Am 27. März hielt Prof. Sebastian Lang von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg eine Gastvorlesung an der Sätbajew Universität in Almaty. In rund 50 Minuten gab er einen detailreichen, wenn auch kompakten Einblick in die Anwendung künstlicher Intelligenz in Produktion und Logistik.

Austausch durch internationale Kooperation

Professor Sebastian Lang, Professor für KI-Anwendung in Produktion und Logistik an der Otto von Guericke Universität Magdeburg, engagiert sich aktiv in Wissenschaft und Lehre. Dank eines DAAD-Projektes, das in Zusammenarbeit zwischen der Technischen Hochschule Wildau und der Deutsch-Kasachischen Universität stattfindet, erhalten Studierende aus Kasachstan alljährlich die Möglichkeit, Vorlesungen des deutschen Juniorprofessors zu besuchen.

Üblicherweise finden diese Verlesungen natürlich nicht an der Sätbajew Universität statt. Jedoch wurde in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit eines Vorlesungsbesuchs auch für die Studierenden der Sätbajew Universität geschaffen.

Normalerweise erstrecken sich diese Gastvorlesungen über eine Woche. Aufgrund des Nauryz-Festes konnten Studierende, sowie Schüler und anderweitig technisch interessierte nur vom 26.-28. März an den Vorlesungen teilnehmen.

Bestärkendes Lernen anschaulich erklärt

In der Vorlesung zum Thema Künstliche Intelligenz in Produktion und Logistik stellt Sebastian Lang die drei Philosophien des maschinellen Lernens vor, wobei er einen besonderen Themenschwerpunkt auf die Theorie des bestärkenden Lernens setzt. Die Vorlesung bleibt zwar sehr technisch, doch der Professor schaffte es dennoch seine Vorlesung lebendig zu gestalten. Auf der Tafel erscheint eine Projektion eines Hundes mit einem Hotdog im Maul. Auf der Stirn des Hundes steht das Wort „Agent“, auf dem Hotdog das Wort „Belohnung“. In seiner Vorlesung vergleicht Sebastian Lang diese Art von maschinellem Lernen mit dem Trainieren von Hunden.

Der Hund wird mit dem System von „Belohnungen und Bestrafungen“ erzogen. Somit erlernt der Hund, welche Handlung von ihm erwünscht ist und positive Konsequenzen erzielt und welche Handlung negative Konsequenzen erzielt. „Der Hund wird realisieren: Oh, das war eine gute Entscheidung. Er wird sich an diese Handlung erinnern und das nächste Mal den Ball fangen“, erklärt der Professor. Im Seminarraum ertönt verständliches Gemurmel.

„Das gleiche Prinzip benutzen wir im bestärkenden Lernen, wobei dieser Prozess auf algorithmische Weise erzielt wird“, führt der Professor weiter aus.

Die Studierenden sind während der Vorlesung investiert und mental anwesend. Doch Professor Lang kennt auch andere Szenarien: „Manchmal sehe ich auch Studierende, die einfach schlafen. In den kleinen Seminarräumen hier fällt das schneller auf als in deutschen Hörsälen. Wenn plötzlich drei Leute mit dem Kopf auf dem Tisch liegen, kann man das schwer übersehen!“

Die Vorlesung endet mit einer Fragerunde. Die Studierenden nutzen die Gelegenheit, um tiefer in das Thema einzutauchen. Besonders zwei junge Schüler, die von ihrem Lehrer von der Veranstaltung erfahren hatten, blieben bis zum Schluss und bombardierten Professor Lang mit interessierten Fragen, um ihr Wissen zu erweitern. Um ihren Dank auszudrücken, übergeben die anwesenden Professoren Sebastian Lang noch ein kleines Geschenkpaket der Universität.

Weitere Vorlesungen über die Woche

In den Bachelorstudiengängen „Verkehrslogistik“ und „Produktionslogistik“ gab es weitere Vorlesungen zum Thema „Simulation in Produktion und Logistik“. Auch für den englischsprachigen Masterstudiengang „Logistics“ fand eine Gastvorlesung zum Thema „Supply Chain Management -Anwendungssysteme“ statt.

Paola Roxana Rosenhauer

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