„Deutsche leben überall“ ist das Thema einer Ausstellung, die derzeit in Deutschland in der thüringischen Kreisstadt Schleiz gezeigt wird. Sie wurde gestaltet vom Geschichts- und Heimat-Verein zu Schleiz e.V. Die Idee dazu kam von der Deutschrussin Elena Gertfelder, die vor zehn Jahren in Schleiz eine neue Heimat gefunden hat.

/Bild Juergen K. Klimpke. ‚Deutsche Rechtschreibung im „Rutheneum“: Konrad Duden arbeitete in Schleiz.’/

Deutsche und Deutschstämmige leben auf allen Teilen der Erde. Viele pflegen aktiv die deutsche Kultur in ihrer jetzigen Heimat. Die Besucher der Austellung „Deutsche leben überall“ erfahren, wie Deutsche in Sibirien und Kasachstan nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder ihre Kultur leben und fördern können. Berichtet wird dabei auch über die deutsche Schule, die 1992 im sibirischen Omsk dort lebende Deutsche gegründet haben.
Auch in Nordamerika und Südamerika trifft man heute noch auf Deutschstämmige.

Nachfahren von einst in Russland lebenden Deutschen wanderten nach Südamerika aus und gründeten in Paraguay eigene Siedlungen. In Nordamerika bezeichnen sich heue noch 49 Millionen US-Bürger als deutschstämmig. Einige davon halten regen Kontakt zur Heimat ihrer Vorväter.

Besonders erinnert die Ausstellung des kleinen Museums im „Rutheneum“ an den 1855 in Schleiz geborenen US-Politiker Richard Bartholdt, der für seine Initiativen von 1905 bis 1932 insgesamt 17 Mal für den Friedensnobelpreis nominiert wurde.

Auch Wörter wandern aus

Ein Teil der Ausstellung des Geschichts- und Heimat-Vereins zu Schleiz widmet sich speziell der deutschen Sprache. Nicht nur Menschen wandern aus, sondern auch Wörter. Deutsche Begriffe wurden in andere Sprachen übernommen. So findet man zum Beispiel das Wort „Butterbrot“ in Sibirien, „Kindergarten“, „Berufsverbot“ und „Kaffeeklatsch“ in Nordamerika, „Gesundheit“ und „Schadenfreude“ in Australien, „Gemütlichkeit“ in Südamerika oder „Regenzeit“ und „lecker“ in Afrika. Neben zahlreichen Schautafeln gibt es auch eine spezielle Leseecke, in der die Besucher des Museums Zeitungen aus aller Welt, darunter auch die Deutsche Allgemeine Zeitung, lesen können.

Das vom Geschichts- und Heimat-Verein zu Schleiz e.V. gestaltete Museum „Rutheneum“ erinnert an das Wirken Dr. Konrad Dudens in Schleiz und erzählt seine Geschichte. Im Schleizer „Rutheneum“ war vor 140 Jahren das Gymnasium der Stadt untergebracht. Zu dieser Zeit übernahm Dr. Konrad Duden die Leitung dieser Schule. Er veröffentlichte 1871 im Jahresbericht des Gymnasiums erstmals die von ihm erarbeiteten Regeln für die Rechtschreibung der deutschen Sprache. Ein Jahr später erschien dann Dr. Konrad Dudens erstes Buch zur deutschen Rechtschreibung, welches heute in der Fachwelt als „Schleizer Duden“ bekannt ist. Der Duden ist bis heute das Standartwerk der deutschen Schriftsprache.

Von Juergen K. Klimpke

02/10/09

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