In Bischkek wurde die Ausstellung TOPOGRAFICA in der American University of Central Asia eröffnet. Die Gruppenausstellung mit ca. 30 zentralasiatischen und vielen weiteren internationalen Künstlern ist bis zum 5. Dezember in der neueröffneten Galerie der Universität zu sehen.

“Plastikmalerei“ von der Kasachin Saule Suleimenova | Bild: American University of Central Asia Photographer / Emil Akhmatbekov

Das Gemäuer und die Umgebung zeigen die Bereitschaft der Universität für Innovations– und Kulturentwicklung. Die besonders nette und offene Universitätsatmosphäre fühlt man schon im Eingang. Vom Beginn ihrer Tätigkeit an ist die Amerikanische Universität Zentralasiens einer der aktivsten Teilnehmer am gesellschaftlichen Leben der Stadt Bischkek. Hierzu kommt beispielweise, dass sie die Möglichkeit gibt, verschiedene Konferenzen, Seminare, Konzerte, Kunst-und Fotogalerien hier zu veranstalten, und auch selbst veranstaltet.

Zu solch einem Projekt gehört die zentralasiatische Ausstellung „TOPOGRAFICA“. Sie ist am 31. Oktober eröffnet worden und dauert bis zum 5. Dezember. Unter diesem Projekt vereinigen sich Arbeiten und Visionen der Künstler aus Kirgisistan, Kasachstan, Tadschikistan, Usbekistan und den USA. Dieses Projekt wurde von Karen Davidov aus New-York, der Initiator und Art-Direktor ist, sowie von Kuratoren der Ausstellung Ulan Djaparov und Aida Sulova aus Kirgisistan entworfen.

„Die moderne Kunst in jedem Land Zentralasiens hat ihre Besonderheit, die mit der Mentalität des Volkes und der Persönlichkeit des Künstlers eng verbunden ist. Die Spezifik der Ausstellung besteht darin, dass die Werke der Künstler nicht wie im Museumsraum, sondern im gesellschaftlichen Raum installiert wurden. Obwohl sich die Werke an den bestimmten Ecken eingenistet haben, haben sie um sich herum eine eigene Sonderatmosphäre geschaffen. Eins unserer wichtigsten Ziele ist, dass wir dem Publikum die moderne Kunst Zentralasiens vorstellen wollen. Es ist sehr interessant, zu sehen, ob die Besucher den Gedanken der Künstler wahrnehmen können. Unter dem Begriff „TOPOGRAFICA“ sind Topografie + Grafik + CA (engl. Central Asia) zu verstehen“, sagt Ulan Djaparov.

Viele verschiedene Leute. Auf den ersten Blick sieht es hier wild und chaotisch aus. Zahllose künstlerische Arbeiten befinden sich auf allen Stockwerken und auch in allen Räumen. Das macht eine einzigartige Atmosphäre, durch die die Zuschauer imstande sind, die Absicht der Künstler nachzuempfinden. Besonders die hiesige Kunst zwingt den Betrachter, gleichermaßen an die Vergangenheit wie an die Gegenwart, an die Nomaden, sowie die Bevölkerung, die tausendjährig an einem Ort lebt, aber auch an die Landschaft der Region zu denken.

Die Ausstellung haben unter anderen auch die weltberühmten Personen wie der Business-Magnat, Philanthrop und Hauptsponsor der Universität George Soros und der Außenminister der Vereinigten Staaten John Kerry, welcher offiziell die zentralasiatischen Länder bereiste, besucht.

Einer der Zuschauer betont: „Ich sehe in dieser Ausstellung ein Experiment der besonderen amerikanisch-kirgisischen Kunstwerke und der verschiedenen Kulturcodes. Leider sind die Werke nicht zu verkaufen, sonst hätte ich sehr gern eines gehabt.“

Eine Installation von Saule Djusembina | Bild: American University of Central Asia Photographer / Emil Akhmatbekov

In einem Kurzinterview äußert sich die Grafik-designerin Natalia Andrianowa folgendermaßen: 

Was bedeutet für Sie die Teilnahme an diesem Programm?

Das ist sehr angenehm, hier teilzunehmen und dabei nicht kommerzielle Arbeiten vorstellen zu können. Außerdem stehen meine Kunstwerke mit der Arbeit berühmter und anerkannter Master wie Shailoo Dschekschenbajew, Jewgeni Boikow und Emil Tilekow in einer Reihe – es ist schmeichelhaft.

Was war der Hauptgedanke der Ausstellung, und kam dieser zum Ausdruck?

Diese Frage ist an erster Stelle an das Publikum zu richten, aber es ist ein guter Querschnitt der zeitgenössischen Kunst Zentralasiens gelungen – ja, ein starker Querschnitt.
Mit starker Willenskraft könnte man auf den Filzstücken der Jurte auch viele interessante Motive entdecken: Grenze und Anhöhe, Plateau und Wegverzweigungen, Gefälle und Gehege… Das Wichtigste ist, sich im Inneren auf die richtige Perspektive einzustellen.

Gibt es einen Unterschied zwischen der Kunst Kirgisistans und der Region?

Natürlich, denn hier ist das gesellschaftliche Klima mild und wohlwollend.

Turonbek Kozokow und Svetlana Dzardanova

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