Den 50. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags begingen Deutschland und Frankreich im Helikopterwerk „Eurocopter“ in Astana. Die dort gefertigten Hubschrauber sollen insbesondere im Katastrophenschutz zum Einsatz kommen.

Deutschland und Frankreich feiern 50 Jahre Élysée-Vertrag (siehe DAZ Nr. 4). In Kasachstan fand aus diesem Anlass ein Empfang in den Räumlichkeiten des deutsch-französisch-kasachischen Helikopterwerkes „Eurocopter“ statt. Mit der Wahl des Veranstaltungsortes wollte man zeigen, dass die deutsch-französische Zusammenarbeit auch einen Beitrag zur wirtschaftlichen Modernisierung und industriellen Innovation leiste, betonte der französische Botschafter Jean-Charles Berthonnet in seiner Begrüßungsrede. Dies sei unter anderem auch zum Wohl Kasachstans, eines der wichtigsten Partner Frankreichs und Deutschlands. Zur Rolle des Projekts „Eurocopter Kazakhstan Engineering“ hat die DAZ einige Stimmen gesammelt.

Jens-Michael Bopp, Erster Sekretär der deutschen Botschaft: „Es gab von kasachischer Seite das Interesse, Helikopter zu kaufen. Aber es geht nicht nur um den Kauf: Es ist für Kasachstan wichtig, dass man auch die Leute ausbildet, wie diese Helikopter zusammenzubauen, zu reparieren und auch zu fliegen sind. Beim Werk gibt es eine sehr große Schule, wo unterrichtet wird, wie man mit dem Helikopter umgeht, ihn wartet und in gutem Zustand hält. Deshalb ist es ganz wichtig, hier ein Werk zu haben, und nicht nur die Helikopter einfach aus Europa zu importieren. So wird die Kapazität des Katastrophenschutzministeriums in Kasachstan steigen, auf Notfälle zu reagieren und Leute aus Krisensituationen zu retten. Das können Naturkatastrophen sein wie Überflutung, Erdbeben, wie wir in den letzten paar Wochen im Süden von Kasachstan mehrfach gesehen haben. Es ist natürlich für die persönliche Sicherheit der Leute bedeutend, wenn sie vom Ministerium besser unterstützt werden können und ihnen besser geholfen wird“.

Jean-Charles Berthonnet, Botschafter von Frankreich in Kasachstan: „Ich glaube, die Helikopter werden von verschiedenen Ministerien benutzt. Alle diese Hubschrauber sind nicht besonders auf die Militärziele ausgerichtet. Natürlich kann das Verteidigungsministerium diese Helikopter benutzen, aber sie können auch in vielen verschiedenen Bereichen der Wirtschaft gebraucht werden. Jetzt steht man in Verhandlungen über die Herstellung eines anderen Models, das auf Militärzwecke orientiert ist. Aber das sind nur erste Verhandlungen. Die Entscheidung ist noch nicht getroffen. Dieses Werk ist nur ein Teil der allgemeinen Politik der kasachischen Regierung, um die Sicherheit im Land zu garantieren. Aber wie gesagt, der Markt für Helikopter ist nur ein kleiner Teil dieser Politik. Es gibt noch die größeren Helikopter aus Russland, deshalb können wir nicht sagen, dass die Sicherheit nur mit diesen Modellen gewährleistet wird“.

Robert Sollinger, Generaldirektor von Eurocopter Kazakhstan Engineering: „Wir haben hier viele Rettungshubschrauber, die zum Ministerium für Katastrophenschutz gehören, damit die Menschen ins Krankenhaus schnell transportiert werden könnten. Das war der ganz bestimmte Wunsch des Präsidenten von Kasachstan. Er wollte unbedingt ein solches System, wie wir es auch in Frankreich und Deutschland haben, hier einführen. Hier geht es in erster Linie darum, die Sicherheit der kasachischen Bevölkerung zu gewährleisten und schnelle medizinische Versorgung bereitzustellen. Ganz besonders wurde seitens des Ministeriums Wert darauf gelegt, dass diese Hubschrauber mit medizinischen Geräten für Kleinkinder und Babys ausgerüstet werden, was sehr zukunftsweisend ist“.

Von Xenia Sutula

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