Ein Studium in Deutschland ist dein Traum? Du bist fast am Ziel? Aber du fühlst dich unsicher, da es eine andere Welt ist. Das ist normal. Viele Studenten, die einen Studienplatz in Deutschland bekommen haben, möchten unbedingt wissen, wie sie sich gut in das Studienleben in Deutschland integrieren können. Drei Experten: Daniel Lepetit, Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Usbekistan, Ali Ihsan Ceran, Diplomingenieur bei Siemens und Julia Jakuschewa, Studentin an der Johannes Gutenberg Universität Mainz, berichten, wie sie es geschafft haben, sich in der Ferne nicht fremd zu fühlen.

Julia Jakuschewa aus Usbekistan studiert seit einem Jahr Kultur-, Sprach- und Translationswissenschaften an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz. Ihr Motto: Immer offen gegenüber anderen zu sein. Nur so kann man sich schnell und schmerzlos in eine neue Gesellschaft integrieren.

„Ich studiere seit einem Jahr an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz, und ich kann sicher sagen, dass ich mich in Deutschland nicht fremd fühle. Natürlich gibt es Kulturunterschiede, aber allmählich gewöhnt man sich an den deutschen Lebensstil. Es hängt viel von einem selbst ab. Manchmal sind ausländische Studenten viel zu schüchtern und trauen sich nicht, die zuständigen Mitarbeiter der Universität anzusprechen.

Was das Studium in Deutschland angeht, so ist man dort viel selbständiger als bei mir zuhause. Einerseits würde ich das als positiv bewerten, aber andererseits kostet es sehr viel Kraft und Nerven, das Studium selbst zu organisieren. Es beginnt bereits mit dem Stundenplan. In Usbekistan bekommt man ihn schon fertig zusammengestellt. An einer deutschen Universität stellt man den Stundenplan selbst zusammen. Diese Aufgabe sollte meiner Meinung nach mit ausländischen Studenten bei den Einführungsveranstaltungen intensiver besprochen werden.

Ich möchte den ausländischen Studenten auch einen wichtigen Rat geben: Liebe Studenten, seid immer offen gegenüber anderen. Holt euch Tipps bei Studierenden aus höheren Semestern. Tretet mit den zuständigen Einrichtungen, Unimitarbeitern in Kontakt, geht in die Sprechstunden der Dozenten. Seid nicht schüchtern, sprecht andere Studenten an, findet neue Freunde und unternehmt gemeinsam etwas in eurer Freizeit. So werdet ihr euch schnell an einem neuen Ort einleben.“

Ali Ihsan Ceran

Ali Ihsan Ceran, Diplomingenieur aus der Türkei. Nach seinem Studium an der Technischen Universität (TU) in Berlin arbeitet er jetzt bei Siemens. Sein Motto: Man muss Deutschland und die deutsche Kultur verstehen und respektieren!

„Ich habe zweieinhalb Jahre an der TU Berlin studiert und weiß daher sehr gut, welche Gefühle ein ausländischer Student in Deutschland hat. Ich war ein Glückspilz, da ich Verwandte in Deutschland habe und so bereits vor meinem Studium die deutsche Kultur kennenlernen konnte. Was in Deutschland als ganz normal gilt, kann in der Türkei als unhöflich betrachtet werden, wie zum Beispiel offen die Nase zu putzen. Und was ganz normal in der Türkei ist, kann in Deutschland merkwürdig betrachtet werden.

Meiner Meinung nach liegt das Problem meistens darin, dass nicht alle verstehen, wie wichtig es ist, wenn man in einem anderen Land lebt und studiert, Volk und Kultur dieses Landes zu respektieren. Man sollte immer Interesse zeigen und nach Informationen suchen. In vielen Universitäten gibt es spezielle Informationstafeln. Dort kann man fast alles finden – von kostenlosen Sprachkursen bis hin zu Wohnheimzimmern. Sehr wichtig ist es auch, deutsche Freunde zu haben. Sie können einem helfen. Welchen Rat kann ich ausländischen Studenten in Deutschland geben? Steckt eure Nase in jede Ecke. Es wird sich auszahlen.“

Daniel Lepetit

Daniel Lepetit arbeitet als Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Usbekistan. Sein Motto: Immer selbständig sein!

„Ich war auch ein ausländischer Student, nicht in Deutschland, sondern in Usbekistan. Ich komme aus Deutschland und habe in Usbekistan zwei Jahre Orientalistik studiert. Wenn man als ausländischer Student nach Usbekistan kommt, möchten dich alle kennenlernen und mit dir befreundet sein. Studenten, die nach Deutschland fahren, möchte ich einen Rat geben: Zieht nicht in ein Wohnheim, sondern versucht in einer Wohngemeinschaft (WG) Platz zu finden. In einer WG ist es leichter, soziale Kontakte zu finden und die deutsche Kommunikationskultur kennen zu lernen. Auβerdem ist es wichtig, sich über das Land, in das man fährt, vorher zu informieren.“

Kristina Ogonjanz

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