An diesem Sonntag begeht Kasachstan den „Tag des Gedenkens an die Opfer politischer Repression“. Das Land erinnert dabei an die Millionen von Menschen, die zwischen 1920 und 1953zum Tode verurteilt, in Arbeitslager gesteckt, dem gezielten Hungertod ausgeliefert oder wegen ihrer Nationalität aus ihrer Heimat deportiert wurden.

Traditionell finden an diesem Tag zahlreiche Veranstaltungen statt. Die Museen zeigen neue Ausstellungen über die Jahre des großen Terrors, die Menschen schmücken Denkmäler mit Blumen. Allein auf dem Gebiet des heutigen Kasachstan kamen mehr als fünf Millionen Menschen in Arbeitslager.

In Karaganda ließ der ehemalige Präsident Nursultan Nasarbajew 2002 ein „Museum des Gedenkens an die Opfer politischer Repression“ eröffnen. Sein Ansinnen: die Erinnerung an die vielen bekannten und unbekannten Schicksale dieser Menschen lebendig zu halten. Es befindet sich in dem Gebäude, das der Leitung des 1931 errichteten Arbeitslagers in der Region als Zentrale diente.

Die Stiftung des bekannten Politologen Dosym Satpajew hat dieser Tage im Rahmen eines Literaturprojekts ein Buch der amerikanischen Historikerin Sarah Cameron auf Kasachisch herausgegeben. Seint Titel lautet: „The Hungry Steppe. Famine violence, and the making of Soviet Kazakhstan“. handelt von der großen, staatlich geplanten Hungersnot, die in den frühen 1930er Jahren auch Kasachstan heimsuchte.

Auch für die Deutschen Kasachstans ist der 31. Mai ein Tag des Innehaltens. Sie trauern um ihre Angehörigen und Vorfahren, die während der massenhaften Deportation ihres Volkes ums Leben kamen. Aber auch um den Verlust ihrer Heimat, ihrer Kultur und ihrer Muttersprache.

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