Eine von der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) gesicherte Kernbrennstoffbank soll künftig die gefahrlose Verwendung von Atomenergieträgern gewährleisten. Mit der Zusage von zusätzlichen zehn Millionen US-Dollar durch Kuwait können die ersten Schritte zur Realisierung des Projektes genommen werden. Der kasachische Präsident Nursultan Naserbajew bot unlängst an, die Bank in Kasachstan einzurichten.
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat die von seinem kasachischen Amtskollegen Nursultan Na-sarbajew unterbreitete Idee unterstützt, die geplante Bank für Atombrennstoff auf dem Territorium Kasachstans unterzubringen. „Das ist ein sehr guter Vorschlag”, sagte Ahmadinedschad am 6. April auf einer Pressekonferenz in der kasachischen Hauptstadt Astana, die er gemeinsam mit Nasarbajew gab. „Die internationale Gemeinschaft soll ihre Einstellung zur Atomkraft ändern: Die Atomenergiewirtschaft ist nicht unbedingt mit einer Atombombe gleichzusetzen”, sagte der iranische Staatschef. Er sprach sich für die (nukleare) Abrüstung der Atommächte aus. „Nur so können sie ihre Besorgnisse und die Besorgnisse der ganzen Welt zerstreuen”, sagte Ahmadinedschad.
Am selben Tag hatte Nasarbajew der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) das Territorium seines Landes für die Einrichtung der geplanten Bank für Atombrennstoff angeboten. „Sollte eine solche Bank geschaffen werden, könnte Kasachstan die Möglichkeit prüfen, sie auf seinem Territorium unterzubringen”, sagte Nasarbajew. Kasachstan hatte zuvor den Vertrag über die Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen unterzeichnet und auch auf deren Besitz verzichtet.
Spenden für internationale Sicherheit
Mit der Kernbrennstoffbank ist ein zentrales Vorratslager an schwach angereichertem Uran geplant, das von der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) betrieben werden soll. Der Uranvorrat würde es der IAEO gestatten, Ländern mit einem Kernkraftwerksprogramm, die ausdrücklich auf eigene Urananreicherungskapazitäten verzichten und die Nonproliferationsabkommen einhalten, nötigenfalls auszuhelfen, falls die Belieferung mit angereichertem Uran ins Stocken geraten sollte. Die Brennstoffbank würde auf diese Weise weltweit eine nicht diskriminierende, unpolitische Kernbrennstoffversorgung sicherstellen und für die Nichtverbreitung von Atomwaffen Sorge tragen.
Den Startschuss für die Realisierung der Kernbrennstoffbank gab die Nuclear Threath Initiative (NTI) 2006, mit der Bereitstellung von 50 Millionen US-Dollar, unter der Bedingung, dass andere Länder mindestens noch 100 Millionen Dollar zusammenbringen. Dem Aufruf folgten die USA (50 Millionen US-Dollar), Norwegen (fünf Millionen) und die Vereinigten Arabischen Emirate (zehn Millionen). Ende 2008 sicherte die Europäische Union (EU) ihre finanzielle (25 Millionen) und technische Unterstützung zu. Anfang März machte der Golfstaat Kuwait zudem bekannt, zehn Millionen Dollar bereitzustellen. Hiermit wäre der Meilenstein von 100 Millionen Dollar erreicht, und die ersten Schritte zur Realisierung des Projektes könnten in Angriff genommen werden, machte die IAEO auf ihrer Website bekannt. (RIA nowosti/ iaea.org/ nti.org)
Von Marlies Ootes
10/04/09