Einen Monat lang hat Elvira Pak in Berlin ihr Deutsch verbessert und die Geschichte der Hauptstadt kennen gelernt. Die Leiterin des Almatyer Büros der Friedrich-Ebert-Stiftung schwitzte jedoch nicht nur über den Büchern und sah sich Filme an, sondern lernte jede Menge über Land und Leute. DAZ-Redakteurin Cornelia Riedel sprach mit ihr.

Frau Pak, was genau haben Sie in Berlin gemacht?

Ich habe an einem vierwöchigen Sprachkurs für Kulturvermittler teilgenommen. Neben Deutsch erfuhr ich viel über die Geschichte und Kultur Berlins und Potsdams. Wir haben mit verschiedenen Methoden gelernt und viele Gespräche über Menschen, Politik, Gesellschaft, Geschichte und die aktuelle Situation in Berlin und in Deutschland geführt.

Wie ist ein normaler Tag während des Workshops verlaufen?

Vormittags waren wir meistens in Museen, Ausstellungen, Exkursionen oder in der Mediathek des Goethe-Instituts. Nachmittags gab es Sprachunterricht und abends meist einen Vortrag zu einem besonderen Thema. In den vier Wochen habe ich drei Referate gehalten. Meine Themen waren die deutsche und die Berliner Küche, prominente Berlinerinnen wie Rachel Varnhagen Levin und das Milieu in der alten neuen deutschen Hauptstadt. Aber die Sonntagvormittage in Berlin muss man gut planen, denn da ist die Stadt wie ausgestorben. Außerdem haben wir die Berliner Philharmonie und den alten Reichstag und neuen Bundestag besichtigt.

Was hat sich Ihnen besonders eingeprägt?

Ich habe viele tolle Menschen getroffen, junge Studenten, oder unsere Lehrerin Susanne Roeh-Shahaegan. Besonders beeindruckt hat mich eine alte und sehr elegante und intelligente Berlinerin im Restaurant „Orangerie“. Durch sie habe ich ganz besonders viele neue Dinge aus der Geschichte Berlins, etwa aus preußischen und neueren Zeiten, gelernt. Mir ist besonders bewußt geworden, dass Berlin eine Kulturmetropole ist und dass es eine unglaubliche Vielfalt an kulturellen Angeboten gibt. So war ich zum Beispiel beim Tag der offenen Tür bei den Berliner Philharmonikern mit vielen Workshops und einem Konzert des Orchesters.

Und natürlich arbeiten die Leute des Goethe-Instituts sehr professionell, sie sind nett und hilfsbereit. Ich fand es besonders beeindruckend, wie die Berliner die Liebe zu ihrer Stadt zeigen und wieviel sie über ihre Stadt wissen. Ja, und Sanssouci, das berühmte Schloss in Potsdam, zu sehen war für mich natürlich wie die Erfüllung eines Traumes.

Wie war die Gruppe aufgebaut?

Wir waren 14 Leute in der Klasse, aus der ganzen Welt, aus Brasilien, den USA, Frankreich und auch aus dem Iran und Kasachstan. Gewohnt haben wir alle in Gastfamilien, das war natürlich gleichzeitig eine Lehrstunde in interkultureller und sprachlicher Kommunikation.

Frau Pak, vielen Dank für das Gespräch.

17/02/06

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