Am 17. Juni fand in Taschkent die 15. Sitzung der Deutsch-Usbekischen Regierungskommission für die in Usbekistan lebenden ethnischen Deutschen statt. Unter dem gemeinsamen Vorsitz von Dr. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, und Kahraman Sarijew, Vorsitzender des Ausschusses für interethnische Beziehungen und Landsleute im Ausland, wurde das Programm zur Unterstützung der mehr als viertausend Deutschen der Republik und die Interaktion zwischen den beiden Ländern erörtert. Die repräsentative Zusammensetzung der Teilnehmer von deutscher und usbekischer Seite ermöglichte es, den Stand und die Perspektiven der langfristigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu erörtern und einen intensiven Meinungsaustausch über verschiedene Tätigkeitsbereiche zu führen.

So verwies Ruslanbek Dawletow, Berater des usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev, in seiner Rede auf das hohe Niveau der vertrauensvollen Beziehungen, die auf den Grundsätzen der gegenseitigen Achtung und der für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit beruhen, und betonte die Rolle der deutschen Sprache in der Republik. Heute gibt es in Usbekistan 980 Schulen, an denen die deutsche Sprache von mehr als dreitausend Lehrern unterrichtet wird. Dies beweist einmal mehr das große Interesse an der deutschen Sprache in der Bevölkerung der Republik, nicht nur bei ethnischen Deutschen. Gleichzeitig begegnet die Regierung Usbekistans allen ethnischen Gruppen mit großem Respekt und beweist ein hohes Maß an interethnischer und interreligiöser Toleranz.

Dr. Bernd Fabritius unterstrich die Bedeutung der Regierungskommission und stellte fest, dass die Abwanderung der Deutschen aus Usbekistan heute gestoppt ist und ihre Zahl in den letzten Jahren stabil geblieben ist. Dies ist das Verdienst sowohl der Regierung der Republik als auch des Kulturzentrums der Deutschen Usbekistans, das Projektaktivitäten in verschiedenen Bereichen, vor allem im Bereich der Jugend, durchführt.

Ihrerseits stellte Dr. Franka Fülle, Leiterin der Abteilung HI7 des Bundesministeriums des Innern der Bundesrepublik Deutschlands, das seit Jahrzehnten das Förderprogramm für die deutsche Minderheit in den Ländern Zentralasiens umsetzt, ausführlich die Finanzierung der Projektarbeit in Usbekistan vor. Dabei betonte sie die Bedeutung der Jugendarbeit und der Nachwuchskräfteförderung, da gerade diese Faktoren eine nachhaltige Entwicklung der Organisation auf lange Sicht sichern können.

Laut Elena Mironowa, der Vorsitzenden des Kulturzentrums der Deutschen in Usbekistan, gab es in der 30-jährigen Geschichte des Zentrums noch nie so viele verschiedene und vor allem gefragte Projekte. Elena Mironowa nannte die Jugend und die Entwicklung der deutschen Sprache als vorrangige Schwerpunkte ihrer Arbeit. Sie erwähnte auch internationale Partnerschaften. So entwickelt das Zentrum seit vielen Jahren die Zusammenarbeit mit allen Selbstorganisationen der Deutschen.

Am Ende der Sitzung der Regierungskommission fand die feierliche Unterzeichnung des Kommuniqués statt, in dem gemeinsame Ansätze zur weiteren Förderung und Entwicklung der ethnisch-kulturellen Identität der in Usbekistan lebenden Deutschen erarbeitet wurden.

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