Die Grüne Woche, eine der traditionsreichsten Messen Berlins, zog auch in diesem Jahr wieder Tausende Besucherinnen und Besucher in ihren Bann. Besonders bemerkenswert war die Teilnahme der zentralasiatischen Länder Tadschikistan und Usbekistan, die mit beeindruckenden Ausstellungen und köstlichen Spezialitäten glänzten. Seit ihrer Gründung im Jahr 1926 vereint die Messe Tradition und Zukunftsvisionen, indem sie sich aktuellen Themen wie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und nachhaltiger Landnutzung widmet. In ihrer 89. Ausgabe bot sie eine Plattform, auf der sich kulturelle Vielfalt und wirtschaftliche Potenziale begegneten.
Farbenfrohes Tadschikistan
Die tadschikische Delegation nahm in diesem Jahr bereits zum dritten Mal an der Grünen Woche teil. Unter der Leitung von Nigina Anvari, der stellvertretenden Landwirtschaftsministerin der Republik Tadschikistan, bestand die Delegation aus Vertretern verschiedener Ministerien, Behörden und des Privatsektors der Republik. Bereits einige Tage vor dem Beginn des öffentlichen Teils der Messe hatten die Delegationen die Möglichkeit, an verschiedenen Fachtreffen teilzunehmen, um Erfahrungen mit ausländischen Kollegen auszutauschen. Diese Gelegenheit nutzte die tadschikische Delegation intensiv.
Die Ausstellung der tadschikischen Delegation in der „World Tour“-Halle war äußerst bunt und schuf eine lebendige Marktatmosphäre. An der Organisation der Gemeinschaftsstands waren verschiedene kleine und mittlere Unternehmen aus Tadschikistan beteiligt. Die Gäste der Messe konnten eine Vielzahl an landestypischen Produkten probieren, darunter getrocknete und frische Früchte, Nüsse, Honig und Schokoladenspezialitäten. Auch die traditionelle Kleidung zog viel Aufmerksamkeit auf sich: Der bunte Mantel „Dschoma“ und die Kopfbedeckung „Toki“ konnten nicht nur bewundert, sondern auch anprobiert werden.
Der Unternehmer Ashurov Pulot, der sich seit Jahren mit der Produktion von Trockenfrüchten beschäftigt, erklärte, dass die tadschikischen Spezialitäten nun schon drei Jahre in Folge bei den Besuchern der Messe besonders beliebt seien und regelmäßig schnell ausverkauft werden. Ebenso fanden die handgefertigten Keramiksouvenirs bei den Gästen großen Anklang. Diese Produkte, die in Tadschikistan längst alltäglich sind, wurden von den Messebesuchern als exotisch wahrgenommen.
Besonderes Interesse weckte auch die Schokoladenproduktion, die Früchte mit Schokolade überzieht. In diesem Jahr standen mit Schokolade überzogene Pflaumen im Mittelpunkt und wurden zu den unbestrittenen Sternen der tadschikischen Ausstellung. Die Teilnehmer der Delegation gaben sich große Mühe, die Atmosphäre eines authentischen orientalischen Basars zu kreieren. Trotz sprachlicher Barrieren gelang es ihnen, die Besonderheiten der traditionellen tadschikischen Küche eindrucksvoll zu vermitteln.
„Made in Uzbekistan”
Die Delegation aus Usbekistan ist seit zwei Jahren ein fester Bestandteil der Grünen Woche. In diesem Jahr wurde sie von Akmal Kosymov, dem stellvertretenden Minister für Landwirtschaft, angeführt. Neben der Präsentation ihrer kulturellen und kulinarischen Highlights nutzten die usbekischen Vertreter die Messe in Berlin auch, um zahlreiche Geschäftstreffen zu organisieren und die Durchführung einer ähnlichen Messe in Usbekistan vorzubereiten. Unter dem Motto „Made in Uzbekistan“ schlossen sich viele Unternehmer zusammen, um das breite Spektrum usbekischer Produkte und Traditionen auf der Grünen Woche zu präsentieren.
Die Kollegen aus Usbekistan beeindruckten das Publikum mit wunderschönen Ausstellungen von Obstsorten und traditionellen Brotarten. Vor dem Eingang warteten Spezialitäten wie usbekischer Plov, Manti, Pahlava, Paschmak und verschiedene andere zentralasiatische Desserts auf die Gäste. Viele dieser Gerichte wurden auf authentischem usbekischem Geschirr serviert, was ein Markenzeichen der Ausstellung geworden war. Rund um die Theke mit den bunten Keramikgeschirren sammelte sich ständig eine Menschenmenge an, die eifrig Souvenirs und Dekorationsartikel auswählte.
Der Unternehmer Musaboev Shakrizod teilte mit, dass bemaltes Keramikgeschirr und kunstvolle Souvenirs große Aufmerksamkeit bei den Besuchern hervorriefen. Er hob hervor, dass die meisten der Herstellerbetriebe dieser Artikel derzeit hauptsächlich in Usbekistan und seinen Nachbarländern tätig sind, sie jedoch durch Messen wie die Grüne Woche ein wachsendes Potenzial für den europäischen Markt sehen. Das Keramikgeschirr, das in Zentralasien sehr populär ist, dient nicht nur funktionalen Zwecken, sondern wird auch als dekoratives Element für festliche Tischen geschätzt.
Neben den kulinarischen und handwerklichen Besonderheiten konnten die Gäste auch verschiedene Sorten rein natürlicher Säfte, alkoholischer und alkoholfreier Getränke sowie Marmeladen aus einer Vielzahl von Früchten probieren. Rund um die usbekischen Stände waren immer wieder Stimmen auf Usbekisch, Kasachisch und Russisch zu hören, weil viele Messebesucher aus den zentralasiatischen Republiken die Gelegenheit nutzten, die vertrauten Speisen und die einladende Atmosphäre zu genießen. Die Atmosphäre der usbekischen Ausstellung war geprägt von Herzlichkeit und kultureller Vielfalt.
Die Grüne Woche ist eine der ältesten und international bedeutendsten Messen für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau, die seit 1926 in Berlin stattfindet. In diesem Jahr zog die Messe mehr als 400.000 Besucherinnen und Besucher an und bot mit 1.400 Ausstellern aus 60 Ländern ein beeindruckendes Spektrum an Innovationen und Traditionen. Die Teilnahme zentralasiatischer Länder, darunter Tadschikistan und Usbekistan, hat sich als wertvolle Bereicherung erwiesen und ihre Präsenz wird auch in den kommenden Jahren eine feste Größe auf der Grünen Woche bleiben.