Warum lernt man Deutsch? Das ist eine der wichtigsten Fragen, die man Schülern, die Deutsch als zweite Fremdsprache wählen, in der ersten Unterrichtsstunde stellt.

Auf die Frage hört man oft als Antwort, dass man in Deutschland studieren oder während einer Reise in Deutschland auf Deutsch kommunizieren möchte. Manche Schüler antworten, dass sie in der Originalsprache, das heißt auf Deutsch, klassische Literatur lesen, Filme ansehen oder Musik hören und verstehen möchten. Aber am Anfang sind die Vorstellungen der Schüler vom Erlernen und Beherrschen der Sprache abstrakt. Für mich als Deutschlehrerin ist es wichtig, dass die Schüler die deutsche Sprache und Kultur verstehen und lieben. Jeder Lehrer hofft darauf, dass die Schüler ihr Fach gut kennen und in der Zukunft die erworbenen Kenntnisse effektiv anwenden werden.

Im Juli 2022 waren meine Schüler mit einer Schülergruppe in Deutschland, wo sie den Deutschsprachkurs bei CHANCE International in Berlin besucht haben. Heute würden sie gern darüber berichten, was sie während der Sprachreise in Deutschland gemacht, besichtigt und gelernt haben und wie ihr Horizont mithilfe der Deutschkenntnissen erweitert wurde. Jamilya Tokhtarova

Ankunft und Beginn des Abenteuers

Am 9. Juli bin ich mit der Gruppe von Schülern aus Almaty in Berlin angekommen. Und hier begann das schöne Abenteuer.

Am Anfang haben wir während der Fahrt mit dem Schiff durch die Spree tolle Gebäude, die die Geschichte von Berlin veranschaulichen, bewundert. Das war faszinierend, da ich mich so gefühlt habe, als ob ich in einem anderen Jahrhundert angelangt wäre. Berliner Dom, Humboldt-Forum, Bode-Museum – all diese Gebäude atmen Geschichte. Zugleich habe ich bemerkt, dass es eine Mischung aus Moderne und Geschichte überall in Berlin gibt. Ein Beispiel dafür ist das Reichstagsgebäude.

Nachdem wir es schon während unserer Schifffahrt angesehen hatten, besichtigten wir es zehn Tage später. Sofort weckte der komplizierte Baustil des Gebäudes bei mir Eindruck: Einerseits sieht man eine große Säule beim Haupteingang, was an alte Konstruktionen wie den Tempel der Artemis erinnert. Andererseits gibt es Türme auf jeder Ecke des viereckigen Gebäudes. Sie erinnern an die Turm-Figur beim Schach und deshalb scheint es so, dass das Reichstagsgebäude von allen Seiten geschützt ist. Etwas ganz Besonderes ist die große Kuppel. Bevor diese eingebaut wurde, gab es noch die Qual der Wahl, ob überhaupt eine Kuppel oder lieber ein Würfel in der Mitte stehen sollte. Die Politiker stimmten schließlich für die Kuppel, weil diese dem Gebäude etwas Einladendes verlieh, während der Würfel mit seinen scharfen Ecken eher Gäste abschrecken würde.

Als ich eingetreten bin, habe ich mich seltsam gefühlt. Man kann einfach reinkommen, das Gebäude ansehen, und dies alles an einem Ort, wo die Zukunft und das Schicksal Deutschlands entschieden werden. Wir haben den Konferenzsaal besichtigt, wo die Politiker und Parteien sitzen, Debatten haben, abstimmen und über die Zukunft entscheiden. Was mir dort sofort ins Auge gesprungen ist, war der Adler, dessen Fläche mit einer Zwei-Zimmer-Wohnung vergleichbar ist.

Diese Mischung aus Moderne und Geschichte in allen Bereichen des Lebens sowohl in Berlin als auch in ganz Deutschland ist wunderbar, da das Volk immer nach der Zukunft strebt, aber die Vergangenheit nie vergisst. Tamerlan Kudaibergenov

Die Architektur in Deutschland

Während unserer Reise haben wir viele verschiedene Gebäude gesehen und festgestellt, dass die Architektur in Deutschland eine Mischung aus verschiedensten Epochen ist. Es gibt Städte, in denen das moderne Design dominiert, mit weniger äußeren Dekorationen wie Statuen und Stuck. Im Gegensatz dazu gibt es Orte, die viele verschiedene Stile wie zum Beispiel Barock oder Gotik vereinen.

