Vom 23. bis 25. April 2025 fand in Astana eine der größten internationalen Fachmessen im Bereich Maschinenbau und Metallverarbeitung statt – die Kazakhstan Machinery Fair, die in diesem Jahr 213 Aussteller aus über 18 Ländern, worunter auch 20 Unternehmen aus Deutschland waren. Die Gesamtfläche der Ausstellung betrug 7.262 Quadratmeter.

Die Kazakhstan Machinery Fair dient jährlich als Plattform für die Präsentation der neuesten Technologien und Ausrüstungen in den Bereichen Werkzeugmaschinenbau, Schweißtechnik, industrielle 3D-Druckverfahren, additive Fertigung und anderen mehr. Hier treffen sich die führenden Fachleute der Branche: Geschäftsführer von Betrieben, Ingenieure, Technologen, Vertreter kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie Akteure aus staatlichen Institutionen und Fachverbänden.

Das dreitägige Programm der Messe umfasste zahlreiche Fachveranstaltungen, Foren und Themensitzungen. Die feierliche Eröffnung fand am 23. April um 10:00 Uhr statt. Am selben Tag wurde von 10:30 bis 13:30 Uhr auch eine nationale Konferenz zur Entwicklung von Wasserver– und -entsorgungssystemen in ländlichen Gebieten abgehalten.

Am 24. und 25. April richtete sich der Fokus auf das VII. Forum der Maschinenbauer Kasachstans, bei dem Schlüsselakteure der Industrie über aktuelle Trends, Herausforderungen und Entwicklungsperspektiven diskutierten. Besonderes Interesse galt dem Auftritt einiger deutscher Unternehmen, die innovative Lösungen im Bereich Maschinenbau und Metallverarbeitung präsentierten. Unsere Redaktion hatte die Gelegenheit, mit mehreren Vertreterinnen und Vertretern deutscher Institutionen und Unternehmen ins Gespräch zu kommen. In den Interviews äußerten sie ihre Erwartungen an den kasachischen Markt, betonten ihre Bereitschaft zur langfristigen Zusammenarbeit und lobten die gute Organisation der Messe.

Die Kazakhstan Machinery Fair 2025 hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig internationale Kooperationen für die Modernisierung des Maschinenbausektors in Kasachstan sind. Die starke Präsenz deutscher Unternehmen unterstreicht das große Potenzial für bilaterale Projekte und nachhaltige Partnerschaften. Mit ihrem technologischen Know-how und ihrer langjährigen Erfahrung bringen sie wertvolle Impulse für die industrielle Entwicklung in der Region. Die Messe erwies sich somit als ideale Plattform für Austausch, Vernetzung und den Aufbau gemeinsamer Zukunftsperspektiven.

Fünf deutsche Stimmen über Innovation, Marktzugang und Zusammenarbeit in Zentralasien

Thüringen International: Marktchancen durch Präsenz vor Ort

Interview mit Stefan Blechschmidt, Leiter des Bereichs Thüringen International bei der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen.

– Herr Blechschmidt, was genau macht Ihre Organisation?

– Ich leite den Bereich Thüringen International in der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, über welche wir die Wirtschaftsförderung des Freistaats Thüringen realisieren. Unsere Aufgabe ist es, unsere Unternehmen auf ihrem Weg ins Ausland zu begleiten. Dafür organisieren wir verschiedene Formate wie Unternehmerreisen, Delegationsreisen, Messeteilnahmen und mehr.

– Ist das Ihr erster Besuch in Zentralasien?

– Ja, es ist das erste Mal, dass wir mit unseren Unternehmen auf dieser Messe in Zentralasien ausstellen. Aber wir waren bereits zuvor mit einer Unternehmensdelegation sowie mit einer politisch geführten Delegation in Kasachstan.

– Welche Bedeutung hat die Region für Thüringen?

– Zentralasien ist für uns eine sehr wichtige Region – insbesondere in den Bereichen Automobilbau, Maschinenbau und Bergbau. Wir sind übrigens das einzige deutsche Bundesland, das seit 2022 eine eigene Repräsentanz in Kasachstan und auch in Usbekistan unterhält.

– Welche konkreten Ziele verfolgen Sie auf der Messe?

– Wir möchten bestehende Kontakte vertiefen und den Markt besser kennenlernen.

Kapp Niles: Präzision in der Zahnradbearbeitung

Interview mit Alexander Titaev, Gebietsverkaufsleiter.

– Wie positionieren Sie sich auf dem kasachischen Markt?

– Wir sind ein deutsches Unternehmen und stehen noch am Anfang unseres Weges in Kasachstan, obwohl wir bereits einige Projekte umgesetzt haben und derzeit eine Lieferung nach Kasachstan planen.

– Ist es Ihre erste Teilnahme an der Kazakhstan Machinery Fair?

– Nein, wir haben bereits vor zwei Jahren über unser Vertretungsbüro teilgenommen. Dieses Jahr sind wir erstmals eigenständig am deutschen Gemeinschaftsstand vertreten.

– Haben Sie weitere Strukturen in der Region?

– Ja, wir haben ein Vertretungsbüro in Usbekistan, das auch den kasachischen Markt betreut.

– Was erhoffen Sie sich von der Messe?

– Wir hoffen auf neue Impulse für Lieferungen unserer Maschinen an bestehende und neue Kunden in Kasachstan.

– In welchem Bereich sind Sie tätig?

– Wir stellen hochspezialisierte Zahnradschleifmaschinen her und übernehmen den letzten Fertigungsschritt in der Bearbeitung von Zahnrädern.

Gühring: Hochwertige Werkzeuge für den kasachischen Markt

– Können Sie uns etwas über Ihr Unternehmen sagen?

– Unsere Firma Gühring hat ihren Sitz in Baden-Württemberg und besteht bereits seit über 125 Jahren. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts mit dem Fokus auf die Herstellung von Bohrern gegründet. Heute bieten wir ein vollständiges Sortiment an Werkzeugen an – von Bohrern bis zu Fräswerkzeugen.

– Was ist Ihr Ziel auf dieser Messe?

– Wir wollen Kasachstan mit unseren Werkzeugen bekannt machen, qualitativ hochwertige Produkte bereitstellen und uns damit erfolgreich in den lokalen Markt integrieren.

Fraunhofer IWU: Forschung, Entwicklung und Ausbildung im Fokus

Interview mit Uwe Böhmichen, Dipl.-Ing., wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU.

– Welche Rolle haben Sie auf der Messe?

– Ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IWU. Aufgrund unserer Mitarbeiterzahl von über 600 Personen vertreten wir hier das gesamte Institut. Auch wenn Fragen nicht direkt meinen Fachbereich betreffen, versuchen wir, sie bestmöglich zu beantworten oder an unsere Kolleginnen und Kollegen in Deutschland weiterzuleiten.

– Welche Ziele verfolgen Sie mit Ihrer Teilnahme?

– Wir möchten langfristige Partnerschaften aufbauen und neue Kunden in Kasachstan gewinnen. Unser Institut ist breit aufgestellt, so dass wir ein vielfältiges Leistungsangebot präsentieren können.

– Welche konkreten Leistungen bieten Sie an?

– Wir bieten Entwicklungsdienstleistungen, Unterstützung bei Inbetriebnahmen sowie die Ausbildung von Fachkräften – sowohl vor Ort in Kasachstan als auch in Deutschland.

Linara Medeuowa

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