Nasarbajew sieht sich in der Mittelsmann im Ukrainie-Konflikt. Vergangene Woche reiste er nach Berlin zu einem informellen Treffen mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Die Bundesrepublik sieht in Kasachstan als starken Partner.

Präsident Nursultan Nasarbajew traf sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem informellen Gespräch in Berlin. Er ist bereit, sich für die Schlichtung des Konfliktes in der Ost-Ukraine einzusetzen. Dies meldet der staatliche Pressedienst „Akorda“. Hintergrund ist seine Reise in der Ukraine. Nasarbajew besuchte Ende Dezember seinen Amtskollegen in Petro Poroschenko in Kiew. Dort appellierte er als der Ältere und Erfahrene an seinen russischen und seinen ukrainischen Amtskollegen Wladimir Putin und Petro Poroschenko, „aktiv nach einem Kompromiss zu suchen und einer Lösung der Situation unter Beibehaltung der Integrität des Landes“ zu suchen und wies auf das „enorme wirtschaftliche Potential“ hin, dass die Ukraine besitze.

Der Besuch des kasachischen Präsidenten in Berlin war kurzfristig angekündigt, sodass der Sprecher des Kanzleramtes die Presse erst zwei Tage vorher darüber informieren konnte. Offensichtlich will Nasarbajew zwischen Kiew und Moskau vermitteln. Er sprach mit Merkel über ein mögliches Gipfeltreffen der Präsidenten Russlands und der Ukraine, Putin und Poroschenko, mit der Bundeskanzlerin und dem französischen Staatspräsidenten Francois Hollande in Astana. Zuvor trafen sich die Außenminister Frankreichs, Deutschlands, Russlands und der Ukraine, um eine Lösung der Situation zu finden und über das Gipfeltreffen in Astana zu diskutieren. Noch am Abend sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier, dass die Voraussetzungen für ein solches Treffen noch nicht erfüllt seien. Es sollte ursprünglich vergangenen Donnerstag stattfinden, doch bisher gibt es noch keine Übereinkunft. Wann das Viertreffen stattfinden wird, ist noch nicht bekannnt.

Merkel und Nasarbajew diskutierten über die praktische Umsetzung des im Jahr 2012 zwischen der Bundesrepublik und Kasachstan abgeschlossenen Rohstoff– und Technologieabkommens. Ebenso sprachen sie über die Möglichkeiten einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Rahmen der bevorstehenden Weltausstellung, die 2017 in Astana stattfinden wird.

Des Weiteren setzte der kasachische Präsident die Gespräche mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier fort. Vom 9. bis 10. November vergangenen Jahres war Steinmeier zu Besuch in Astana. Dabei wurde auch über die Zusammenarbeit mit der Bundesrepublik im kulturellen Bereich gesprochen.

In wirtschaftlicher Hinsicht sei Kasachstan für Deutschland ein Stabilitätsanker, heißt es in der „Arkorda“-Presseerklärung.

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