Wer schon immer Deutsch lernen wollte, sollte sich Beispiel an unseren Tandem-Lernern nehmen. Seit die DAZ die Initiative zum Sprachaustausch startete, haben sich schon viele „Sprach-Paare“ gebildet. Claudia Schwaiger berichtet von ihrer Erfahrung und Motivation für diese Art des Kulturaustauschs.

Das Lernen einer Sprache macht Spaß – zumindest sollte es so sein. Beim Gedanken an den ehemaligen Deutsch-, Russisch– oder Englischlehrer, werden viele aber anderer Meinung sein. Die schweißnassen Hände vor unangekündigten Mitarbeitskontrollen, das mulmige Gefühl im Bauch vor Schularbeiten, die Scham vor dem Sprechen vor den Mitschülern und die Angst, Fehler zu machen – das Lernen einer Sprache kann mit vielen negativen Gefühlen verbunden sein.

Im Rahmen eines Tandemtreffens können all diese motivationsverringernden Angstfaktoren beiseitegeschoben werden. In einer locker lässigen Atmosphäre kann man sich mit seinem Gegenüber bei einer Tasse Tee oder – warum auch nicht – bei einem Gläschen Wein unterhalten. In so einer ungezwungenen Atmosphäre fällt einem das Sprechen der Fremdsprache gleich viel leichter – und auch anfängliche Hemmungen werden innerhalb kürzester Zeit abgelegt; ist man mit einem sich in derselben Situation befindenden Gegenüber doch viel eher dazu gewillt, Fehler zu riskieren und sich an unerprobte Satzkonstellationen und Themen heranzuwagen.

Kultur durch Sprache

Im Idealfall treffen sich zwei Muttersprachler verschiedener Kulturkreise, die Informationen „aus erster Hand“ miteinander austauschen. Treffen können in Abstimmung mit dem eigenen Terminkalender ausgemacht werden, und die Gespräche können sich, einer Alltagskonversation entsprechend, natürlich entwickeln, oder man legt vorab ein bestimmtes Gesprächsthema fest. Eines ist außer Frage: Gelernt wird im Zuge eines Tandemtreffens immer etwas – sei es nun über die Sprache selbst, oder über die jeweilige Kultur des Gesprächspartners.

Gefunden werden Tandempartner in der Regel über verschiedenste Plattformen – Anzeigen, Facebook-Gruppen, Websites, usw. Auch die DAZ dient als Vermittler von Sprachpartnern – und erfreut sich eines großen Erfolges. Schon als die Zeitung noch unter dem Namen „Freundschaft“ bekannt war, wurden verschiedenste Anzeigen zum Sprachenlernen und für Brieffreundschaften aufgegeben.

Falls auch ihr Interesse daran habt, eure aktiven Sprachkenntnisse zu verbessern – lasst es uns wissen! Denn was soll schon passieren? Im besten Fall entsteht aus einem Sprachtandem eine lebenslange Freundschaft, die sprachliche, geographische und kulturelle Grenzen weit hinter sich lässt.

Online-Tandem-Gesuche: Sprachtandem

Claudia Schwaiger studiert Konferenzdolmetschen (Französisch und Russisch) an der Karl-Franzens-Universität in Graz, Österreich, und ist spezialisiert auf das Lernen von Sprachen und Kulturen. Derzeit arbeitet sie als Praktikantin bei der DAZ.

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