Wie soll die deutsch-kasachische Zusammenarbeit künftig aussehen? Diese Frage diskutierte der deutsche Botschafter in Kasachstan, Tilo Klinner, mit dem kasachischen Außenminister Bejbut Atamkulow am Montag. Während des Gesprächs ging es um den aktuellen Stand und die Zukunftsaussichten der Beziehungen in Politik, Handel und Wirtschaft. Die beiden Diplomaten unterstrichen die zunehmende Interaktion zwischen Deutschland und Kasachstan und bekräftigten ihre gegenseitige Verpflichtung, die bilateralen Beziehungen weiter auszubauen und zu stärken.

Klinner und Atamkulow diskutierten auch eine Reihe von Fragen der Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Deutschland, einschließlich der Umsetzung der Vereinbarungen, die während des Treffens zwischen dem Präsidenten von Kasachstan Nursultan Nasarbajew und dem deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im Juli 2017 in Astana getroffen worden waren.

Deutschland ist ein wichtiger und strategischer Partner Kasachstans in der Europäischen Union. „Wir sind daran interessiert, das Spektrum der bilateralen Zusammenarbeit auszubauen, insbesondere um deutsche Technologien und Investitionen auf dem kasachischen Markt anzuziehen. Angesichts der neuen Aufgaben, die dem Außenministerium übertragen werden, wird unsere Zusammenarbeit einen neuen Impuls erhalten“, sagte Atamkulow. Der Botschafter Deutschlands stellte fest, dass die Weiterentwicklung der Beziehungen zu Astana eine der Prioritäten der deutschen Diplomatie in der Region ist. Klinner begrüßte die Pläne zur weiteren Modernisierung der Wirtschaft in Kasachstan und drückte seine Bereitschaft aus, bei der Umsetzung gemeinsamer Projekte mitzuwirken.

Ebenfalls am 4. Februar fand in Hamburg der Tag der Wirtschaft Kasachstans und ein Wirtschaftsforum zum Thema „Die neue Seidenstraße – Kasachstan als zentraler Wirtschaftsraum“ statt. Die Veranstaltung wurde vom Bundesverband Deutsche Seidenstraße Initiative (BVDSI) in Kooperation mit der Handelskammer Hamburg und der Botschaft der Republik Kasachstan in Deutschland organisiert.

Auf dem Forum waren der kasachische Botschafter, Bolat Nussupow, BVDSI-Sprecher Hans van Helldorff, der Honorarkonsul der Republik Kasachstan in Hamburg, Johann Killinger, sowie Vertreter mittelständischer und kleiner Unternehmen in Deutschland vertreten. Bei der Podiumsdiskussion fand ein reger Meinungsaustausch über die Bedeutung Kasachstans als Wirtschafts- und Logistikdrehscheibe im Rahmen von Integrationsprozessen auf dem eurasischen Kontinent statt. Dabei ging es vor allem um die Aussichten auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und allen Ländern entlang der Seidenstraße in den Bereichen Wirtschaft, Investitionen, Transport, Transit und Logistik sowie die weitere Stärkung der Beziehungen Kasachstans zur Europäischen Union.

Im Rahmen des Wirtschaftsforums fanden zudem bilaterale Treffen des Botschafters Nussupow mit dem Vorstandsvorsitzenden der Aurubis AG, Jürgen Schachler, dem Senior Vice-President, Christophe König, der Leitung des Logistikunternehmens BUSS Group sowie mit Vertretern von mittelständischen Unternehmen Deutschlands statt. Als Ergebnis der Treffen wurde der gegenseitige Wunsch der Parteien nach einer Intensivierung der Investitions-, Transport- und Logistikkooperation mit optimalem Zugang zu bestimmten Projekten bestätigt.

Deutschland ist einer der wichtigsten europäischen Investoren. Von 2005 bis November 2018 beliefen sich die Investitionen von Deutschland nach Kasachstan auf 8,6 Milliarden US-Dollar. Der Handelsumsatz erreichte von Januar bis November 2018 1,9 Milliarden US-Dollar. Heute gibt es in Kasachstan 450 deutsche Unternehmen.

Othmara Glas

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