Welche deutschen Organisationen, Programme und Projekte gibt es in Kasachstan im Bildungsbereich? Die DAZ gibt einen Überblick über das Engagement und die verschiedenen Tätigkeiten der deutschen Mittlerorganisationen in Kasachstan.

Bildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft. Die deutsche Sprache ist der Schlüssel, der die Türen zu den deutschsprachigen Ländern Europas öffnet. Das Angebot ist nicht unattraktiv: Deutschland und Österreich haben entweder sehr niedrige oder gar keine Studiengebühren und heben sich somit vom angelsächsischen Bildungssystem ab.
Dennoch wird der Stand der deutschen Sprache in Kasachstan immer schwieriger. Neben den verpflichtenden Sprachen Kasachisch, Russisch und Englisch konkurriert Deutsch an Schulen und Universitäten mit Französisch, Spanisch oder Chinesisch. Gerade einmal knapp zehn Prozent der hier lebenden Kasachstandeutschen geben an, dass Deutsch ihre Muttersprache ist.

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Die deutsche Bundesregierung hat aufgrund der historischen, aber vor allem auch wirtschaftlichen Beziehungen ein großes Interesse an der Förderung der deutschen Sprache und Kultur in Kasachstan. Daher sind verschiedene deutsche Mittlerorganisationen im Bildungsbereich tätig. Das Goethe-Institut organisiert regelmäßig Sprachkurse und Seminare für Jugendliche und Erwachsene, die Deutsch lernen und etwas über die deutsche Kultur erfahren wollen. Zusammen mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) betreut das Goethe-Institut im Rahmen des seit 2008 bestehenden PASCH-Programmes 18 Schulen im ganzen Land, an denen die deutsche Sprache gelehrt wird. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert mit seinen vielfältigen Stipendienprogrammen die Mobilität von Studierenden, Forschenden und Lehrkräften.

Seit der Unabhängigkeit Kasachstans gab es verschiedene Reformbestrebungen in der hiesigen Hochschullandschaft. Doch vor allem seit 2001 sind grundlegende Veränderungen sichtbar. Nach einer Analyse verschiedener Bildungssysteme, entschied sich die Regierung für eine Orientierung am US-amerikanischen Modell, welches auf Credits (Punkten) basiert. Gleichzeitig wurde jedoch auch eine Annäherung an das europäische Bologna-System angestrebt, was zur Einführung eines komplizierten Umrechnungssystems entsprechend der europäischen ECTS-Leistungspunkte führte. 2010 trat Kasachstan schließlich als erstes zentralasiatisches Land offiziell dem Bologna-System bei und wurde vollwertiges Mitglied des einheitlichen Europäischen Hochschulraums.

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Ein Leuchtturm-Projekt der auswärtigen Bildungspolitik Deutschlands ist mit Sicherheit die Deutsch-Kasachische Universität. 1999 auf Initiative von zwei deutschen Lektoren und einer kasachstanischen Germanistin gegründet, wird die DKU seit 2007 vom DAAD aus Fördermitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Auswärtigen Amtes unterstützt. Der Studienschwerpunkt der Universität liegt vor allem in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsingenieurwesen und Ingenieurwissenschaften. Seit 2011 wurde mit der Einrichtung des Masterstudiengangs Wassermanagement der Grundstein für die Entwicklung der DKU als Wasser– und Energiezentrum gelegt.

Die Studierenden haben in den Bachelorprogrammen neben der fachlichen Ausbildung auch Deutsch– und Englischsprachkurse. Im dritten Studienjahr werden über die Hälfte der Module von Gastdozenten auf Deutsch gelehrt. Insgesamt gibt es sieben Bachelorstudiengänge, in denen die Möglichkeit besteht, einen deutsch-kasachischen Doppelabschluss zu erwerben. Regelmäßig bereichern Gastdozenten aus Deutschland durch Kurz- und Langzeitdozenturen die Lehre an der DKU. (ogl, omo, daad)

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