Das Goethe-Institut Almaty feiert sein 20-jähriges Bestehen. Zum Tag der offenen Tür kam die Band LinguaPlus nach Almaty. Die Rapper zeigten, welche Rolle Reime beim Spracherwerb spielen können, und gaben ein Konzert im Club Metro.

Die Abendsonne steht noch hoch am Himmel. Im Berufsverkehr schieben sich tausende Autos durch die vollen Straßen. Einige fahren auch in Richtung Zirkus und halten dort. Im Park vor dem Club Metro sitzen einige Jugendliche in der Sonne. Sie scherzen, unterhalten sich oder entspannen einfach. Ein paar hundert Meter von ihnen entfernt wird schon kräftig gefeiert.
Dafür gibt es nämlich mehr als einen Grund: Das Goethe-Institut Almaty feiert 20-jähriges Jubiläum. Am Tag der offenen Tür ist auch die Sprachmeisterschaft in Kasachstan und Kirgisistan erfolgreich zu Ende gegangen.

Knackige Hip-Hop-Beats

Der dunkle Diskoraum des Freizeitklubs Metro füllt sich langsam mit Gästen, die Diskokugel malt bunte Muster auf den schwarzen Fußboden. Auf der Bühne steht alles für den Auftritt bereit. Es geht los: Aus den Lautsprechern ertönen knackige Hip-Hop-Beats. Die Tanzfläche füllt sich langsam. Arian Bicaj steht hinter dem Mischpult und legt auf. Zum Einstieg füllt die Musik von „Afrob“ den Raum. Das ist einer der bekanntesten Hip-Hop-Künstler in Deutschland. Seinen Song „Get up“ kennt jeder deutsche Jugendliche, und er wirkt als passende Einstimmung und Aufforderung an die Gäste. Sie stehen auf und bewegen sich tanzend in die Mitte vor die Bühne. Eine bunte Menge Jugendlicher steht nun vor der Bühne auf der die vier Jungs von LinguaPlus nun ihre Darbietung anfangen.

Morgens reimen, abends feiern

Die Jungs von LinguaPlus wissen genau, wie sie das Publikum für sich gewinnen. | Bild: Dominik Vorhölter

LinguaPlus, das sind Arian Bicaj, Tobias Karrer, Moritz Drath und Jan Platt. Sie machen Rap-Musik und sind extra nach Almaty gekommen, um zusammen mit Kursteilnehmern, Lehrerinnen und Deutschinteressierten das 20-jährige Jubiläum des Goethe-Instituts zu feiern.

„Unser Projekt ist dafür da, die deutsche Sprache über den Weg der Musik im Ausland zu verbreiten und zu vermitteln. Das heißt, wir versuchen über den Weg der Musik und Spaß die deutsche Sprache attraktiv zu machen, und da arbeiten wir sehr eng mit Goethe-Instituten zusammen, waren schon viel unterwegs. Wir waren in Ägypten, Jordanien, in der Türkei. Jetzt kommen wir gerade direkt aus China. Hier in Kasachstan und Kirgisistan touren wir nun eine Woche, machen Workshops und geben Konzerte, und das Ganze nennt sich dann LinguaPlus“, erklärt Tobias Karrer das Konzept der Band.

Verbindung zum Publikum

In den Workshops geht es vor allem um Sprachvermittlung. Dabei versuchen die Rapper ihre Erfahrungen zu vermitteln und ihren Workshop-Teilnehmern das zu zeigen, was sie am besten können: Reimen. „Wenn die Gruppe so gut ist, dass sie auch selber schreiben kann, dann rappen wir sie auch gleich ein“, sagt Moritz.

„Die Kuh ist groß, die Maus ist klein, sie möchte gerne größer sein“. Um solche Reime ging es vormittags während des Workshops. Abends im Klub geben Lingua-Plus ihre eigenen Texte zum Besten.

Die Jungs von LinguaPlus haben auch ein Konzert in Astana und Bischkek gegeben. Für sie ist ihre Tour auch immer ein neues Erlebnis. „Wir versuchen bei unseren Reisen auch immer ein bisschen die Kultur mitzunehmen und zu erleben.“, erklärt Tobias Karrer. Die Jungs lernen auch für ihre eigenen Auftritte. Zum Beispiel wissen sie schon, dass sie hier auf der Bühne mehr Animationen machen müssen, um beim Publikum anzukommen. So machen sie es auch im Club Metro.

Die bunte Menge schwingt mit zu den Hip-Hop-und Dubstep-Beats. Die tanzenden Jugendlichen bewegen Arme und Beine, so wie es Lingua-Plus vormachen. Die Stimmung ist ausgelassen.

„Die haben auch richtig mitgemacht. Die kannten uns auch schon aus den Workshops, deswegen war da eine gute Verbindung. Die Leute freuen sich richtig, einen wiederzusehen, und es ging auf jeden Fall gut ab“, so Rapper Drath über den gemeinsamen Aufritt.
Mittlerweile ist es draußen dunkel geworden. Die Partynacht hat erst begonnen.

Von Dominik Vorhölter

Teilen mit: