Zum 50-jährigen Dienstjubiläum! Tastaturengeklapper, das Tösen einer HP-Druckmaschine, dazwischen Geplapper und schallendes Gelächter von den Kolleginnen. Er sitzt still in einer Ecke vor dem Regal. Lexika und Wörterbücher griffbereit, mit grünen Schalldämpfern auf den Ohren und versucht sich, in Ruhe zu konzentrieren. So sieht es aus, wenn Eugen Hildebrand arbeitet. Er ist Korrektor bei der Deutschen Allgemeinen Zeitung und feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Dienstjubiläum.

Er ist der Einzige, der die Redaktion nie verlassen hat und 1987 dem Redaktionskollektiv aus der heutigen Hauptstadt, Zelinograd, nach Almaty gefolgt ist. Bis heute ist er der DAZ treu und stellt sich auch sprachlichen Herausforderungen. Zum Beispiel wenn es darum geht, neu eingedeutschte Wörter wie „App“ oder „Update“ zu übersetzen. Dabei verteidigt er auch eigene Traditionen und Gewohnheiten. Ich habe öfters mit ihm über die Schreibweise von Namen gestritten. Die offizielle Schreibweise und „richtige deutsche Schreibweise“ von Namen sind manchmal unterschiedlich.

Trotzdem, Eugen Hildebrand kennt sich sehr gut aus in der Geschichte der Russlanddeutschen und auch der Geschichte der DAZ. Wer sich dafür näher interessiert, sollte mal mit einer Flasche Wein in der Redaktion vorbeischauen, Eugen Hildebrand besuchen und sich von Früher erzählen lassen. Denn „früher hat es öfters mal Wein gegeben“. Ich bin mir sicher, dass er auch heute mit seinen Kollegen mit einem Gläschen auf sein Dienstjubiläum – und das der DAZ – anstößt.

Dominik Vorhölter – ifa Redakteur von September 2013 bis August 2015, Berlin

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