Am 20. Mai fand in Astana die 16. Sitzung des Kasachisch-Deutschen Wirtschaftsrates statt. Die große internationale Veranstaltung widmete sich den Fragen des aktuellen Stands und der Perspektiven der Wirtschaftskooperation zwischen Kasachstan und Deutschland.

Die Sitzung beinhaltete Reden der beiden Ko-Vorsitzenden der kasachischen und der deutschen Seite: vom Ersten Stellvertretenden Ministerpräsidenten der Republik Kasachstan, Roman Sklyar, und vom Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Michael Harms. An der Konferenz nahmen auch Vorstandsmitglieder der Nationalen Holding „Baiterek“, die zugleich Mitorganisator war, Vertreter verschiedener Ministerien und führender Unternehmen beider Länder teil.

„Solche Treffen ermöglichen es beiden Seiten, aktuelle Themen zu identifizieren, Erfahrungen auszutauschen und weitere gemeinsame Pläne sowie Aufgaben zur Vertiefung der Kooperation zwischen den Wirtschaftskreisen beider Länder zu besprechen. Es ist erfreulich, dass sich der Kreis unserer Teilnehmer ständig erweitert und die Agenda immer praxisbezogener wird“, bemerkte Roman Sklyar.

Wie der Vorstandsvorsitzende der JSC „Baiterek“ NMH, Rustam Karagoishin, betonte, nehmen die Beziehungen zwischen Deutschland und Kasachstan einen besonderen Platz bei der Ausweitung der wirtschaftlichen und politischen Interaktion zwischen Zentralasien und Europa ein.

Eine vorteilhafte Zusammenarbeit

„Deutschland ist der größte Handelspartner Kasachstans unter den Ländern der Europäischen Union. Gleichzeitig gehört Kasachstan zu den 50 wichtigsten Außenhandelspartnern Deutschlands und stand im Jahr 2024 auf Platz 43. Darüber hinaus gilt Kasachstan als ein wichtiger Partner Deutschlands in Zentralasien. Unser Land macht 83 Prozent des gesamten deutschen Außenhandelsvolumens mit allen Ländern der Region aus“, so Rustam Karagoishin wörtlich.

Der Botschafter der Republik Kasachstan in der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Nurlan Onzhanov, betonte, dass in Kasachstan vorhanden ist, was Deutschland benötigt wird, und umgekehrt. Daher könne es nicht um Konkurrenz, sondern nur um eine vorteilhafte Zusammenarbeit für beide Seiten gehen. Die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Kasachstan, Monika Iwersen, bemerkte ihrerseits, dass von der neuen deutschen Regierung erwartet wird, die bilaterale Zusammenarbeit noch weiter zu vertiefen. Sie betonte außerdem die Bedeutung des kasachischen Wassergesetzes 2025 und bezeichnete es als einen progressiven Schritt, der auch für die weitere internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit von großer Bedeutung ist.

Die strategischen Prioritäten Kasachstans liegen vor allem in den Sektoren der verarbeitenden Industrie, Logistik, Infrastruktur, Landwirtschaft, Metallurgie und Energieversorgung. Deutschland ist einer der wichtigsten Partner bei der Umsetzung zahlreicher Projekte in diesen Bereichen. Daher spricht man von einer langfristigen Partnerschaft.

Einen besonderen Platz im strategischen Plan Kasachstans nehmen die Modernisierung des Energiesektors, Digitalisierung und innovative Ansätze in der industriellen Produktion ein. Die Holding „Baiterek“ kann dabei eine Rolle als institutionelle Brücke spielen und gemeinsame finanzielle Instrumente für die Umsetzung solcher Projekte anbieten. Insbesondere geht es um Instrumente wie Co-Investitionen und Garantiemechanismen.

Gemeinsame Projekte präsentiert

Im Rahmen der Veranstaltung fanden zwei Paneldiskussionen statt. Die erste Session widmete sich den Perspektiven einer weiteren Vertiefung der deutsch-kasachischen wirtschaftlichen Beziehungen. Im Zentrum der Diskussion standen Fragen, wo das größte Potenzial für Zusammenarbeit liegt, wie und wo finanzielle Mittel für die Umsetzung von Projekten gefunden werden können, wie sich deutsche Unternehmen in Kasachstan fühlen, ob es Schwierigkeiten gibt und was noch verbessert werden soll. Der Delegierte der Deutschen Wirtschaft für Zentralasien, Eduard Kinsbruner, meinte, dass Perspektiven der Zusammenarbeit in allen Bereichen bestehen: Landwirtschaft, Wassernutzung, Energie und Rohstoffe. Ein weiterer wichtiger Punkt sei qualifiziertes Personal. Dabei gehe es nicht nur um deutsche Spezialisten in Kasachstan, sondern auch um kasachstanische Spezialisten in Deutschland, deren gute Ausbildung, entsprechende Arbeitsbedingungen und Offenheit.

Die zweite Paneldiskussion zeigte konkrete gemeinsame Projekte und deren Finanzierung. Die Themen umfassten Bereiche wie energieeffiziente Häuser, Entsorgung und Verarbeitung von Glasbruch, Produktion von Waschrobotern, Verarbeitung von Polymerabfällen in Kasachstan und weitere.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden Dokumente unterzeichnet, die auf eine weitere industrielle und technologische Zusammenarbeit und Partnerschaft beider Länder abzielen.

Auf kasachischer Seite sprachen unter anderem der stellvertretende Minister für Industrie und Bauwesen der Republik Kasachstan, Olzhas Saparbekov, der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Maschinenbauingenieure Kasachstans, Meiram Pshembayev, sowie weitere wichtige Vertreter aus Wirtschaft und staatlichen Behörden.

Die Bereitschaft zu Reformen, technologischer Partnerschaft und Verbesserung des Geschäftsklimas macht Kasachstan zu einem der wichtigsten Partner Deutschlands in Zentralasien, betonte der Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Michael Harms.

Die Sitzung bekräftigt die Bedeutung der bilateralen Beziehungen und eröffnet neue Chancen für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung beider Länder.

Nurgul Adambayeva

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