Der nordrhein-westfälische Landesverband der Landsmannschaft Ostpreußen feierte am 12. Oktober sein 70-jähriges Bestehen mit einem prominenten Gast. Für die Bundesregierung nahm der Beauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten Bernd Fabritius an der Jubiläumsveranstaltung im Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf teil und hielt dort auch die Festrede.

Fabritius zeigte sich erfreut darüber, dass die Landsmannschaft Ostpreußen viele Jahrzehnte nach der Vertreibung nach wie vor den Rahmen für Zusammenhalt und Verbundenheit für alle Menschen bietet, die den Verlust der Heimat bewältigen mussten. Großen Dank sprach der Beauftragte dem Land Nordrhein-Westfalen aus, das einen besonders großen Teil der Vertriebenen aufgenommen und sehr erfolgreich wiederbeheimatet hat. „In einem zerstörten Land fanden diese Menschen hier eine neue Heimat, sie haben Freunde gefunden, Brücken aufgebaut und Völkerverständigung gelebt“, so Fabritius auf der Festveranstaltung. Zudem würdigte er die vielen Opfer in Ostpreußen – von 2,5 Millionen Ostpreußen starben 220.000 im Krieg und noch einmal 240.000 durch Flucht und Vertreibung.

Gleichzeitig wies Fabritius darauf hin, dass heute wieder etwa 20.000 Deutsche, vorwiegend aus den anderen Ländern der ehemaligen Sowjetunion, im Gebiet um Königsberg (Kaliningrad) leben. Die Erinnerung an das Schicksal der Vertreibung sei eine deutliche Mahnung für die Zukunft. Das wichtige „Nie wieder!“ sei längst nicht so selbstverständlich, wie bisher geglaubt. Tragische Ereignisse wie jüngst in Halle führten das auf schreckliche Weise vor Augen. „Diesem Gedächtnis der leidvollen Vergangenheit entwächst daher ein mahnender Auftrag für die Gegenwart.“ Die Bundesregierung habe auch aus diesem Grund den jährlichen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung eingeführt.

Ein weiterer Schwerpunkt der heutigen Arbeit besteht laut Fabritius auch darin, die Kultur der Heimatvertriebenen und deren Heimatgebiete zu bewahren und an die junge Generation weiterzugeben. Dies gelte auch für Ostpreußen als Gebiet, das 700 Jahre lang deutsch besiedelt war und als Teil des historischen Deutschland im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert werden müsse. Die Bundesregierung fördert daher viele Projekte zu ostpreußischer Kultur und auch das Ostpreußische Landesmuseum mit seinem angegliederten Kulturreferat für Ostpreußen und das Baltikum. BMI/cstr.

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