In München haben wir zahlreiche architektonische Denkmäler gesehen. Die Asamkirche, Frauenkirche, Jesuitenkirche und Theatinerkirche sind sehr schön und haben viele goldene Dekorationen an den Wänden und der Decke. Das neue Rathaus ist ein gutes Beispiel für die gotische Architektur. Ich war sehr beeindruckt, weil ich nie so majestätische Innenansichten und Außenarchitektur gesehen habe.

Auch in Berlin habe ich viele hübsche Plätze gesehen, darunter den Botanischen Garten, das Humboldt-Forum und die St. Marienkirche. Berlin erschien mir viel bunter als München oder Potsdam, was den vielen Graffitis und der überall präsenten Street Art geschuldet ist.
Der Schlosspark Sanssouci in Potsdam war auch eine Überraschung für mich, weil man dort nicht nur den Rococo-Stil sehen kann, sondern auch die chinesische Architektur und viele Statuen mit griechischen Helden. Die Führung durch die Schlösser war sehr interessant und ich konnte mehr über die Innenansichten des 18. Jahrhunderts lernen und hören.

Meiner Meinung nach zeigt die deutsche Architektur die Entwicklung der Gesellschaft und die Kultur nicht nur des Mittelalters und anderer historischer Epochen, sondern auch der modernen Subkulturen. Ich bin davon überzeugt, dass sie sich immer mehr verändern und entwickeln wird. Arina Karabekova

Die letzte Woche der Sprachreise

Die letzte Woche der Reise ist schon vorbei. Zwei Sachen haben mir in dieser Zeit besonders gefallen: der Tag in der Hauptstadt von Brandenburg, Potsdam, und der Deutschkurs, der noch interessanter wurde.

Potsdam ist eine historische Schatzkammer, und die Reise dorthin hat das gezeigt. Schon nach 45 Minuten haben wir mit der S-Bahn Potsdam erreicht. Überrascht haben mich vor allem die Sehenswürdigkeiten: Schloss und Park Sanssouci. Das Schloss ist im Rokoko-Stil gehalten, mit miteinander verbundenen und geschmückten Zimmern. Sowohl die Innen- als auch die Außengestaltung des Schlosses zeigen prächtiges Dekor und Detailliebe. Schon für sich ist das Schloss eine der schönsten Sehenswürdigkeiten in Potsdam, aber ohne den Park ist Sanssouci unvollständig.

Die Gartenarchitektur und die griechisch-römischen Statuen, die fast überall im Park zu sehen sind, bilden eine harmonische Verbindung zwischen Kultur und Natur. Der Weinberg, der vor dem Schloss liegt, ermöglicht einen königlichen Blick auf das gesamte Gebäude. Nicht ohne Grund: Sanssouci war der Sommersitz und in schweren Zeiten ein privates Refugium von König Friedrich II. Die königliche Gestaltung des Gartens kann man auch in den anderen Gebäuden im Sanssouci Park sehen: dem Teehaus, der Orangerie, der Bildergalerie, dem Antiketempel und vielen anderen.

Der Deutschkurs hat mir von Anfang an sehr gefallen. In fast jedem Unterricht diskutierten wir über verschiedene Themen, indem wir in Gruppen geteilt wurden und eine Argumentation führen sollten. Es hat viel Spaß gemacht, selbst wenn die Themen kompliziert waren. Außerdem war der Lehrer sehr intelligent und hat uns viel über die Eigenheiten von Deutschland erklärt. Am letzten Tag unserer Sprachreise hatten wir eine mündliche Prüfung, wo wir die neuen Kenntnisse aus den Stunden in der Praxis benutzen sollten. Obwohl es anstrengend war, haben wir alle das geschafft.

Die Reise nach Deutschland hat mir viele neue Erfahrungen und Eindrücke geschenkt, die ich sehr schätze. Ich möchte mehr über Deutschland erfahren und hoffe, dass ich in der Zukunft in diesem schönen Land studieren kann. Amina Kozhamkulova

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