Die Natur bezaubert als herbstliches Paradies. Das dichte Laub flüstert unter den Füßen. Die Kiefern stehen ruhig und anmutig im Walde. Welche Gründe braucht man noch, Borowoje zu besuchen?

Laptops, Kabelsalat und vierzehn Menschen im Raum, die sich fragen, ob die Steckdosen für jedes Gerät reichen. Was ist da los? Die Antwort: Aus dem ganzen Land haben sich Lehrkräfte zum Seminar „Digitales Lehren: Methoden, Tools und Ideen“ im Norden Kasachstans eingefunden.

Bei der Veranstaltung, die im Oktober stattfand, eröffnete Referentin Ljubow Woltschkowa aus Karaganda den Lehrern eine neue Welt der Lehrtools. Das Seminar wurde vom Goethe-Institut Kasachstan und der Gesellschaftlichen Stiftung „Wiedergeburt“ organisiert.

Dank der Hilfe der Projektorganisatorin Swetlana Umiriwa und der Koordinatorin für Sprachprojekte Swetlana Schubina nahmen die Lehrkräfte der „Wiedergeburt“ am Seminar im Hotel „Schumbaktas“ in Borowoje teil. Vier Tage Didaktik, Ideen und Lehrmaterialien kennenlernen, und das bei schönem Wetter und obendrein malerischer Landschaft – ein wunderbares Erlebnis.

Digitales Lernen im Mittelpunkt

Am Anfang hatten die Teilnehmer noch keine Vorstellung davon, was sie bei dem Treffen erwarten würde. Obwohl Corona seine Regeln diktiert, haben noch nicht alle Lehrer die Situation angenommen. Einige sind es gewohnt, traditionell zu unterrichten – Lehrer nämlich, die seit mehr als 30 Jahren in der Schule arbeiten, aber nie richtige Erfahrung mit Online-Unterricht gesammelt haben. Dementsprechend hat die Pandemie eine Möglichkeit aufgezeigt, neue Werkzeuge und Methoden anzuwenden. Heißt konkret: Die Notwendigkeit, zu lernen, hat es erforderlich gemacht, neue Auswege zu finden.

Während der vier Tage haben wir Vor- und Nachteile des digitalen Lehrens besprochen, Erfahrungen ausgetauscht und Vorschläge für Problemlösungen (hoffentlich) gefunden. Hilfreich war, dass Ljubow sehr viele didaktisierte Ressourcen und Tools im Internet für die Anwendung im eigenen Unterricht gesammelt hat und zeigen konnte. Die Teilnehmer notierten sich emsig alle Tipps und erstellten Materialien für verschiedene Lehrwerke. Auch fanden wir die aus unserer Sicht beste Methode für das Wortschatztraining und probierten diese zwischendurch mit viel Spaß an anderen Sprachen aus.

Die Furcht vor Neuem ist oft groß. Mindestens ebenso groß jedoch sind die Chancen, die sich ergeben. Referentin Woltschkowa hat das eindrucksvoll demonstriert mit den vielen Werkzeugen, die sie uns an die Hand gegeben hat. Für uns hat sich gezeigt, dass man mit Online-Kursen eine Menge Zeit und Geld spart, weil man weniger unterwegs ist. Die Lernenden können einfach gemütlich ihren Pyjama anbehalten, während sie ihre Aufgaben erledigen. Es ergeben sich außerdem Chancen für Lerner, die im Offline-Unterricht unter starkem Leistungsdruck stehen, wenn sie mit anderen Personen zusammen an Kursen teilnehmen. Lernen sie jedoch allein zu Hause, kann dieses Format Stress vermeiden. Unter diesen Umständen ist es sogar möglich, dass sie am Ende bessere Ergebnisse erzielen und noch dazu weniger von anderen Lernern abgelenkt werden.

Darja Kopylowa

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