Steffen Bärtl – Autor aus Torgau/Sachsen. Bärtl arbeitet hauptberuflich als Altenpfleger und setzt sich nach der Arbeit an seinen Computer und schreibt an seinen zukünftigen Buch-Projekten.
Seine Anfänge mit dem Schreiben begannen schon in der Schule. Immer wenn es galt, einen Aufsatz zu schreiben, schrieb er mehr Seiten als andere – obgleich er nicht immer die beste Note erhielt. Die Faszination, sich Geschichten auszudenken und zu schreiben, kamen im Teenager-Alter, als er sich vorstellte, Geschichten für gewisse Schauspieler zu schreiben, abzuschicken und zu hoffen, dass diese angenommen werden. Was tut man nicht alles aus Naivität? Aus Niederlagen wird man stark, sagt man. Als keine Antworten aus Hollywood kamen, widmete er sich dem Online-Cinegame – ein Spiel um ein fiktives Filmstudio, wo man eigenständig Drehbücher schreiben kann – Kurzgeschichten bis zu zwanzig Seiten. Dort konnte er seiner Fantasie freien Lauf lassen und sich austoben. Alles, was er sich als Film vorstellen konnte, schrieb er.
Und das über drei Jahre lang, bis er erkannte, dass es nicht nur als Zeitvertreib gut war, sondern auch zum Geldverdienen. Da setzte er sich das Ziel, ein Buch zu schreiben und versuchte, dies zu veröffentlichen. Es war ein Kinderbuch, was er aber noch in seiner Schublade liegen hatte. Erst mit dem dritten Buchvorhaben „Das Geheimnis der Osiris“ klappte es – das Manuskript wurde publiziert. Er fand heraus, dass er besonders in dem Genre Polit-Thriller sehr gute Geschichten entwickeln und ausarbeiten konnte – so entstand sein zweites Buch, „Der Sturm des Orients“, was gleichzeitig den Fortsetzungsroman zu „Osiris“ darstellte. Somit erschuf er die Romanfigur des deutschen Botschafters, André Hartmann aus Washington D.C., der alle Hindernisse im Berufsleben und Privatleben gemeinsam mit seiner Familie meistert.
Mit realen Ereignissen aus der Welt konnte er seine Geschichten sehr glaubwürdig darstellen und eine gewisse Spannung aufbauen. Dafür musste er besonders gut recherchieren. Fand ein Thema sein Interesse, wie z.B. ein Internierungslager in Afrika, um zu erfahren, wie dort die Bedingungen und Lebensumstände sind, recherchierte er im Internet. Las verschiedene Zeitungsartikeln, Interviews oder sah sich Reportagen oder Dokumentationsfilme darüber an. Gelegentlich nahm er auch über den Bürger-Service mit dem „Auswärtigen Amt“ Kontakt auf, um entsprechende Informationen zu erhalten. Welche Aufgaben hat ein Botschafter? Wie ist die Vorgehensweise bei einer Botschafts-Evakuierung? Wie ist die Hierarchie innerhalb der Botschaft?
All diese Informationen konnte er sehr gut in sein drittes Buch „Der Keim der Furcht“, welches in Somalia und Äthiopien angesiedelt ist, einbauen, um die Glaubwürdigkeit seines Protagonisten besser darzustellen. Sein Interesse galt zu jenem Zeitpunkt sehr stark den Nachrichten aus Mogadischu – den Unruhen in Somalia – der Piraterie, die wieder aufkeimte, der Hungersnot in Afrika allgemein, aber auch der Trinkwasserversorgung, dem medizinischen Zustand einer ansässigen Klinik – das Handeln der UNO in New York, den Friedenstruppen und ihren Bemühungen. So authentisch er auch versuchte, zu schreiben und beschreiben, er wollte daraus kein Statement eines Autors machen.
Während des Schreibprozesses zu „Der Keim der Furcht“ hat er vieles hinterfragt, versucht, Antworten zu finden. Er musste sich in seine Romanfigur hineinversetzen, um ihm Denkweise und Handlungen aufzuerlegen. Um zu erkennen, dass es nicht nur richtig und falsch, sondern auch andere Möglichkeiten gibt. Den Weg, der einen Konflikt zur beiderseitigen Zufriedenheit aus der Welt schaffen kann, wenn man sich Zeit und Verständnis für beide Parteien nimmt. So hat er sich als Autor und auch als Romanfigur für den diplomatischen Weg entschieden.
Er dachte bereits nach dem Publizieren des dritten Buches, dass es mit Hartmann zu Ende geht. Da kam die Atom-Katastrophe in Fukushima und seine frühere Idee, etwas über einen Atom-Konflikt zu schreiben, kam wieder hervor. So entstand eine noch größere Geschichte, die man nicht nur in ein Buch quetschen konnte. Deshalb entschloss er sich, dieses Thema in fünf Büchern, die eine eigene Buchreihe darstellen, zu verwenden. Mit „Das Berlin-Attentat“ fing sie dieses Jahr an. Warum hat Bärtl Berlin gewählt?
Der Grund liegt ganz offensichtlich auf der Hand. Die Romanfigur André Hartmann wird in Berlin offiziell vom Außenminister zum deutschen UN-Vertreter ernannt, was mit einer Zeremonie verbunden ist. Hier spiegelt sich das Mysterium der Spionage wider. Der amerikanische und israelische Geheimdienst CIA und MOSSAD sowie der iranische VEVAK tummeln sich in der Bundeshauptstadt. Es geht um eine geheimnisvolle Akte, die in den Besitz von Hartmann gelangt. Hinter dieser Akte sind auch die Geheimdienste her. Die Schauplätze von Berlin sind so ausgewählt worden, dass man sich in den Bann der Spionage eingebunden fühlt.
Es hat ihm sehr viel Spaß gemacht in Berlin auf Wanderschaft zu gehen und mit den Augen zu klauen. Er hofft, dass den Lesern „Das Berlin-Attentat“ gefällt und würde sich freuen, wenn er die Leser mit einer Fortsetzung nach Sankt Petersburg entführen darf.