Die Marke Bosch ist weltbekannt. In Almaty gibt es gleich zwei Unternehmen, die sie vertreten: Die Firma Robert Bosch mit ihren Elektrogeräten und Gaskesseln und die auf Haushaltsgeräte spezialisierte BSH. Die Jungen Redakteure der DSD-Schulen in Almaty haben Vertreter beider Unternehmen getroffen und dabei viel über Technik-Trends, Karrierechancen und Nachhaltigkeit erfahren.

Deutsche Technikprodukte genießen hohes Ansehen im Ausland. Das Prädikat „Made in Germany“ gilt weltweit als Qualitätssiegel. Als die Engländer die Herkunftsbezeichnung 1887 in Umlauf brachten, wollten sie Erzeugnisse aus Deutschland damit eigentlich als minderwertig brandmarken. Da die Deutschen aber industriell in rasantem Tempo zu den überlegenen Nachbarn aufschlossen, bewirkte die Kampagne bald das Gegenteil. Dass deutsche „Wundermaschinen“ 130 Jahre danach noch immer begehrt sind, zeigt auch die weltweite Präsenz deutscher Traditionsunternehmen. In fast allen Ländern haben sie eigene Filialen und Töchter.

Einer der damals wie heute bekanntesten Namen ist Bosch. Die Marke wird in Kasachstan von zwei eigenständigen Unternehmen vertreten: BSH bietet Klein- und Großgeräte von Bosch und Gaggenau für den Haushalt an, während die Firma Robert Bosch Elektrogeräte und Gaskessel vertreibt. Während der Pandemie, als die Menschen viel Zeit zuhause verbrachten, ist vor allem die Nachfrage nach Haushaltsgeräten und Elektrotechnik sprunghaft angestiegen. Aktuell müssen die Unternehmen derweil wie viele andere auch auf Engpässe bei Halbleitern reagieren.

Bosch-Regionaldirektor: „Empathie und Toleranz sind wichtige Soft Skills“

Wie Technik der Marke Bosch die Haushaltroutine erleichtert und die industrielle Produktion effektiver macht, konnten zehn Junge Redakteure der DSD-Schulen aus Almaty kürzlich aus erster Hand erfahren. Im Rahmen der Zentralasiatischen Medienwerkstatt der DAZ besuchten die Schülerinnen und Schüler das Küchenstudio von BSH. Dort nahm sich Igor Petrov, der leitende Direktor von Robert Bosch für Zentralasien, eine Stunde Zeit für ein Gespräch mit den Jugendlichen. Petrov gab dabei Einblicke in aktuelle Entwicklungstrends und Herausforderungen.

In dem Gespräch ging es außerdem um die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Ökologie für das Unternehmen, das auf globaler Ebene bereits 2020 sein Ziel der Klimaneutralität erreicht hat. Petrov hob dabei das Potential von Wasserstoff als Energieträger hervor – auch wenn Bosch nicht selbst Wasserstoff produziere. „Wir bieten eine Technologie an, die Wasserstoff als Energiequelle nutzt und Eigenschaften erzeugt, die für den Menschen nützlich sind“, so der Bosch-Regionaldirektor. Ein Beispiel dafür seien die Heizkessel des Unternehmens, die bereits auf Basis von Wasserstoff Häuser und Betriebe mit Wärme versorgen könnten.

Die Teilnehmer der Exkursion mit Igor Petrov, dem leitenden Direktor von Robert Bosch für Zentralasien (Mitte). Die Veranstaltung fand unter Einhaltung aller Corona-Vorschriften statt. Jeder Teilnehmer verfügte über einen grünen Status gemäß „Ashyk“.
Die Teilnehmer der Exkursion mit Igor Petrov, dem Direktor von Robert Bosch für Zentralasien (Mitte). Die Veranstaltung fand unter Einhaltung aller Corona-Vorschriften statt. Jeder Teilnehmer verfügte über einen grünen Status gemäß „Ashyk“.

Besonders interessant war es für die Jugendlichen, mehr zu den beruflichen Perspektiven für Nachwuchskräfte bei Bosch zu erfahren. Das Unternehmen arbeitet in Kasachstan regelmäßig mit Praktikanten zusammen, etwa bei der Umsetzung von Projekten. Es kommt auch vor, dass einige von ihnen übernommen werden, wenn die Chemie stimmt. Mit Blick auf die Anforderungen an künftige Mitarbeiter verriet Petrov, dass neben „Hard Skills“ wie IT-Kenntnissen auch „Soft Skills“ unabdingbar seien. Dazu zählten „Teamfähigkeit, kommunikative Fähigkeiten, Empathie, gegenseitiges Verständnis und Toleranz gegenüber anderen Meinungen“, zählte der Manager auf. „Denn man arbeitet ja in einem internationalen Team.“

Bleibende Eindrücke und Wissen um Karrierechancen

Ihre Teamfähigkeit konnten die Jungen Redakteure anschließend bei einer Küchenschlacht mit Artyom Evdokimov unter Beweis stellen. BSH hatte den Sterne-Koch für eine Master Class in ihr Küchenstudio eingeladen, um mit den Schülern Pasta und Pizza zuzubereiten.

Diese bekamen so auch Gelegenheit, die Küchengeräte auszuprobieren, die das Unternehmen in der Region vertreibt. Inmitten von unzähligen Töpfen, Mixern und Rührgeräten sorgte vor allem die Bosch-Pastawalze für Begeisterung, mit der das Team unter den Anweisungen von Artyom eine meterlange Teigmasse presste. „Legt alles beiseite, wir brauchen hier jede Hilfe“, hallte es durch den Raum. Die Schüler folgten aufs Wort, und konnten sich nach weniger als einer Stunde über ein Festmahl freuen.

Am Ende des warmen Empfangs bei BSH wurden die Jungen Redakteure mit einem kleinen Geschenkbeutel verabschiedet. Dazu nahmen sie wertvolles neues Wissen und bleibende Eindrücke mit nach Hause. Für Kamila, eine der Teilnehmerinnen, wird besonders das Interview mit dem Zentralasien-Direktor von Bosch in Erinnerung bleiben: „Ich fand es interessant, mehr über die Anforderungen an Mitarbeiter zu erfahren, weil ich vielleicht später selbst gern für ein internationales Unternehmen arbeiten würde.“ Bis es so weit ist, müssen die Schüler allerdings noch zwei bis drei Jahre fleißig weiterlernen. Danach haben sie die Chance auf ein Studium in Deutschland, um dort ihren Sprachkenntnissen den letzten Schliff zu geben und wertvolle internationale Erfahrung zu sammeln.

Verfasst von den Jungen Redakteuren der DSD-Schulen in Almaty: Amina Amiraliyeva, Kira Grebenyuk, Ayaulym Zhumabekova, Marietta Khabil, Bogadan Mironov

Der Artikel ist im Rahmen eines Projekts entstanden, das vom Institut für Auslandsbeziehungen aus Mitteln des Auswärtigen Amtes gefördert wird.

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