Eine Fotoausstellung der besonderen Art zeigen zwei Deutsche in Pawlodar. Sie haben fotografiert, was sie in ihrer Stadt in Kasachstan für sehens- und zeigenswert halten. Im Mai soll die Ausstellung auch in Ust-Kamenogorsk zu sehen sein.

Am 25. März ist im Pawlodarer Kunstmuseum die Fotoausstellung „Der fremde Blick“ zu Ende gegangen. Die ausgestellten Arbeiten stammen von den beiden deutschen Fotografen Thomas Spicker und Danny Klapper. Thomas Spicker ist DAAD-Lektor an der Staatlichen Toraigyrow-Universität in Pawlodar. Danny Klapper ist Sprachassistent am Sprachlernzentrum in Pawlodar, dem Partner des Goethe-Instituts. Gezeigt wurden Arbeiten, die auf langen Spaziergängen durch Pawlodar und seine Umgebung entstanden sind. Und es gehört wohl etwas Mut dazu, sich auf solche Fotowanderschaften zu begeben und deren Ergebnisse dem einheimischen Publikum anzubieten. Wohl wider Erwarten einiger Besucher zeigen die Bilder auf den ersten Blick nichts Spektakuläres. Dennoch, der Titel der Ausstellung ist programmatisch: Die Bilder zeigen nicht die Sehenswürdigkeiten der Stadt, nicht das neue aufstrebende Kasachstan, dem zuliebe alles Alte, Unmoderne verdrängt werden will. Es sind ganz gewöhnliche Dinge des Alltags: ein Fisch, ein Fenster, ein Tor, Felder, ein Weg durch die Felder, Hammer und Sichel, verrostet, der Blick aus dem Fenster im achten Stockwerk auf die Stadt, ein Blick auf das Eisenbahngelände, das Flussufer. Und es ist dann fast gesetzmäßig, dass ein anderer, fremder Blick dazu gehört, um in diesen alltäglichen und in ihrer Alltäglichkeit nicht merkwürdigen Dingen etwas Neues, Nicht-Gesehenes, Anderes zu entdecken. Während die Bilder von den alltäglichen Dingen ihre unerwartete Seite zu offenbaren scheinen, faszinieren die Naturaufnahmen durch die nie in Frage gestellte Schönheit der Natur, des Lichts, des Himmels, des Schnees. Alle Bilder vermitteln eine besondere Stimmung, und vielleicht haben sie dem einen oder anderen Besucher einen Anstoß dazu gegeben, in den uns umgebenden Dingen eine neue Perspektive zu erschließen, mit „fremdem Blick“ zu schauen. Die Fotografen planen die Ausstellung voraussichtlich im Mai nach Ust-Kamenogorsk zu bringen.

Von Danny Klapper

13/04/07

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