Der für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zuständige deutsche Bundesminister Dirk Niebel besuchte vom 26. bis 28. August 2012 zum ersten Mal Kirgisistan. Der Minister wurde von einer Delegation, bestehend aus Vertretern von Politik und Wirtschaft sowie Journalisten aus Nachrichtagenturen wie die Deutsche Welle und die dapd begleitet. Im Vordergrund des Besuchsprogramms stand die weitere Vertiefung der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Kirgisistan. Auch die kirgisischen Alumni der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) hatten die Gelegenheit, sich mit dem Bundesminister zu treffen.

Der Bundesentwicklungsminister begrüßte den erklärten Reformwillen des kirgisischen Präsidenten Almasbek Atambajew und der kirgisischen Regierung: “Jetzt kommt es darauf an, Reformen auch tatsächlich entschlossen umzusetzen. Gerade die Korruptionsbekämpfung und die Investitionsförderung sollten hierbei im Mittelpunkt stehen. Wir werden Kirgisistan auf seinem eingeschlagenen Weg weiter unterstützen.”

Auf dem Programm der deutschen Delegation stand ein Besuch beim Getränkeproduzenten Schoro. „Das Unternehmen ist eine von vierzig mittelständischen Firmen, die über die deutsche Unterstützung für den Aufbau des kirgisischen Bankensektors passgenaue Mikrokredite erhalten konnten. Die Unternehmen nutzten diese für dringend notwendige Investitionen und konnten so in einem der ärmsten Länder der Region Zentralasien bereits über 7.000 Arbeitsplätze schaffen“, so das deutsche Entwicklungsministerium BMZ.
Während seines Kirgisistan-Besuchs traf sich Minister Niebel in der OSZE-Akademie in Bischkek im Rahmen der „Zentralasiatischen Sommerakademie für zeitgenössischen Journalismus“ mit Nachwuchsjournalisten aus ganz Zentralasien. „Die jungen Journalisten absolvieren zehn Wochen lang eine spezielle technische Fortbildung für ihre Arbeit in den Bereichen Fernsehen, Radio und Printmedien. Dies wiederum stärkt den Informationsgrad der Bevölkerung und dadurch auch die Zivilgesellschaft”, betonte der Minister.

Die Zentralasien Vertretung der HSS in Bischkek/Kirgisistan nahm an zwei Veranstaltungen im Rahmen der Besuchsreise des Ministers teil. Während eines Treffens mit lokalen Nichtregierungsorganisationen und der Hanns-Seidel-Stiftung als einzig vertretener deutscher politischer Stiftung am 26. August 2012 wurde der Minister ausführlich über die neuesten politischen Entwicklungen in Kirgisistan und die Projektarbeit der HSS in Zentralasien informiert. Dabei wurden die Projektinhalte (berufsbegleitende Masterprogramme für zentralasiatische junge Führungskräfte aus den Bereichen Öffentliche Verwaltung, Nichtregierungsorganisationen und Parlamentarismus) und die Projektergebnisse der bisherigen zehnjährigen Arbeit (1.050 Alumni und über 500 aktuell studierende HSS-Stipendiaten) detailliert dargestellt und diskutiert.

Am 27. August 2012 ergab sich dann für ausgewählte aktive HSS-Alumni die einzigartige Gelegenheit, mit dem deutschen Minister ein Gespräch zu führen. Sie erzählten dabei über ihr Studium bei der Stiftung und ihre anschließende berufliche Laufbahn. Vor allem aber wollten sie ihre große Dankbarkeit gegenüber der Bundesrepublik Deutschland für die erhaltene Unterstützung im Bereich der Ausbildung ausdrücken.

Minister Niebel äußerte sich anerkennend über die Arbeit der HSS in Zentralasien und würdigte auch den persönlichen Einsatz der HSS-Alumni im Rahmen der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit. „Wir werden die deutschen politischen Stiftungen, aber auch die beiden großen Kirchen in Deutschland bei ihrer internationalen Projektarbeit weiter unterstützen. Es sollten dabei Projekte durchgeführt werden, die allen Bevölkerungsgruppen offenstehen. Wir versuchen auch intensiv, die Zivilgesellschaft des jeweiligen Landes zu stärken“, sagte der Bundesentwicklungsminister zu den HSS-Alumni.

Zum Abschluss besuchte der Minister eine Mutter-Kind-Klinik in der Stadt Issyk-Ata, 80 Kilometer von der Hauptstadt Bischkek entfernt. Deutschland hat nach BMZ-Angaben landesweit fünfzig Krankenhäuser mit modernen Medizingeräten zur geburtshilflichen Behandlung ausgestattet sowie Ausbildungslehrgänge durchgeführt, so dass Entbindungen sicherer und Neugeborene angemessen betreut werden.

Schwerpunkt der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Kirgisistan ist die Bekämpfung der Armut. Seit dem Beginn der Zusammenarbeit vor 20 Jahren wurden insbesondere Projekte im Bereich nachhaltige Wirtschaftsentwicklung und Gesundheit gefördert. Über die Tätigkeit der deutschen politischen Stiftungen und von Nichtregierungsorganisationen engagiert sich Deutschland auch beim Aufbau demokratischer Strukturen und einer pluralistischen Gesellschaft, bei der Stärkung von Good Governance und der Etablierung des Parlamentarismus.

Von der Hanns-Seidel-Stiftung

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