In Kasachstan gibt es acht Gymnasien mit vertieftem Deutschunterricht. Die Direktoren dieser Schulen trafen sich in Almaty zu einer Fachkonferenz. Dort interessierte sich auch eine Vertreterin des kasachischen Bildungsministeriums für ihre Arbeit.

In Almaty trafen sich die Schulleiter und Deutsch-Fachleiter der „ DSD-Gymnasien“, die in Kasachstan vertieften Deutschunterricht anbieten. Zur Konferenz hatte die Fachberaterin der Zentralstelle für Auslandsschulwesen, Frauke Woitsch in das Gymnasium Nr. 68 eingeladen. Die Veranstaltung bot den Schulleiterinnen und Schulleitern die Möglichkeit, sich über Projekte, Initiativen und auch Schwierigkeiten ihrer Arbeit auszutauschen.

Insgesamt bieten acht Gymnasien in Kasachstan vertieften Deutschunterricht mit DSD-Programm an. Zwei davon befinden sich in Astana, Almaty, Ust-Kamenogorsk sowie jeweils eines in Petropawlowsk und Kornejewka. An jeder dieser Schulen können Schülerinnen und Schüler das Deutsche-Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz erwerben. Dabei sind die einzelnen Wege und Ansätze der Gymnasien, ihre Schülerinnen und Schüler zum intensiven Deutschlernen zu motivieren, sehr verschieden. An einigen wird sowohl vertiefter Deutsch– als auch Englischunterricht gegeben. Alle bemühen sich um enge Kontakte zu Lehrern oder Partnerschulen in Deutschland und werden auch von entsandten ZfA-Lehrern vor Ort durch entsprechenden Deutschunterricht unterstützt.

Stolpersteine in Usk-Kamenogorsk

Zum Beispiel wirbt das Gymnasium Nr. 46 in Astana neben kostenlosen Studiermöglichkeiten in Deutschland mit einer aussichtsreichen Perspektive in einer deutschen Firma in Astana. Dort haben Schüler und Schülerinnen u.a. die Möglichkeit, ein Praktikum in der Firma „Funke Kunststoffe“ zu absolvieren. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Unternehmen und dem kasachischen Gymnasium sei in diesem Jahr erfolgsversprechend angelaufen, berichtete die Schulleiterin Gulmira Baysulda. Ein anderes Beispiel für eine erfolgreiche und enge Zusammenarbeit mit Deutschland zeigte Natalja Nesterenko, die Schulleiterin des Gymnasiums Nr. 10 in Ust-Kamenogorsk: Zusammen mit der Neuen Nikolai-Schule in Leipzig setzen die Schülerinnen und Schüler der Deutschklassen das Sozialprojekt „Stolpersteine“ um. Dabei geht es um die Erinnerung an zu Sowjetzeiten repressierte Menschen. Es handele sich dabei um ein internationales Projekt, das die Schülerinnen und Schüler über die Ländergrenzen hinaus durch die gemeinsame Arbeit an der Geschichte verbinde, erklärte Nesterenko.

Von den unterschiedlichen Projekten aus den DSD-Schulen und ihre Bemühungen um qualitativen Unterricht und um Kontakte zu Deutschland, zeigte sich die Expertin für Vor– und Mittelschulen Scholpan Kasymowa beeindruckt. Die Vertreterin des Bildungsministeriums der Republik Kasachstan unterstützt die Arbeit der Gymnasien mit vertiefendem Deutschunterricht und interessierte sich besonders für die Erfolge der DSD-Schulen.

Kasachstan fördert Deutschunterricht

„Die Arbeitserfahrung dieser Gymnasien ist sehr interessant und kann auch anderen Schulen interessant sein. Innerhalb des Ministeriums weisen wir daher ständig auf den Erfahrungsschatz dieser Gymnasien hin und versuchen, dieses Wissen weiter zu verbreiten. Das heißt, wir unterstützen alle Initiativen, die von deutscher Seite kommen. Ich hoffe sehr, dass die Zusammenarbeit mit den deutschen Partnerorganisationen weitergeht“, sagte Kasymowa. Sie versicherte, dass alle Bildungsinitiativen, die von deutscher Seite kommen, weiterhin vom Ministerium gefördert werden.

Denn für Kasachstan spiele ein qualitativer Fremdsprachenunterricht eine große Rolle. Gründe dafür sind die Möglichkeiten, die das deutsche Bildungssystem für Kasachstaner bietet, eine Ausbildung im Ausland zu erhalten. Auch für künftige Staatsbedienstete spiele eine Ausbildung im Ausland eine große Rolle. „Eine Ausbildung im Ausland, zum Beispiel in Deutschland, ist die Brücke zu einer erfolgreichen Karriere“, weiß Kasymowa. Obwohl gerade die englische Sprache Priorität habe, gebe man sich große Mühe, alle europäischen Sprachen zu fördern, versicherte die Vertreterin des Bildungsministeriums.

Von Dominik Vorhölter

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