Wer als Ausländer nach Kasachstan einreist, muss sich in der Regel innerhalb von fünf Tagen nach Grenzübertritt bei der lokalen Migrationsbehörde registrieren lassen. Viele nehmen das als Belastung wahr. Doch geht es nach Qassym-Schomart Toqajew, soll mit der Prozedur so schnell wie möglich Schluss sein.

Der Präsident Kasachstans sorgt sich um die Attraktivität des Landes, insbesondere der großen Städte, für Touristen und Investoren. Wolle man diese wirklich erhöhen, müsse man antiquierte Maßnahmen „wie die obligatorische Registrierung von Ausländern in den Behörden der Migrationspolizei überwinden“, so Toqajew während einer Sitzung mit dem Akim von Almaty Bachytschan Sagintajew am vergangenen Dienstag. Die Frage solle demnach bis zum Ende des Jahres gelöst werden, wofür Innenminister Jerlan Turgymbajew die Bereitschaft seines Ministeriums zugesichert habe.

Medien zitierten Toqajew zudem mit der Aussage, dass die obligatorische Registrierung eine Quelle für Korruption sei, und dass sie der Reputation des Landes und der Stadt Almaty schade. Laut dem Präsidenten solle es mithilfe der Digitalisierung möglich sein, die Registrierung bereits im Zuge des Grenzübertritts auszuführen.

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Eine Verbesserung des Geschäftsklimas und eine erhöhte Attraktivität für Investoren soll besonders Almaty als internationales Businesszentrum stärken. Toqajew nannte in dem Zusammenhang auch andere Baustellen. „Die Ergebnisse einer Befragung zeigen, dass die Stadt in vielen Bereichen hinterherhinkt, darunter bei der Effektivität der Arbeit lokaler Behörden, der Verbreitung von Korruption, oder der Frage, wie gerechtfertigt Kontrollen sind.“ Daran müsse gearbeitet werden, damit Almaty seinen „Status als Hauptgeschäftszentrum des Landes behält“.

Eine Herzensangelegenheit des Staatsoberhauptes ist darüber hinaus der Ausbau der Industriezone, die vor sieben Jahren geschaffen wurde. Dort sind bislang 33 Unternehmen registriert, 156 Milliarden Tenge wurden investiert. Allerdings wurde im laufenden Jahr nur eine einzige kleine Fabrik errichtet. Toqajew empfahl daher am Dienstag dem Akim, neue Projekte für die Industriezone zu gewinnen – besonders hochtechnologische und exportorientierte. (cstr)

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