In Nordrhein-Westfalen (NRW) ist die bundesweit erste multimediale Unterrichtshilfe für russlanddeutsche Kulturgeschichte erschienen. Das digitale Lehrbuch richtet sich an Schüler der Sekundarstufe I und II. Das „mBook Russlanddeutsche Kulturgeschichte“ kann eingesetzt werden, um die Identität, Kultur und Geschichte von Deutschen aus Russland mehr in den Blickpunkt zu rücken.

Am 9. März fand dazu am August-Hermann-Francke Gymnasium in Detmold eine Informationsveranstaltung zur praktischen Anwendung des sogenannten „mBook Russlanddeutsche Kulturgeschichte“ statt, die vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales in NRW in Zusammenarbeit mit dem Institut für digitales Lernen aus Eichstätt und mit Unterstützung des Ministeriums für Schule und Weiterbildung in NRW durchgeführt wurde. Integrationsstaatssekretär Thorsten Klute und Schulstaatssekretär Ludwig Hecke gaben den Startschuss zur Nutzung der neuen multimedial-digitalen Unterrichtshilfe über Russlanddeutsche.

Eingeladen zur Informationsveranstaltung waren Multiplikatoren, Lehrkräfte, Pädagogen und weitere am Thema interessierte Bürger.

„Die Integration der in Nordrhein-Westfalen lebenden und arbeitenden Russlanddeutschen ist beispielhaft. Die Geschichte der Menschen ist geprägt von Verfolgung und Flucht. Deshalb ist es umso wichtiger, sich diesen wechselvollen Ereignissen auch in unserem Alltag bewusst zu werden“, sagte Thorsten Klute bei der Präsentation.

Ludwig Hecke betonte: „Das multimediale mBook bietet die Vorteile digitaler Medien. Es umfasst viele Themen, die über die Geschichte der Russlanddeutschen hinausgehen. Es knüpft an die kompetenzorientierten Kernlehrpläne vor allem der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer an und ist daher für alle Lerngruppen interessant. Wir müssen uns mit der Geschichte beschäftigen, um Orientierung in der Gegenwart und für die Zukunft zu gewinnen. Und die Geschichte der Russlanddeutschen enthält viele Orientierungsanlässe, um über die Grundfragen menschlichen Lebens und Zusammenlebens nachzudenken.“

Das „mBook“ gibt einen vertieften, vielfältigen Einblick in die Identität der Russlanddeutschen sowie in das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland in Gegenwart und Vergangenheit. Die russlanddeutsche Kulturgeschichte wird in den Inhalten des mBooks immer wieder in die historischen Gesamtentwicklungen in Europa, Russland/Sowjetunion und Deutschland eingebettet.

Die Geschichte der Russlanddeutschen sei hervorragend dafür geeignet, etwas über Freiheit und Verfolgung, Flucht und Vertreibung, Identität, Migration und Heimat zu lernen, so das Resümee der Autoren vom Institut für digitales Lernen, darunter Ethnologen, Soziologen und Historiker.

Wie alle Menschen, die in eine bestehende Gesellschaft einwandern, bringen auch die Russlanddeutschen eigene kulturelle Prägungen und Lebensweisen mit. Mehr als 620.000 Aussiedler und Spätaussiedler aus der früheren Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten haben in Nordrhein-Westfalen eine neue Heimat gefunden.

Die Unterrichtshilfe entstand als Initiative des Landesbeirats für Vertriebenen-, Flüchtlings– und Spätaussiedlerfragen, sie wurde vom Institut für digitales Lernen erstellt und vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales in NRW gefördert.

Sie kann als freies Material kostenlos (ohne zusätzliche Software über das Internet zugänglich) sowohl im Unterricht als auch außerhalb der Schule genutzt werden. LandNRW

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