Es ist wieder soweit! Am 8. April wird Ostern gefeiert. Die russisch-orthodoxe Kirche begeht das größte religiöse Ereignis des Jahres nach dem Julianischen Kalender jedoch erst eine Woche später.

Nachdem die Weihnachtsmänner und Lebkuchen aus deutschen Supermarktregalen verschwunden waren, tauchten ein paar Wochen später im Januar schon Schokoladen-Osterhasen und Blätterkrokant-Eier auf: Damit der Otto-Normalverbraucher auch ja nicht vergessen möge, dass Anfang April das Osterfest naht! Wie wahr – die ersten drei Monate des Jahres sind wie im Fluge vergangen, und jeder freut sich aufs Osterfest! Mit Ostern verbinden wir vor allem im religionsgeschichtlichen Kontext die Auferstehung Christi, welches in christlich-orthodox geprägten Kulturen sogar eine weitaus größere Bedeutung hat als das Weihnachtsfest. Gleichzeitig steht Ostern auch in der Tradition von Frühlingsfesten, die ihren Ursprung in vorchristlichen Zeiten haben.

Zeitlich lehnt sich das Osterfest an das jüdische Passah-Fest an. An vielen Osterbräuchen erkennt man jedoch die alte heidnische Herkunft: Eier wurden schon in den alten Kulturvölkern der Perser und Ägypter bemalt und sind ein uraltes Fruchtbarkeitssymbol.
Frühlings- und Fruchtbarkeitsfeste gehen auch auf das altiranische Fest des „Nouruz“ zurück, als die Menschen zu vorchristlichen Zeiten die Sonne und das Licht als eine Gottheit verehrten. Heute erinnert noch das Osterfeuer an diesen alten Brauch.

Die Bedeutung des Wortes „Ostern“ soll zum einen auf die Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin Astarte im alten Babylon zurückgehen. Zum anderen gibt es die Erklärung, dass der Begriff Ostern auf ein altes germanisches Frühlingsfest verweist und vom Wort „Ostara“ mit der Bedeutung „Morgenröte“ abgeleitet wurde.

Im katholischen und orthodoxen Kirchenjahr markiert Ostern das Ende des vierzig Tage andauernden strengen Fastens und Betens, das von vielen gläubigen Christen weltweit praktiziert wird. Auch das Datum für die Osterfeiertage ist nicht etwa zufällig gewählt: Ostern fällt immer auf den Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond. Nach dem Gregorianischen Kalender gerechnet ist dies frühestens der 22. März und spätestens der 25. April.

Streng genommen beginnt Ostern am Vorabend des Karfreitags, dem Gründonnerstag. An diesem Abend finden die meisten Liturgien mit der Feier des letzten Abendmahls statt. Der Karfreitag markiert den Tod Christi am Kreuze. Etymologisch gesehen stammt das Wort „kara“ aus dem Althochdeutschen und bedeutete ursprünglich „Klage“ und „Kummer“. Ostersonntag dagegen symbolisiert mit der Auferstehung Christi die „österliche Freudenzeit“ und neues Leben. Die Osterzeit dauert nun 50 Tage bis zum Pfingstfest an.

Dieses Jahr fällt Ostern auf den 6. bis 9. April und bietet wieder genügend Möglichkeiten, einen kleinen Osterurlaub mit der Familie zu planen oder mit Freunden ins Grüne zu fahren.
Manchmal muss man gar nicht in die Ferne schweifen, sondern findet liebevoll gestaltete Ostermärkte oder Frühlingsfeste in der Nachbarschaft.

So wird auf der Zitadelle in Berlin-Spandau jedes Jahr ein Ostermarkt mit typisch österlichem Treiben veranstaltet: Je nach persönlichem Geschmack kann der Besucher an den Ständen Kunsthandwerk, Keramik, traditionelle sorbische Ostereier oder Korbwaren finden. Der Ostermarkt wird in Zusammenarbeit mit dem Märkischen Kunsthandwerkerhof organisiert und erfreut sich mit dem Auftritt einer sorbischen Trachtentanzgruppe bei den Besuchern besonderer Beliebtheit.

Bleiben wir im Osten Deutschlands: Auch der Spreewald hat einiges zu bieten. In Burg können Interessierte am Karfreitag und Ostersamstag eine Osterwerkstatt erleben. Künstler aus der Region zeigen, wie aus einem Hühnerei ein Kunstwerk nach sorbischer Tradition wird.

Der Moritzburger Töpfermarkt ist ebenfalls eine Reise wert: Alljährlich reisen Kunsthandwerker zum Schloß Moritzburg bei Dresden und stellen ihre Keramik- und Töpferwaren aus. Neben einem reichlichen kulinarischen Angebot kommen auch die Kleinsten in Moritzburg nicht zu kurz. Am Ostersonntag besucht sie der Osterhase höchstpersönlich!
Und zu einem freudigen Fest gehören Leckereien wie das traditionelle Osterbrot, Marzipan und viele buntbemalte Ostereier natürlich dazu!

Allen Lesern ein gesegnetes Osterfest!

Zusammengestellt von Malina Weindl

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