Der stellvertretende Landwirtschaftsminister der Republik Kasachstan, Amangalij Berdalin traf sich vor wenigen Tagen mit Uwe Weddige, dem Leiter des kasachstanisch-deutschen Projekts „Kompetenzförderung Milch in Kasachstan“. Dabei ging es um den aktuellen Stand der Zusammenarbeit sowie deren weitere Entwicklung, die zum Erfolg des Projekts beitragen soll.
Während des Treffens diskutierten die Partner über neueste Entwicklung des Projekts, das in Kasachstan bereits seit 2019 erfolgreich umgesetzt wird. Ursprünglich nahmen 14 Betriebe aus den Regionen Aqmola, Kostanai, Pawlodar und Nordkasachstan an dem Pilotprojekt teil. Seit 2023 ist die Projektarbeit fokussiert auf die Beratung von landwirtschaftlichen Betrieben und die Einrichtung eines Zentrums für Beratungsdienstleistungen für Milcherzeuger, das auf der Grundlage des Forschungs- und Projektausbildungszentrums „Baiserke-Agro“ in Arkabai in der Region Almaty errichtet werden soll. Die gemeinsamen Ziele beider Partnerorganisationen beinhalten die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung, Klimagerechtigkeit und eine Agrar- und eine Ernährungswirtschaft, die Ernährungssicherheit und Beschäftigungsperspektiven schafft.
Know-how und Fähigkeiten verbessern
Im vergangenen Jahr 2024 haben das Zentrum „Baiserke Agro“ und das Projekt „Kompetenzförderung“ gemeinsam 27 Workshops und Webinare mit internationalen und nationalen Experten durchgeführt. Uwe Weddige schlug vor, in diesem Jahr verstärkt praktische Seminare und Schulungen sowohl für Familienbetriebe als auch für industrielle Milchviehbetriebe zu veranstalten.
„Die Verbesserung der Kenntnisse und Fähigkeiten zur Kontrolle der Pflege, Wartung und Fütterung der Tiere, der Futterzubereitung und -lagerung ist notwendig, um die Produktivität der Tiere und die Produktion von Qualitätsmilch zu steigern, die den Kriterien der milchverarbeitenden Unternehmen entspricht. Dies ist für die Teilnehmer der Programme besonders wichtig, um die Erfahrungen anderer Betriebe, beispielsweise solcher aus der Region Nordkasachstan, für sich und seine eigene Arbeit aufzunehmen“, so der Vizeminister während der Sitzung wörtlich.
Im Anschluss an das Treffen wurde beschlossen, die Arbeit an den Themen für 2025 gemeinsam mit dem Nationalen Agrarwissenschaftlichen Forschungs- und Bildungszentrum mit Sitz in der kasachischen Hauptstadt Astana fortzusetzen. Die Ausbildung wird darauf abzielen, die Anzahl der Schulungen für landwirtschaftliche Fachkräfte am Arbeitsplatz zu maximieren, was sich positiv auf die Verbesserung der landwirtschaftlichen Effizienz auswirken soll.
Ziele bis 2027
Die ADT Project Consulting GmbH (als Federführer) und die IAK Agrar Consulting GmbH führen das Projekt gemeinsam im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland durch. Beide Partner bringen jahrelange Erfahrung in Kasachstan mit, denn in beiden Firmen sind die Beratung sowie die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften im Milchsektor zentrale Tätigkeitsfelder der internationalen Projektarbeit. Außerdem bringen beide Partner jahrelange Erfahrung in der Umsetzung von Projekten im Rahmen des bilateralen Kooperationsprogramms des deutschen Bundesministeriums mit.
Das Ziel des Projekts ist es, marktwirtschaftlich orientierte Familienbetriebe (also keine Subsistenzbetriebe, die nur auf die Eigenversorgung abzielen) auszubauen, von derzeit 380 kommerziell betriebenen Familienbetrieben auf 930 Betriebe mit durchschnittlich etwa 170 Milchkühen. Die von der kasachischen Seite angestrebten Größenordnungen gehen von 100 Betrieben mit 50 Kühen, 200 Betrieben mit 100 Kühen, 150 Betrieben mit 200 Kühen und 100 Betrieben mit 400 Kühen aus. Bis 2027 soll die Anzahl der Großbetriebe von 108 auf 170 erhöht werden, darunter 45 Betriebe mit 600 Kühen und 25 mit bis zu 1.200 Kühen.
Das Projekt bietet jährlich auch für jeweils bis zu zehn kasachstanischen Fach- und Führungskräften aus den Pilotbetrieben und den eingebundenen Partnerinstitutionen Fortbildungen in Deutschland an.