„anders als immer“ ist die jüngste Ausstellung in einer Reihe des Instituts für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa), die eine Perspektive auf besondere Designentwicklungen eröffnet. Das aktuelle Projekt widmet sich nicht, wie üblich, der Funktion eines Designobjekts und der ihm entsprechenden Form, sondern zeigt die Abweichungen von der durch die Gewohnheit gesetzten Gestaltungsnorm.

Das Regal, der Orientteppich, der Sessel: Allein die gattungsspezifische Bezeichnung setzt Assoziationen frei. Das Regal erwarten wir rechteckig, den Teppich rektangulär oder rund usw. Genau diese konventionalisierten Gestaltungsgrundlagen werden von Designerinnen und Designern bewusst unterlaufen und auf frappierende Art ad absurdum geführt. Die Arbeiten provozieren nicht nur Erstaunen, sondern fordern geradezu auf, über Erwartungen, Verhaltenscodes und das Bezugsfeld fest gefügter Vorstellungen nachzudenken und die tradierten Festlegungen zu überprüfen.

Denn diese „Brüche mit der Macht des Gewohnten“ belegen in ihrer Ursächlichkeit die tief gehenden soziokulturellen Veränderungen, die wir zurzeit auf allen Gebieten unseres Alltags erfahren, die zunehmende Mobilität, Veränderungen in unserer Arbeitswelt, Migration, und Verwerfungen in unseren Ess– und Ernährungsgewohnheiten durch die sog. Fastfood-Kultur.

Daraus erklärt sich, daß der Designaspekt „anders als immer“ eine nicht ausschließlich deutsche Erscheinung ist, sondern ein internationales Phänomen. Der Kurator Volker Albus präsentiert deshalb als Kern der Ausstellung 47 in Deutschland arbeitende Designer und Designergruppen, denen er ergänzend und kommentierend die Arbeiten von 20 im europäischen Ausland arbeitenden Designern gegenüberstellt. Diese Internationalisierung reflektiert den grenzüberschreitenden Diskurs im zeitgenössischen Design. Das Thema „anders als immer“ repräsentieren auch die Arbeiten der usbekischen Designerinnen Anush Avakyan, Anel Ulumbekova und Tigran Erdman, die wir ebenfalls zur Teilnahme an der Ausstellung eingeladen haben.

Mit 106 unterschiedlichen Arbeiten und insgesamt 148 Objekten von 47 in Deutschland und 20 im europäischen Ausland arbeitenden Designern und Designergruppen wird die Vielfalt der von der Konvention abweichenden Entwürfe gezeigt und anhand von Funktion, Materialität, Konstruktion und inhaltlichen Bezügen diskutiert.

‚anders als immer‘
Zeitgenössisches Design und die Macht des Gewohnten
01.11. – 01.12.2017

Eröffnung der Ausstellung am Mittwoch, 1. November 2017, 18.00 Uhr
Galerie für bildende Kunst Usbekistans
Tashkent, Buyuk Turon ko’chasi 2
Eintritt frei.

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