dessen zerfressene Augen nirgendwohin mehr schauen
am Rand der Straße durch die Steppe, zwischen Kieseln und Staub
steht der Vorwurf: ein solches Bild entwürdige die Kreatur.

In der Gobi legten sie früher
ihre Toten auf Hügel und ließen
die Geier, Wölfe und Hunde sie fressen.

Wir fürchten das Unausweichliche.
Ich habe den Hund photographiert.
Er stank so sehr, dass ich mir die Nase zuhielt.

Der Brustkorb eingefallen, ein schwarzes Loch
der hintere Darm aufgebläht. Ich beugte mich hinunter
die zerfressenen Augen, die vertrocknete Nase zu photographieren.

Der kalte Wind blies mir den Gestank ins Gesicht;
ich hielt den Atem an
um nicht zu erbrechen.

Auf einem seiner Beine, das Haar heruntergefressen
lag eine Zigarettenkippe. Der Hund lag dort,
liegt er noch, was ist übrig.

Jemand hatte die Kippe im Vorbeifahren
aus dem Autofenster geschnippt
oder der Wind hatte sie dorthin geweht.

Ein toter Steppenhund.
Keine Fragen mehr, kein Hunger, keine Furcht.

Illustration: Dayana Tazhimuratova
Gedicht: Moritz Gause, fliegenfangen.wordpress.com

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