zoran Gojic, sowie Vertreter des Osteuropa-Hilfswerks Renovabis. Darüber hinaus erhielten wir Führungen durch die Stadt München und die Bayerische Staatskanzlei, verfolgten die Plenarsitzung des Bayerischen Landtags, sahen Studios des Bayerischen Rundfunks und sprachen mit einem stellvertretenden Außenpolitik-Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Und natürlich besichtigten wir unter anderem die weltweit berühmten bayerischen Sehenswürdigkeiten: die Liebfrauenkirche, den Marienplatz, die Allianz-Arena, das Olympia-Gelände von 1972, den Englischen Garten, das Hofbräuhaus, das von König Ludwig II. erbaute Schloss Herrenchiemsee und die KZ-Gedenkstätte Dachau.

Ein für Osteuropäer ungewöhnliches Erlebnis war der Christopher Street Day, der am 13. Juli in der bayrischen Landeshauptstadt stattfand. Wir trafen junge Klimaschutz-Demonstranten und Straßenmusiker auf dem Marienplatz. Und wir probierten die bayerischen Spezialitäten: Bier, Kräuterlimonade, Leberkäse, Kartoffelsalat, Wurstsalat, Knödel und Currywurst. Fast alle unsere Lehr- und Freizeitaktivitäten organisierte das tolle ifp-Team unter Leitung von Bernhard Rude.

Diese Sommerakademie war für mich persönlich eine tolle Chance, um die neuen journalistischen Trends in dem professionellen Bereich zu erwerben, interessante Menschen aus anderen Ländern Mittel- und Osteuropas zu treffen, das Leben in Deutschland kennenzulernen und mich mit neuen Freunden auszutauschen. Diese wichtige Erfahrung aus dem beruflichen und kulturellen Leben in Deutschland hilft mir schon jetzt bei der journalistischen Arbeit.

Helena Garkawa

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