Kasachstan geht bei der Digitalisierung seiner Wasserwirtschaft einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wird ein modernes digitales System zur Überwachung und Verwaltung von Grundwasserressourcen eingeführt.
Bei einem Treffen in Astana stellte der Vorsitzende des nationalen hydrogologischen Dienstes „Kazgidrogeologia“, Bolat Beknijas, gemeinsam mit GIZ-Vertretern das System „Water Base“ vor, das künftig in Kasachstan landesweit implementiert werden soll.
„Water Base“ dient der zentralisierten und automatisierten Erfassung des Zustands von Grundwasserressourcen. Das System ermöglicht eine kontinuierliche Echtzeitüberwachung mittels digitaler Sensoren, liefert kartografische Darstellungen von Wasservorkommen und erlaubt eine systematische Analyse der gewonnenen Daten. Damit lassen sich nicht nur Trends frühzeitig erkennen, sondern auch politische und wirtschaftliche Entscheidungen fundierter treffen. Ein weiterer Vorteil liegt im verbesserten Austausch zwischen verschiedenen Institutionen, der durch die Plattform erheblich erleichtert wird.
Neben der Software stellt die GIZ auch die notwendige technische Infrastruktur bereit – darunter Server, Computer sowie unterstützende Dienstleistungen zur Einrichtung und Betreuung des Systems. Zudem sind Schulungsprogramme für das lokale Fachpersonal geplant. Ein geplanter Studienbesuch in Taschkent soll es den kasachischen Fachkräften ermöglichen, sich mit vergleichbaren digitalen Systemen in Zentralasien vertraut zu machen und von bewährten Praktiken zu lernen.
Ein großer Modernisierungsprozess
Bolat Beknijas betonte in seiner Rede die strategische Bedeutung dieser Entwicklung: „Die Digitalisierung darf sich nicht nur auf die sichtbaren Wasserflächen beschränken – auch unterirdische Wasserreserven sind ein entscheidender Bestandteil unserer natürlichen Ressourcen. Nur wenn wir diese zuverlässig erfassen und steuern, können wir nachhaltige Lösungen für künftige Generationen entwickeln.“
Die Einführung von „Water Base“ ist Teil eines größeren Modernisierungsprozesses innerhalb der kasachischen Umwelt- und Ressourcenschutzpolitik. Angesichts zunehmender klimatischer Herausforderungen – wie sich wiederholender Trockenperioden, eines steigenden Wasserbedarfs in Landwirtschaft und Industrie sowie einer Wasserknappheit in bestimmten Regionen – gewinnt ein datenbasiertes Managementsystem zunehmend an Bedeutung. Fachleute sehen darin einen entscheidenden Schritt hin zu mehr Transparenz, Effizienz und nachhaltiger Nutzung der lebenswichtigen Ressource Wasser.
Mit dem Projekt wird auch die internationale Zusammenarbeit im Umweltsektor weiter gestärkt. Deutschland unterstützt Kasachstan seit vielen Jahren im Bereich Wasser- und Ressourcen-Management. Die Kooperation mit der GIZ unterstreicht einmal mehr das gemeinsame Ziel beider Länder, innovative Lösungen für ökologische Herausforderungen zu entwickeln und zu teilen.