An anderen Orten der Welt ist Deutschland für Bach oder Beethoven bekannt, in Almaty für seinen Jazz – zumindest bei Besuchern des Internationalen Jazzfestivals. Denn während dort jährlich neue Länder hinzukommen, spielten die deutschen Jazzer nun schon zum achten Mal auf. Und möglich macht`s das Goethe-Institut Kasachstan: Seiner Einladung folgte in diesem Jahr die mehrfach ausgezeichnete Band max.bab – ein Highlight nicht nur des Jazzfestivals, sondern auch des Jahres „Deutschland in Kasachstan 2010“. Wie die Improvisationskünstler für Kasachstan gewonnen werden konnten, weiß André Augustin. Er kam vor zwei Jahren als Volontär ans Goethe-Institut in Almaty. Heute arbeitet er an der Organisation des Jahres „Deutschland in Kasachstan 2010“: Bis jetzt ist es sein größtes Projekt.

/Bild: Andrea Rüthel. ‚Jazzfreund und guter Organisator: André Augustin vom Goethe-Institut Kasachstan’/

Wie würden Sie die Gruppe max.bab beschreiben?

Das Tolle an max.bab ist, dass sie sich untereinander schon seit über zehn Jahren kennen: Sie sind eine ehemalige Schülerband aus München, also ein „eingespieltes“ Team. Das merkt man auch in ihrer Musik. Mittlerweile sind sie in der deutschen Jazz-Szene zu Vorreitern geworden. Deshalb war es für uns wichtig, sie hierher zu holen. Die deutschen Jazzer kamen in Almaty in den vergangenen Jahren immer sehr gut an.

Was bedeutet die Einladung des Goethe-Instituts zum Jazzfestival in Almaty für deutsche Musiker?
Das Jazzfestival ist ein wichtiges Event im kulturellen Jahr Almatys. Hier kommen internationale Musiker zusammen, hier erfahren sie voneinander, was sich im Jazz anderer Länder gerade tut. Für die deutschen Bands ist es eine seltene Möglichkeit, gerade die zentralasiatische Jazzszene kennenzulernen: max.bab spielen nicht nur in Almaty. Sie beginnen ihren Besuch mit einem Konzert in Astana und beenden ihn mit einem Auftritt beim fünften Internationalen Jazzfestival in Bischkek. Das heißt, auf unsere Einladung folgt gleich eine kleine Zentralasien-Tournee.

Leider gibt es immer noch einige deutsche Musiker, die Vorbehalte vor Kasachstan haben. Aber abgesagt hat uns noch niemand.

Die Jazzszene in Deutschland ist groß. Wie weiß das Goethe-Institut Kasachstan, welche Jazzmusiker dort gerade die erste Geige spielen?
Bei der Auswahl helfen uns natürlich Fachleute. Von Almaty aus können wir alleine die deutsche Musikszene einfach nicht genau genug beobachten. Deshalb bekommen wir vier bis fünf Vorschläge aus Deutschland, und unsere Fachabteilung im Goethe-Institut trifft dann eine Entscheidung. Bis jetzt konnten wir auf die Art immer ausgezeichnete Musiker nach Almaty holen – auch in diesem Jahr.

Welchen Jazzmusiker hören Sie selbst am liebsten?

Ich muss sagen, ich habe keinen Lieblings-Jazzmusiker – einfach, weil ich finde, ich würde dem Jazz damit nicht gerecht werden. Er ist viel zu vielfältig!

Für mich ist Jazz auch eher eine Erfahrung für den Abend. Ich gehe gerne auf Jazzkonzerte, und wenn die Stimmung gut war, kaufe ich mir hinterher noch die CD – die dann bei mir zuhause allerdings oft verstaubt. Trotzdem denke ich noch lange: Wow, war das ein toller Abend!

Interview: Andrea Rüthel

16/04/10

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