Nikolai Gogols „Der Revisor“ wurde am 21. sowie 23. September und wird am 15. Und 16. Oktober vom Deutschen Theater Kasachstan inszeniert und beleuchtete ein stets aktuelles und unbeliebtes Thema: Korruption.
Das einfache, aber stets dunkle und skurril wirkende Szenenbild hinterlässt ein mulmiges Gefühl bei den Zuschauern. Es spiegelt die Zustände in der tief in der Korruption steckenden Provinzstadt wider, die Schauspiel des Spektakels ist. Jeder hier scheint korrupt zu sein, zu schmieren und sich schmieren zu lassen, wo es nur geht, allen voran der Landeshauptmann. Bis eines Tages eine Botschaft aus der Stadt verkündet wird, die alle in Angst und Schrecken versetzt: „Der Revisor aus der Stadt kommt“. Wenn dieser nun dahinterkommt, wie es in der Provinzstadt zugeht? In ihrer Panik sehen die Bewohner in einem durchreisenden Zechpreller den mit Schrecken erwarteten Revisor – und es fließen noch mehr korrupte Gelder, die der Neuankömmling gerne annimmt. Auch ist er den Annäherungsversuchen der Tochter des Stadthauptmannes nicht abgeneigt und verspricht sogar, sie zu heiraten – zur Freude der Familie, die Aufstiegschancen wittert.
Erst als sich der vermeintliche Revisor abgefüllt mit reichlich Geld längst aus dem Staub gemacht hat, kommt eine weitere Nachricht aus der Stadt, die den Dorfbewohnern die Wahrheit vor Augen führt und sie betroffen und bloßgestellt zurücklässt: Der junge, charmante „Revisor“ war bloß ein Dieb gewesen, der sie alle betrogen hatte…
„Der Revisor“ in einer unkonventionellen, etwas skurrilen und düsteren Darstellung ist ein Besuch im Deutschen Theater Kasachstan zweifellos wert – ein gelungene Inszenierung unter Natascha Dubs, die mit den Künstlern Elena und Viktor Vorobyov ein stimmiges Gast-Bühnenbild fand, was ohne üppige Kostüme und Szenenbilder auskommt.
Kommende Aufführungen: 15. und 16. Oktober, 18:00 Uhr; Uigurisches Theater Almaty, Nauryzbai Batyr Str. 108
Sabrina Kaschowitz
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