Die Sagen wurden von Schülern der Klassen 7–9 des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums (DSD-Schule Nr. 12) in Ust-Kamenogorsk aus dem Kasachischen ins Deutsche übersetzt.

Wie die Ulba entstand

Das geschah vor vielen Jahren im Reich des alten Altai. In einem Jahr fiel der Regen aus, und es senkte sich eine große Dürre über das Land. Die Sonne schien so grell, dass man sich nirgends vor ihr verstecken konnte. In einem Ort des alten Altai wohnte ein kleiner Stamm, dessen Häuptling ein junger Mann war, der Ulba-Khan hieß. Seine Familie traf ein großes Unglück, als sein Vater auf dem Sterbebett lag. Der Durst quälte ihn, und er bat um einen Schluck Wasser. Der Sohn begab sich verzweifelt in ferne Länder, um Wasser für seinen Vater und sein Volk zu finden. In einem Brunnen fand er ein bisschen Wasser, dass er sogleich in einen kleinen Eimer goss.

Es würde vielleicht den größten Durst seines Vaters und seiner Familie lindern. Froh und glücklich begab er sich rasch auf den Weg in seine Heimat. Unterwegs versank er in tiefe Gedanken, wie er sein Volk dauerhaft mit Wasser versorgen könne, damit es glücklich und wohlhabend würde.

Er war innerlich so tief mit seinen Sorgen beschäftigt, dass er kurz vor seinem Haus einen Stein übersah und über ihn stolperte. Dabei verschüttete er das lebensrettende Wasser. Nun stand er mit leeren Händen vor seinem Vater und seinem Volk. Unbemerkt schlich er in sein Zelt und legte sich erschöpft und verzweifelt ins Bett. Hatte er doch seinem Volk unter Eid geschworen mit Wasser heimzukehren. Früh am Morgen wollte er sich erneut auf die Suche nach Wasser machen. Da hörte er plötzlich Schreien, Weinen und Jubeln vor seinem Zelt.
Er stürzte hinaus und sah an der Stelle, wo er das kostbare Wasser verschüttet hatte, einen breiten Fluss mit klarem Wasser fließen. Aus Dankbarkeit nannte das Volk seinem jungen Häupling Ulba-Khan zu Ehren diesen Fluss “Ulba”. Seit dieser Zeit bringt dieser Fluss sein lebensspendendes Wasser allen Menschen und Tieren, die ihren Durst stillen wollen. Viele haben sich dankbar am Ulba angesiedelt und es durch ihn zu Glück und Wohlstand gebracht.

Autoren: Laura Kystaubaeva, Maxim Hridin, Aljona Gawsova, Maxim Braunbek, Nikita Potapov, Xenja Gorbacheva, Maria Batova

Unterstützt wurden sie von Saule Kabidollina und Wolfgang Nietzel (Deutsch-Lehrer).

Wie die Ulba entstand

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