Claus Dieter Storm ist im Rahmen des kasachstanisch-deutschen Lehrerentsendeabkommens als Fachberater für Deutsch in Kasachstan. Er betreut ausgewählte Schulen mit vertieftem Deutschunterricht und ist Prüfungsvorsitzender für das Deutsche Sprachdiplom

 

In diesen Tagen haben sechs Schulen in Kasachstan Anlass zu großer Freude und schönen Feierstunden. Ihnen werden die Ergebnisse der diesjährigen deutschen Sprachdiplomprüfungen mitgeteilt. Die Ergebnisse sind in diesem Jahr sehr gut ausgefallen:

110 Teilnehmer waren in diesem Schuljahr für die Prüfung angemeldet, 105 von ihnen haben sie bestanden. Erstmals in der Geschichte des Deutschen Sprachdiploms (kurz: DSD) in Kasachstan konnte damit in einem Prüfungsjahr die Zahl 100 überschritten werden. Insgesamt haben in den Jahren seit Einführung des Sprachdiploms in Kasachstan nun fast 400 junge Menschen die Auszeichnung erhalten.

Zugleich hat erstmals auch eine Lehrerin von der Schule Nr. 10 in Öskemen die Sprachdiplomprüfung abgelegt. Möglich wurde das durch einen Beschluss der deutschen Kultusministerkonferenz. Dadurch sollen die von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) unterstützten DSD-Schulen nachhaltig gefördert und gestärkt werden: Nur sehr gut ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer, die möglichst auch selbst bewiesen haben, dass sie den hohen Anforderungen des Sprachunterrichts gewachsen sind, können der Schule dauerhaft gute Ergebnisse garantieren. Zum Dezember 2005, dafür setze ich mich als Fachberater für Deutsch ein, sollten mehr Deutschlehrer – vor allem die jüngeren der DSD-Schulen – die Prüfung ablegen.

Die ZfA mit ihrem DSD-Angebot setzt sich für eine Verbesserung des Fremdsprachenunterrichts ein. Aber was ist mit der kasachstanischen Seite? Hier bleibt noch so mancher Wunsch offen: Viele Akimate sind bei der DSD-Übergabefeier nicht präsent. Vielleicht, weil es ja „bloß“ um die Fremdsprache Deutsch geht?

Vielleicht aber liegt es ja auch daran, dass der Wert eines solchen Sprachdiploms in den Schuldepartements immer noch unterschätzt wird. Nicht der Qualitätsnachweis durch ein Sprachdiplom wird in den Schul-Ranglisten der Departemente geachtet, sondern die oft sehr fragwürdigen Schulnoten oder die Zahl der einzelnen Teilnehmer an den Olympiaden und die dortigen individuellen Erfolge.

Bei den Entscheidungsträgern in den Akimaten und in der Schulverwaltung, scheint es, überwiegt das alte Denken. Wenn schon Zahlen den Erfolg dokumentieren sollen, dann muss man auch darüber nachdenken, was objektive, aussagekräftige Zahlen sind. Die am Anfang dieses Kommentars genannten Zahlen gehören meiner Ansicht nach dazu.

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